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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 273 mal aufgerufen
 Archiv Psychotanten
klaus G ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2004 09:41
RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

Meine Ex-Freundin mit der ich gemeinsam ein Haus bewohne, hat vor 5 Wochen einen Selbstmordversuch mit Alkohol unternommen (4,5 Promille SIND bei Frauen meist tödlich) und war dann etwa zwei Wochen im Krankenhaus zur Beobachtung und anschließend in der Psychiatrie. "ich rühr nie wieder einen Schluck Alkohol an...." das waren ihre Worte. "Mir wurde ein Leben geschenkt".

Die Frau hat furchtbatste Ängste wenn sie alleine ist, und das war sie auch die letzten 2 Wochen, da ich war knapp 3 Wochen im Urlaub war, weil mich das selbst ziemlich kaputtgemacht hat. Sie ist tagsüber alleine, und kommt da schon vor Angst fast um. Als ich am Sonntag dann nach Hause gekommen bin, war sie kaum ansprechbar, hatte viel getrunken (aber hat immerhin auch eine Woche "trocken" durchgehalten), dasselbe gestern, da ist sie umgefallen bei dem Versuch die Treppe zum ersten Stock raufzugehen, und ich mußte sie auf einen Stuhl setzen damit sie nicht einfach benommen auf dem Boden rumliegt.

Ich mein, eigentlich müßte ich sie sofort wieder ins Krankenhaus einliefern (lassen), denn irgendwie bin ich ja auch mitverantwortlich wenn ihr was in dem Zustand passiert.

Das ist total unverantwortlich von den Leuten da, und ich hab so die Horrorvorstellung daß ich sie irgendwann zuhause vorfinde, von der TReppe gefallen mit gebrochenen Genick, oder in der Badewanne ertrunken, oder im Koma. Und die haben das gewußt oder hätten es zumindestens vermuten können.

Ich kann und will keine Betreuung leisten, brauch meinen Schlaf den ich nicht kriege wenn ich zuhause übernachte (meist aber im Auto, um meine Ruhe zu haben) weil sie mich dann um 3 weckt "mir gehts scheiße nimm mich in den Arm", um 5 weckt "ich krieg keine Luft" (Panikattacke), dann geht sie runter, kippt sich einen Liter Wein auf Ex rein (bei der Fahne wirds mir regelmäßig schlecht), um 7 mein Wecker klingelt und ich nach 3-4 Stunden Schlaf zusehen kann wie ich mit dem Auto die 40 Kilometer zur Arbeit schaffe, den Job, den Rückweg....

Da muß es doch irgendeine Möglichkeit geben, sie ist schwerst psychisch krank mit 4 verschiedenen Diagnosen. Nur in der Kurzzeíttherapie hat sie wohl so dermaßen optimistisch auf die Therapeuten gewirkt, daß sie nach 10 Tagen entlassen wurde (obwohl 4 Wochen eigentlich "normal" gewesen wären.) und die Langzeittherapie ist noch nicht genehmigt (sch.... Bürokraten - Ablage, monatelanges "ö hm was machen wir denn da")

Also was tun bevor es zu spät ist?

El Dorado ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 11:22
#2 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

Hi,

da hast Du ja ein mächtiges Problem. Um Dich selber zu schützen solltest Du die Verantwortung ablegen, ich denke sie spekuliert darauf, daß sie Dich so an der Stange halten kann. Abstand ist hier absolut geboten, vielleicht auch Kommunikationsstillstand.

Eine Chance der Änderung sehe ich nur dann, wenn sie sagt: "Ich habe ein (Alkohol-)problem! Ich muß mir helfen lassen, ich gehe z.B. in eine Klinik!"
Alles andere hat keinen Wert. Wie sieht sie denn das?

Gruß und Kopf hoch,
El

Cleo ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2004 10:49
#3 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

>Also was tun bevor es zu spät ist?

Im Grunde kannst Du Dich nur strikt räumlich von ihr trennen und hoffen das sie von alleine anfängt sich zu helfen. Sie muss es selber wollen.
Kommt ein Umzug für dich in Frage?
Du schreibst ihr wohnt zusammen in einem Haus, wer zahlt die Miete?
Wende Dich wenn möglich an ihre Familie und bitte diese um Unterstützung.
Wenn das nicht möglich ist, wäre ein Gespräch mit dem örtlichen Sozialdienst wohl ganz hilfreich.
Noch eine gute Möglichkeit sind die anonymen Alokohiker, dort gibts auch Beratung für Angehörige bzw. Mitbetroffene.

klaus G ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2004 12:22
#4 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

hi
Die Miete teilen wir uns, wir sind beide Hauptmieter. wenn ich auszieh kann sie sich das nicht mehr leisten und ich hab ihr auch gesagt daß sie sich besser eine wohnung suchen soll weil ich nächstes Jahr wahrscheinlich woanders arbeiten werde ab März. (was in ihrem Zustand aber absolut unmöglich ist). RÄumlich bin ich sowieso schon halbwegs von ihr getrennt, da ich nachts meistens in meinem Auto schlaf.

