Hallo!
Ich bitte Euch um Hilfe bei einer Situation die mich immer mehr belastet.
Mit dreißig Jahren hatte ich bis jetzt nur unbefriedigende Beziehungen, auch in sexueller Hinsicht.
Die Männer die ich kannte, waren für eine feste Beziehung ungeeignet. Entweder überzeugte Singels, Frauenhelden oder verheiratet und daher schon von vornherein unerreichbar...
Also länger als ein paar Wochen, Monate, dauerte keine dieser Verbindungen, und dazwischen immer lange Pausen.
Mich belastet so eine Trennung dann immer sehr und ich brauch oft bis zu einem Jahr und länger um "darüber" hinweg zu kommen.

So lernte ich, als ich schon längere Zeit über meine letzte Beziehung hinweg war, eine nette Frau kennen, und wir freundeten uns an.
Sie ist einiges älter als ich.
Anfänglich war es wohl von meiner Seite her "nur Sympatie", aber irgendwann, wir waren im Haus ihrer Mutter und bewohnten getrennte Zimmer, ertappte ich dabei das ich wohl etwas "zuviel" an sie dachte. Ich ertappte mich dabei wie ich Abends auf die Geräusche achtete die aus ihrem Zimmer kamen. Wie sie herumging, die Schranktüre öffnete und im Bad den Wasserhahn betätigte.
Und später, als sie schon längst im Bett lag, das furchtbare Gefühl des Verlangens und das gleichzeitige Wissen, das ich nicht hinübergehen könnte, so wie ich es wollte.

Nein, so klar war das auch garnicht und ich verdrängte auch sehr schnell meine Gedanken an sie. Jeder Gedanke würde künftig im Keim erstickt werden, dachte ich.
Aber einmal nur einen konkreten Gedankengang und schon setzt er sich fest und so schnell kann man garnicht vernünftig reagieren, spinnt er sich immer weiter und beherrscht plötzlich den Kopf und sämtliche andere Gedanken.
Es sponn sich immer mehr und weiter und ich konnte mir noch so fest vornehmen ihr in meinen Gedanken nicht zu nahe zu kommen, tat ich es trotzdem.
Ich habe mich lange gescheut mir selber einzugestehen das ich sie liebe und begehre, aber so ist es nunmal.

Drei Jahre dauert diese Freundschaft nun schon und nie würde ich ihr auch nur ein Wort davon sagen, weil ich annehme das sie nicht so empfindet. und selbst wenn ich mir dem nicht sicher wäre, würde ich nichts sagen um diese Freundschaft nicht zu gefährden!
Ich weiß ,daß ich sie nie erreichen werde, daß ich ihr nie näher kommen kann und sie nicht ahnen kann was sie mir bedeutet.
Je mehr ich sie liebe um so mehr wird sie mir entgleiten!
Seither frage ich mich immer wie das möglich sein kann, sie so zu lieben.

Überall suche ich ihr "Bild", wenn ich andere Frauen sehe, dann sehe ich was die anderen alle von ihr unterscheiden. Und die anderen kommen mir ekelhaft vor, und die Vorstellung diese anderen zu "lieben" widert mich an.
Bin ich lesbisch?
Ich liebe nicht "die Frauen" , aber sie liebe ich!
Aber warum kann ich nicht sagen.

Das wollte ich nur einmal erzählen, und vielleicht kann ja wer was dazu sagen.

LG Linda

Hallo Linda
Eher zufällig bin ich hier in dieses Forum gelangt (Maja hatte einen Link in einem anderen Forum gesetzt) und ich habe mir mal ein paar Topics durchgelesen.

Ich bin zwar weder Psychotante noch in irgendeiner Art und Weise mit einer psychologischen Ausbildung versehen, aber gestatte mir dennoch einen kleinen Kommentar.

So wie sich dein Posting liest, ist deine Affinität zu deiner Freundin wohl stark durch die bisher von Männern verursachten Blessuren geprägt.
Vielleicht war ja wirklich noch nicht der Richtige dabei????
Andererseits schreibst du, das dir die Trennungen immer sehr weh taten und du lange Zeit gebraucht hast, bis du sie überwunden hast.
Kann es sein, das du hier vielleicht Liebe mit einem Drang nach Nähe verwechselt hast? Rührt deine sexuelle Unzufriedenheit vielleicht daher, das du zwar die gewünschte Nähe gefunden hattes, aber eben nicht eine wirkliche Liebe?

Ich habe vor kurzem Bekanntschaft mit einem jungen Paar gemacht, bei dem Sie eine über 4 Jahre andauernde Beziehung zu ihrem Exfreund hatte.
Beide wollten heiraten...beide wollten Kinder. Aber trotz aller Bemühungen...der gewünschte Nachwuchs stellte sich nicht ein.
Am Ende stand die Trennung...und dann schien wohl doch der Richtige aufgetaucht zu sein: Denn ohne es zu wollen, war sie binnen 4 Wochen schwanger.

Will sagen: Es kann durchaus eine innere Abwehrhaltung sein, die dich um den gewünschten Spass und die erlebte Lust gebracht hat.

Das du lesbisch bist ist kaum anzunehmen. Denn solange du es nicht probiert hast, wirst du es zwangsläufig nicht wissen. Meine Lebensgefährtin ist bisexuell und sie lebt ihre Neigung auch entsprechend aus.
Aber im Gegensatz zu dir kann sie auch eine Frau als attraktiv und begehrenswert empfinden, die sie vorher noch nie gesehen hat.

