Ich bin auf eine interesssante Frage gestossen, bin mal auf Eure Antworten gespannt. Der Mensch lebt, er fühlt, denkt und handelt. Sollte man auch alle Gefühle die man hat versuchen zu leben? Auch die "schlechten" die die Angst machen? Wo man an u. U. Grenzen stößt? Wie geht das? Kann und darf man das?
Gefühle ausleben kann man immer, egal welche. Es gibt allerdings gewisse Regeln und Normen, die dazu da sind, daß beim Ausleben der "schlechten" Gefühle niemand zu Schaden kommt. Das ist auch gut so. Man sollte beispielsweise seine Mordlust oder den Haß auf jemanden vielleicht doch eher zurückhalten, so als Empfehlung. Oder statt jemanden umzubringen Holz hacken, kalt duschen weiß der Geier was noch.
Gefühle sind ja erst einmal da. Sie sind weder gut noch schlecht. Was man jeweils damit anfängt, liegt in der eigenen Verantwortung, die sich nach den Werten und Normen richtet, die verinnerlicht sind. Diese wiederum sind gesellschaftlich - moralisch - kulturell bedingt.
Allerdings klingt Deine Anfrage nicht so, als hättest Du ein Problem, sondern eher so, als triebe Dich eine Neugier. Oder ist in irgendweinem anderen Forum eine ganz fürchterliche Diskussion zwischen Gutmenschen und Philosophen entbrannt, die dringend danach schreit, verbreitet zu werden?
... bin ich auch neugierig, und richtig ist auch, direkt ein Problem damit hab ich nicht. Ich bin nur mit jemandem im Gespräch darauf gekommen und irgendwie hat das bei mir was in Gang gesetzt.... hm..schlechte Gefühle...na ja ich glaube richtige Gutmenschen gibts wenige, jeder möchte natürlich gut sein. Aber manchmal gibts so Phasen ...wo man das einfach nicht kann, warum auch immer...ich bin nur gerade dabei meine zwei Seiten zu beleuchten...da ist schon auch etwas dunkles...Aber an anderen Leuten seh ich diese Seiten auch, nur mir scheint sie kommen die besser damit klar... Stimmt schon, die Gefühle sind einfach da. Man hat die Wahl ob man sie ausleben will oder nicht...wenn man alle Gefühle so ausleben würde wie man will, hätte man vermutlich ziemlich viel Probleme am Hals...
Jeder, der sich ein bißchen selbst reflektiert, weiß, daß das nicht möglich ist. Gutmenschen sind für mich jene, die es trotzdem versuchen und immer alles ganz richtig machen/wollen. Es amüsiert mich, es sei denn, diese Eigenschaft ist mit Dummheit gepaart. Dann wird es anstrengend. Ich denke, jeder Mensch hat seine zwei Seiten auch hübsch gleichmäßig ausgeprägt. Eine Auffassung von mir ist, daß jeder Mensch in bestimmten Situationen/ Konstellationen zum Mörder werden kann, meinethalben zum Totschläger. Die Frage, wie man seine "dunkle" Seite erkennen kann, ist schwierig zu beantworten. Man benötigt dazu schon die eine oder andere Grenzerfahrung, in der man zum Äußersten getrieben, rechtschaffen über sich erschrocken ist. Das wiederum setzt voraus, daß man sich auf das Leben einläßt und es erfordert auch Mut. Der "dunklen" Seite zur Seite sitzt meißtens die Scham - also, dort, wo Du anfängst, Dich zu schämen, lohnt es sich beispielsweise auch näher hinzusehen. Oder in jene Ecken, die Dich bei anderen massiv stören, ohne daß Du eine Erklärung dafür hast. Menschen spiegeln einander und die bei Dir durch einen anderen ausgelösten Gefühle lassen Rückschlüsse auf Dich zu.
Mal so ganz grob ausgedrückt. Allerdings ist es kein Thema, was man intellektuell - rational erschlagen kann, wenn man am Inhalt interessiert ist, also an dem, was passiert. Psychologisch gesehen gibt es da sich die eine oder andere Arbeit darüber - wissenschaftlich ausgedrückt. Ich würde mir da nicht weiter den Kopf zerbrechen - das Leben passiert ohnehin von allein und ist angefüllt mit Möglichkeiten der Selbsterkenntnis.
das mit der Scham kommt hin, da erschrickt man über sich selber...ich bin jedenfalls etwas ins Staucheln gekommen mit dem Gutsein wollen, damit werd ich jetzt leben müssen. Man wiederholt eben gerne seine eigenen Fehler. Wahrscheinlich hast Du recht man sollte nicht zuviel darüber nachdenken, passiert ist passiert ...und vieleicht findet sich noch ein Weg des Ausgleichs.
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