Familie gibts in dem Sinne bei ihr nicht, die Mutter ist 70 und selber krank, der Vater tot, die Schwester ausgewandert - sonst gibts niemanden.

werd mal versuchen, mit dem Sozialdienst von der Klinik zu telefonieren wo sie zuletzt war, das wär wohl das beste.

Danke noch mal für die Tips...
ciao

>>Also was tun bevor es zu spät ist?
>Im Grunde kannst Du Dich nur strikt räumlich von ihr trennen und hoffen das sie von alleine anfängt sich zu helfen. Sie muss es selber wollen.
>Kommt ein Umzug für dich in Frage?
>Du schreibst ihr wohnt zusammen in einem Haus, wer zahlt die Miete?
>Wende Dich wenn möglich an ihre Familie und bitte diese um Unterstützung.
>Wenn das nicht möglich ist, wäre ein Gespräch mit dem örtlichen Sozialdienst wohl ganz hilfreich.
>Noch eine gute Möglichkeit sind die anonymen Alokohiker, dort gibts auch Beratung für Angehörige bzw. Mitbetroffene.

Cleo ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2004 10:52
#5 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

meinte natürlich anonyme Alkoholiker, sorry...
hier noch ein link

www.al-anon.de/

maria ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2004 10:18
#6 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

such einen arzt, der sich in traditioneller chinesischer medizin weitergebildet hat und akupunktur und kräutertherapie anbietet. ist nicht ganz billig aber von der wirkung auf psyche unbezahlbar.

gibz auch studien, dass das wirklich hilft. und vorallem mal akut und schnell, wo eine therapie viel zu lange dauert. (kann man ja immer noch machen)

buch von leon hammer (ausgebildeter psychiater und tcm-arzt):

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/39...7910509-5987767


ist 4000 jahre altes wissen, also vieeel älter als schulmedizin und psychologie.

alles gute!

El Dorado ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 10:37
#7 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

>such einen arzt, der sich in traditioneller chinesischer medizin weitergebildet hat und akupunktur und kräutertherapie anbietet. ist nicht ganz billig aber von der wirkung auf psyche unbezahlbar.
>gibz auch studien, dass das wirklich hilft. und vorallem mal akut und schnell, wo eine therapie viel zu lange dauert. (kann man ja immer noch machen)
>buch von leon hammer (ausgebildeter psychiater und tcm-arzt):
>http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/39...7910509-5987767
>
>ist 4000 jahre altes wissen, also vieeel älter als schulmedizin und psychologie.
>alles gute!

Naja, ist ja ganz nett der Tipp, aber ob das reicht wage ich zu bezweifeln.

Gruß El

Cleo ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 11:00
#8 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

na ja, der Glaube soll ja bekanntlich auch Berge versetzen können

El Dorado ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 11:24
#9 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

>na ja, der Glaube soll ja bekanntlich auch Berge versetzen können

Tut er, Cleo, tut er, da bin ich ganz sicher! - Sonst wäre mein Leben nur halb soviel Wert. - Aber man ist ja nicht ohne Verstand unterwegs, und darauf kommt es am, oder?

Gruß El

maria ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 13:00
#10 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

ist mir klar, dass die meisten menschen denken, tcm wäre humbug. oder esoterisch oder nur dann wirksam, wenn man daran glaubt. ich will auch gar niemanden missionieren, nur manches ist einfacher als man denkt. vorallem wenn 4000 jahre trial and error dafür stehen, wo die westliche medizin erst 2000 hat und überhaut erst vor im grossen zusammenhang wenigen jahren endeckt hat, dass hygiene wichtig ist.

aber egal. ich bin es gewohnt als dumm hingestellt zu werden, weil ich so intelligent bin dass es das fassungsvermögen der menschen übersteigt. mein eigenes leider auch. darum war diese form der medizin mir dabei hilfreich, meine schizophrenie zu heilen. und dass psyche und körper zusammenhängen ist einleuchtend, oder? befinden sich schliesslich in einem system und sind nicht voneinander getrennt.

wenn ein patient zb herzschmerzen hat, wird er untersucht durch puls und zungendiagnostik (das machen auch normale ärzte: zeigen sie mir mal die zunge) dann sieht der arzt, dass die niere zb nicht richtig arbeitet und deshalb das herz doppelt belastet ist. darum behandelt er dann nicht das herz, welches offensichtliche schwierigkeiten macht, sondern die nieren und dadurch werden die herzschmerzen geheilt. so weit - so logisch? in der westlichen medizin würde der arzt das herz behandeln, das problem mit der niere bestünde aber weiterhin und das herz wäre nach beendigung der behandlung gleich wieder krank. bei allergien gibt es akupuntur sogar schon auf krankenschein, aber die welt geht sowieso in arsch, weil alle immer denken, die westliche welt mit all ihren hochtechnisiertem scheiss wäre das mass der dinge. schade dass alle so arrogant sind. weil die erde ist mein lieblingsplanet. frei nach fannny van dannen.

