Mich beschäftigt gerade das Thema Romanzensucht...aus folgendem Grund:
Ich bin seit 2 Jahren mit einem ganz tollen Mann zusammen (Davor lange mit einem Mann, der meine Liebe nicht in der Art und Weise erwiederte, die ich mir gewünscht hätte). Er ist offen, gefühlvoll, klug, sehr fürsorglich, lustig, ich kann mich mit ihm über spirituelle Dinge unterhalten...mein "theoretischer Traummann". Oft fühle ich mich ihm sehr nah und bin überglücklich, aber im nächsten Moment frage ich mich, ob dieses Leben und diese Beziehung überhaupt zu mir passen, oder ob ich mir eine heile Welt vorgaukle, weil ich Sehnsucht nach Sicherheit und Geborgenheit habe. Beide Seiten fühlen sich, wenn sie grad da sind, absolut richtig an. Ich hatte einen wundervollen Winter mit ihm, in dem wir Kinderpläne geschmiedet haben. Ich war glücklich wie noch nie, er liebt mich so wie ich bin!
Dennoch denke ich öfter an einen anderen Mann, den ich vor ca. einem Jahr flüchtig kennengelernt habe. Vor kurzem fing dieser Mann an, mir SMS´s zu schicken, er ist interessiert daran, mich kennenzulernen. Und ich bin völlig durch den Wind! Im Grunde liebe ich meinen Freund und es steht nicht zur Debatte, daß ich ihn verlasse, aber die - ja es fühlt sich so an - Sucht nach dem Abenteuer, nach dem Unbekanntem ist so groß, daß es unsere Beziehung gefährdet.
Ist das meine Art, vor wirklicher Nähe zu flüchten? Indem ich mir eine "Projektion" vom "Traumprinzen" schaffe? Meine Freundinnen sagen: Bist Du verrückt, Du hast so einen tollen Mann, der Dich liebt, setz das nicht aufs Spiel. Manchmal denke ich auch einfach: was soll´s, ich bin JETZT jung und möchte jetzt meine Erfahrungen machen, Ich möchte nicht immer die Anständige, Vernünftige sein, sondern auch mal durchtrieben.
Ich würde mich über ein paar Zeilen als Anregung sehr freuen!
>Hallo! >Mich beschäftigt gerade das Thema Romanzensucht...aus folgendem Grund: >Ich bin seit 2 Jahren mit einem ganz tollen Mann zusammen (Davor lange mit einem Mann, der meine Liebe nicht in der Art und Weise erwiederte, die ich mir gewünscht hätte). Er ist offen, gefühlvoll, klug, sehr fürsorglich, lustig, ich kann mich mit ihm über spirituelle Dinge unterhalten...mein "theoretischer Traummann". Oft fühle ich mich ihm sehr nah und bin überglücklich, aber im nächsten Moment frage ich mich, ob dieses Leben und diese Beziehung überhaupt zu mir passen, oder ob ich mir eine heile Welt vorgaukle, weil ich Sehnsucht nach Sicherheit und Geborgenheit habe. Beide Seiten fühlen sich, wenn sie grad da sind, absolut richtig an. Ich hatte einen wundervollen Winter mit ihm, in dem wir Kinderpläne geschmiedet haben. Ich war glücklich wie noch nie, er liebt mich so wie ich bin! >Dennoch denke ich öfter an einen anderen Mann, den ich vor ca. einem Jahr flüchtig kennengelernt habe. Vor kurzem fing dieser Mann an, mir SMS´s zu schicken, er ist interessiert daran, mich kennenzulernen. Und ich bin völlig durch den Wind! Im Grunde liebe ich meinen Freund und es steht nicht zur Debatte, daß ich ihn verlasse, aber die - ja es fühlt sich so an - Sucht nach dem Abenteuer, nach dem Unbekanntem ist so groß, daß es unsere Beziehung gefährdet. >Ist das meine Art, vor wirklicher Nähe zu flüchten? Indem ich mir eine "Projektion" vom "Traumprinzen" schaffe? Meine Freundinnen sagen: Bist Du verrückt, Du hast so einen tollen Mann, der Dich liebt, setz das nicht aufs Spiel. Manchmal denke ich auch einfach: was soll´s, ich bin JETZT jung und möchte jetzt meine Erfahrungen machen, Ich möchte nicht immer die Anständige, Vernünftige sein, sondern auch mal durchtrieben. >Ich würde mich über ein paar Zeilen als Anregung sehr freuen! >Liebe Grüße von Lea!