Aber was für mich nicht ganz klar wird: Warum bringst du den Mut nicht auf, sie einfach vorsichtig zu fragen? Wenn euch beide doch eine solch starke Freundschaft verbindet, so muss doch auch ein Gespräch über dieses Thema drin sein, ohne das gleich die ganze Freundschaft zerbricht.
Frag sie....vielleicht geht es ihr genauso wie dir..und beide warten vielleicht nur darauf, das der andere den ersten Schritt macht.
Denk mal drüber nach

Viele liebe Grüsse
Jürgen


>Hallo!
> Ich bitte Euch um Hilfe bei einer Situation die mich immer mehr belastet.
>Mit dreißig Jahren hatte ich bis jetzt nur unbefriedigende Beziehungen, auch in sexueller Hinsicht.
>Die Männer die ich kannte, waren für eine feste Beziehung ungeeignet. Entweder überzeugte Singels, Frauenhelden oder verheiratet und daher schon von vornherein unerreichbar...
>Also länger als ein paar Wochen, Monate, dauerte keine dieser Verbindungen, und dazwischen immer lange Pausen.
>Mich belastet so eine Trennung dann immer sehr und ich brauch oft bis zu einem Jahr und länger um "darüber" hinweg zu kommen.
>So lernte ich, als ich schon längere Zeit über meine letzte Beziehung hinweg war, eine nette Frau kennen, und wir freundeten uns an.
>Sie ist einiges älter als ich.
>Anfänglich war es wohl von meiner Seite her "nur Sympatie", aber irgendwann, wir waren im Haus ihrer Mutter und bewohnten getrennte Zimmer, ertappte ich dabei das ich wohl etwas "zuviel" an sie dachte. Ich ertappte mich dabei wie ich Abends auf die Geräusche achtete die aus ihrem Zimmer kamen. Wie sie herumging, die Schranktüre öffnete und im Bad den Wasserhahn betätigte.
>Und später, als sie schon längst im Bett lag, das furchtbare Gefühl des Verlangens und das gleichzeitige Wissen, das ich nicht hinübergehen könnte, so wie ich es wollte.
>Nein, so klar war das auch garnicht und ich verdrängte auch sehr schnell meine Gedanken an sie. Jeder Gedanke würde künftig im Keim erstickt werden, dachte ich.
>Aber einmal nur einen konkreten Gedankengang und schon setzt er sich fest und so schnell kann man garnicht vernünftig reagieren, spinnt er sich immer weiter und beherrscht plötzlich den Kopf und sämtliche andere Gedanken.
>Es sponn sich immer mehr und weiter und ich konnte mir noch so fest vornehmen ihr in meinen Gedanken nicht zu nahe zu kommen, tat ich es trotzdem.
>Ich habe mich lange gescheut mir selber einzugestehen das ich sie liebe und begehre, aber so ist es nunmal.
>Drei Jahre dauert diese Freundschaft nun schon und nie würde ich ihr auch nur ein Wort davon sagen, weil ich annehme das sie nicht so empfindet. und selbst wenn ich mir dem nicht sicher wäre, würde ich nichts sagen um diese Freundschaft nicht zu gefährden!
>Ich weiß ,daß ich sie nie erreichen werde, daß ich ihr nie näher kommen kann und sie nicht ahnen kann was sie mir bedeutet.
>Je mehr ich sie liebe um so mehr wird sie mir entgleiten!
>Seither frage ich mich immer wie das möglich sein kann, sie so zu lieben.
>Überall suche ich ihr "Bild", wenn ich andere Frauen sehe, dann sehe ich was die anderen alle von ihr unterscheiden. Und die anderen kommen mir ekelhaft vor, und die Vorstellung diese anderen zu "lieben" widert mich an.
>Bin ich lesbisch?
>Ich liebe nicht "die Frauen" , aber sie liebe ich!
>Aber warum kann ich nicht sagen.
>Das wollte ich nur einmal erzählen, und vielleicht kann ja wer was dazu sagen.
>LG Linda

Hallo Linda,

ob du lesbisch bist, das musst du selber rausfinden, indem du das ausprobierst. Normalerweise probiert man das im Pubertät aus :-) aber nie ist es zu spät.

Deine Gefühle können sich auch aus den vielen Enttäuschungen den Männern gegenüber gebildet haben, das halte ich für wahrscheinlicher.

Du musst selber entscheiden ob dir die jetzige Beziehung, so wie sie ist wichtiger ist, als eine mögliche Liebesbeziehung, nach dem du ihr deine Gefühle gebeichtet hast. Natürlich musst du dann auch in Kauf nehmen dass sie hinteher abweisend reagiert, aber bevor du vor Sehnsuchst verglühst...? :-)

Das eure Freundschaft daran zerbricht, ist nicht unbedingt gesagt, soll heissen auch wenn du ihr alles beichtest und sie keine Interesse an einer Liebesbeziehung mit dir hat, muss das nicht unbedingt heissen dass sie dich als Freundin verschmäht, je nach dem wie tief und fest eure Freundschaft ist.

Dass du bisher nur unbefriedigende Beziehungen geführt hast, sollte dich vielleicht dazu veranlassen dein Verhaltensmuster zu überprüfen: bindest du dich zu schnell? Wie kommst du immer(?) auf Männer drauf, die nicht dazu geeignet sind? Kennst du die zu wenig vorher, oder bist du *blind vor Liebe*? :-)

Alles Gute und Gruss,
Maja