maria ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 13:10
#11 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

und um zu untermauern, dass meine probleme auch ernst waren:

ich hatte zweimal versucht, mir das leben zu nehmen. ich bin über drei jahre jeden tag aufgewacht und habe als erstes daran gedacht: wie versuche ich es heute? welcher weg wäre am schmerzlosesten und würde am wenigsten mist machen für die die mich finden? ich war in psychotherapie zwei jahre lang und dort war das einzigste thema: wie kann ich wieder arbeiten? da ich dazu einfach nervlich nicht in der lage gewesen bin. es wurde nichts besser, unter medikamenteneinfluss ist psychotherpaie relativ sinnlos.

dann war ich bei der akkupunktur und habe nach der ersten behandlung meinen alten job wieder angetreten und arbeite seither dort, seit einem monat habe ich noch einen zweiten überaus stressigen job fürs wochenende dazu. ich habe eine beziehung mit einem mann und ein paar gute freunde, die ich ab und zu treffe. natürlich ist mein leben nie wieder so unbeschwert wie vor der krankheit, aber diese form der medizin hat mir das leben gerettet. ich habe seit einem jahr kein einziges mal daran gedacht, mich umzubringen. und das obwohl mir vor kurzem die erlebnisse eingefallen sind, die mich überhaupt erst krank gemacht haben. (schock und dessen verdrängung)

mir ist klar: was der bauer nicht kennt, das frisst er nicht. aber ein bischen toleranz und offenheit schadet auch nicht.

El Dorado ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 13:33
#12 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

>mir ist klar: was der bauer nicht kennt, das frisst er nicht. aber ein bischen toleranz und offenheit schadet auch nicht.

Liebe Maria,

ich glaube, Du hast da was in den falschen Hals bekommen. Ich freue mich für Dich, daß es bei Dir so gut geklappt hat und Dich aufgerichtet hat. Was das letzten Endes bewirkt hat, kann ich nicht beurteilen, wenn Du glaubst es war diese Art der Medizin - warum nicht?

Ich habe nur gesagt, daß es m.e. nicht reicht nur das zu tun, mehr nicht und auch nicht weniger. Ich halte viel von alternativer Medizin und wende sie selber auch an(Homöopathie), aber auch Du bist nicht in der Lage über eine Ferndiagnose zu helfen.
Wenn Du so sicher bist daß Du einen Weg kennst, dann zieh los und treff die Beiden oder schicke eine Mail und hilf Ihnen, denn sie wissen sicher nicht mal an wen sie sich wenden sollen, das wäre besser als kluge Sprüche über Intoleranz und Glaube oder Bauern.

Noch was zum Thema Stabilität:
Ich habe auch meine Geschichte, bin schon etwas älter und ich mußte erst vor einer Woche die Erfahrung machen, daß meine schweren Probleme, die ich vor 20 Jahren hatte von heute auf morgen wieder da waren und mich massiv in meinem Leben behindert haben. Ich habe es wieder überwunden, bin jedoch sehr vorsichtig geworden in Vorrausagen, daß mir das nie wieder passieren könnte.

Gruß El

Du kannst mir auch gerne eine Mail schreiben, wenn Du das weiter Diskutieren möchtest, Adresse ist dem Namen unterlegt.

maria ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2004 13:53
#13 RE: pflegebedürftig? Thread geschlossen

lieber el,

tut mir leid. ich schreib den rest ins mail

grüße,

maria

>Liebe Maria,
>ich glaube, Du hast da was in den falschen Hals bekommen. Ich freue mich für Dich, daß es bei Dir so gut geklappt hat und Dich aufgerichtet hat. Was das letzten Endes bewirkt hat, kann ich nicht beurteilen, wenn Du glaubst es war diese Art der Medizin - warum nicht?
>Ich habe nur gesagt, daß es m.e. nicht reicht nur das zu tun, mehr nicht und auch nicht weniger. Ich halte viel von alternativer Medizin und wende sie selber auch an(Homöopathie), aber auch Du bist nicht in der Lage über eine Ferndiagnose zu helfen.
>Wenn Du so sicher bist daß Du einen Weg kennst, dann zieh los und treff die Beiden oder schicke eine Mail und hilf Ihnen, denn sie wissen sicher nicht mal an wen sie sich wenden sollen, das wäre besser als kluge Sprüche über Intoleranz und Glaube oder Bauern.
>Noch was zum Thema Stabilität:
>Ich habe auch meine Geschichte, bin schon etwas älter und ich mußte erst vor einer Woche die Erfahrung machen, daß meine schweren Probleme, die ich vor 20 Jahren hatte von heute auf morgen wieder da waren und mich massiv in meinem Leben behindert haben. Ich habe es wieder überwunden, bin jedoch sehr vorsichtig geworden in Vorrausagen, daß mir das nie wieder passieren könnte.
>Gruß El
>Du kannst mir auch gerne eine Mail schreiben, wenn Du das weiter Diskutieren möchtest, Adresse ist dem Namen unterlegt.

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