Ich kann dazu nur sagen daß ich viel zu tun hätte, wenn ich alle Frauen, die ich interessant finde durchs Bett ziehen würde. Dann würde ich am Tag sicher bis zu dreimal die Freundin wechseln. Das ist zwar interessant, aber das würde ich meinem (Ehe-)Partner nicht antun. D.h. wenn Du es tust, dann tue es nicht hintenherum, Du möchtest das ja von Deinem Partner ja auch nicht haben, oder? Ich könnte damit wahrscheinlich nicht leben meinen Partner betrogen zu haben, aber in unserer heutigen Spaßgesellschaft ist ja alles erlaubt. Wenn man sich für einen Partner entschieden hat, gibt es einfach Grenzen, oder nicht?.
>Danke, genau das wollte ich hören :-) *lach* Du hast vollkommen recht! Wenn ich nur nicht immer so grundehrlich wäre...
Hi Lea, naja, immerhin suchst Du Abhilfe, oder? Dann wäre der erste Schritt, sich das mit dem "grundehrlich-Sein" mal zu überlegen. Das beißt sich nämlich mit der Eigenschaft "durchtrieben-Sein". Also worauf wartest Du? Auf Dein nächstes Leben? Zugreifen, Genießen und Mund halten!
Du hast schon recht, klar! Das mit der Ehrlichkeit ist für mich deshalb wichtig, weil ich damit zu mir und allem was ich tue stehe. (Nach dem Motto: ich baue zwar Scheiße, aber ich stehe dazu *lach*) Deine Worte werden mir im Ohr klingen, wenn ich mein erstes "Date" mit besagtem (äußerst aufregenden) jungen Mann habe!
>Du hast schon recht, klar! Das mit der Ehrlichkeit ist für mich deshalb wichtig, weil ich damit zu mir und allem was ich tue stehe. (Nach dem Motto: ich baue zwar Scheiße, aber ich stehe dazu *lach*)
Ehrlichkeit ist gut - für andere. Nur: was bringt DIR das? Klar, denen, zu denen Du so selbstlos ehrlich bist, sparst Du ne Menge Arbeit, aber was hast DU davon? Stell Dir doch mal vor, da stehen die Herren in Grün vor Deiner Tür und wollen wissen, wen dieses bezaubernde Portrait am Steuer Deines Autos darstellt. Ohne viel Aufwand kannst Du sofort gute 50€ verdienen. Glaub mir, eine durchtriebene, ja gar diebische Freude (die gute Tat nicht zu vergessen) läßt Dein Gesicht erstrahlen, wenn Du's geschafft hast, Deinen Liebsten den Latzemann zu ersparen.
>Deine Worte werden mir im Ohr klingen, wenn ich mein erstes "Date" mit besagtem (äußerst aufregenden) jungen Mann habe! >Shalom
Hallo Lea, du hast deine email angegeben und die Adresse hört sich nach ner echten an. Also gehe ich mal davon aus, dass dein Schreiben auch echt ist und kein Fake. (Ich bin mir momentan bei vielen Texten hier im Forum nicht so sicher...)
Ich glaube, auf deine Frage, wie und ob du dir sicher sein kannst, dass das, was du fühlst deine wahren, echten, tiefen Gefühle sind, oder bloß Vorspiegelungen deiner eigenen Wünsche, auf diese Frage gibt es keine klare Antwort. Du schreibst, dass du dich nach Sicherheit und Geborgenheit sehnst. Ist das wirklich so?, Wenn ja, wie passt das zu der Sucht nach Abenteuer, die du an dir feststellst? Kann das so zusammen passen, dass du nach dem Motto "festhalten und weitersuchen" handelst? (nur ne Frage, ist wahrscheinlich Unsinn, aber du wolltest ja Denkanstösse haben:-))
Es gibt in meinen Augen keine "absolute Sicherheit" in Fragen der Liebe, die Leute, die behaupten, sie würden unverbrüchlich, unwandelbar und ohne jeden Zweifel über Jahre hinaus lieben, die machen sich etwas vor (oder dir). Zur Liebe gehört der Zweifel, die beiden lassen sich nicht trennen. Wie der Zweifel meiner Ansicht nach zu jedem längeren und tieferen Gefühl gehört, mal so kurzes emotionales Aufflackern ausgenommen. Denn nur wenn du in dir den Raum hast, auch für den Zweifel an deiner Liebe, wenn du deine Liebe und deine Gefühle zu deinem Freund immer wieder auch in Frage stellst, kann dir auch immer wieder erst bewusst werden, dass sie real sind, echt sind, oder wie immer du das nennen willst. Der Zweifel an deinen Gefühlen für deinen Freund lässt dich sozusagen innerlich etwas von eurer Beziehung zurücktreten und erst aus diesem Abstand heraus bist du in der Lage, ihn wieder richtig wahrzunehmen und dich dann wieder anzunähern oder neu zu verlieben. Das bedeutet aber auch, es wird in deinem Leben nie der Punkt kommen, wo du dich zufrieden zurücklehnen kannst und sicher bist, deine Gefühlswelt bis ans Ende deiner Tage in Ordnung gebracht zu haben. Nach dem Happy End fängt die Arbeit erst an. ;-)
Dass zum "Allgemeinen".
Hier speziell: Ich hab keine Ahnung, ob deine Freude am angebaggert werden Sucht nach Abenteuer ist, Flucht vor zuviel Nähe, Angst vor deinen eigenen Gefühlen, Suche nach Selbstbestätigung, Zeichen für eine innere (bisher verleugnete) Unzufriedenheit, oder was sonst... Das kannst nur du herausfinden. Aber sicher wirst du dir nie sein, das ist ja das Spannende.
(Oft führt der Frust über diese Unsicherheit dazu, dass die Leute Ende 20 dann einen heiraten, der grad in der Nähe ist, nur um diese Unsicherheit vermeintlich zu beenden, denn wenn man verheiratet ist, dann hat diese Sucherei ein Ende und man ist endlich angekommen. Was dann nach wenigen Jahren vorgetäuschter Erleichterung zu umso größerem Frust führt, da die Selbsttäuschung dann auffliegt, dafür aber einer an deinem Hals klebt, der sich selbst auch schon lange weg wünscht. Da tröstet dann nur die Aussicht, dass es denen, die sich nicht dauerhaft gebunden haben, noch schlechter geht. ;-)
Viel Glück beim Grübeln und keine Angst vor Fehlern! Liebe Grüße Suppenkelle
Danke für Deine umfangreiche Antwort! (Mein Text klingt nach Fake? *wunder*)
Du hast Recht mit deinen Gedanken zu den Zweifeln in der Liebe und eigentlich bin ich sehr froh darüber, daß ich meine Beziehung immer mal wieder in Frage stelle und über andere Möglichkeiten nachdenke, statt mich einfach anzupassen und den leichtesten Weg zu gehen.
Festhalten und weitersuchen ist nicht ganz richtig, denn ich bin auch sehr gerne alleine und wenn ich mir wirklich sicher bin, daß der Mann nicht "passt", beende ich die Beziehung, auch wenn noch nichts "Neues" in Sicht ist. (Wobei ich mich noch nicht 100%ig von meiner Beziehungssucht freisprechen kann...ich arbeite daran ;-)
Ich habe am Wochenende auch festgestellt, daß es in Ordnung ist, Zweifel zu haben. Viele haben durch ein sehr klares Gespräch mit meinem Freund an Gewicht verloren, wodurch sich auch meine Wahrnehmung in Bezug auf ihn wieder geändert hat. Das Leben ist schon irre...!
Danke für den Satz: "Viel Glück und keine Angst vor Fehlern!" Ich werde mich bestimmt oft an diese Worte erinnern, wenn ich wieder (ver-)zweifle!
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
