Hallo! ich(und meine Freundin auch) haben ein ziemliches Problem miteinander, vielleicht ist es aussichtslos, vielleicht ist es reparabel aber ich weiß es nicht. Wir sind beide mitte 30, kennen uns seit 15 Monaten und im Moment passieren leider Verletzungen und Beschimpfungen zwischen uns die unsere Beziehung kaputtmachen. Sie hat ihre Wohnung zum Ende April gekündigt, leidet unter allerschlimmsten Angstzuständen, Panikattacken, Alkohol, 3 1/2 Monate Arbeitslosigkeit, Nachwirkungen ihres letzten Jobs..... Am liebsten würd ich ihr sagen: Unter diesen Umständen will ich nicht mit dir zusammenleben. (hab ich auch schon). Sie: was soll denn mit mir werden? ich: dann rufst du einen Vermieter an und sagst daß du nicht ausziehst. Das hat dann richtig gesessen.... Es macht mich wahsinnig, daß sie sich so kaputtmacht, nach Alk und Zigarretten riecht, sich nicht mehr pflegt, ihre Ängste in Wein ertränkt.
Eine Therapie oder Kur will sie aber auch nicht machen, sie will nicht weg von mir, aber andererseits vertragen tun wir uns im Moment auch nicht. Ich bin mit meiner Fähigkeit auf sie einzugehen, ziemlich am Ende. Gesagt hab ich ihr das schon, mit wechselndem Ergebnis.
Szenen wie diese ertrag ich nicht mehr:
sie kreischt sie mich wie eine wilde Furie an weil mein Arm beim Einschlafen über und nicht unter der Decke auf ihr lag (wie gestern abend mal wieder), mich machen ihre Kommentare dann fast wahnsinnig: sie "nimm mich doch in den Arm" - ich tus - "du mußt mich nicht in den Arm nehmen wenn du es nicht möchtest" - ich "dann würd ichs nicht machen." - sie: "das ist dir aber schwergefallen" - ich "hör bitte mit deinen sarkastischen Kommentaren auf" - sie "Deine Berührung ist Sarkasmus" - ich dreh mich weg - sie heult - ich will sie wieder in den Arm nehmen - sie stößt mich weg, schreit "Du bist ein riesen Arschloch" so laut daß es hallt.....(zum Glück haben wir keine Nachbarn bei mir) - sie heult, ich geh kurz in die Küche um eine Tablette zu nehmen (bin gesundheitlich ein wenig angeschlagen) - sie rennt mir hinterher und macht mir eine riesen Szene - ich:" ich kann das nicht mehr ab daß du dich so hängen läßt"..... Eine viertel Stunde LAUTER Diskussion, dann: sie: liegt im Bett, spielt mit einer Dose Beruhigungstabletten, "dir ist ja egal wieviel ich davon genommen hab, von dir aus kann ich hier verrecken" - ich: ist mir nicht egal. wie viele?" Sie: sag ich dir nicht (das mehrfach hin und her, tut dann so als ob sie schläft. eine Stunde später: wir verzeihen uns aber trotzdem ist alles brüchig. es fällt mir schwer, ihr auch. sie sehr verletzt, ich auch, sie fühlt sich gedemütigt.
Seit fast 3 Monaten ist sie in meiner Wohnung, und leider kristallisiert es sich heraus daß es in einer Katastrophe enden wird. Noch kann sie mit ihrem Vermieter sprechen daß sie die Wohnung behält, sind ja noch 6 Wochen hin.
Sie hat aber Angst diese Entscheidung zu treffen, glaubt daß die Kündigung unabwendbar ist.....
Es tut alles soo weh, und ich weiß nicht mehr ein und aus. Ich bin absolut unglücklich, hab manchmal schon Angst nach Haus zu kommen, oder muß mir irgendwelche Sprüche anhören wenn ich sie aus irgendwelchn Gründen mal nicht in der Mittagspause anruf, oder nicht erreichbar bin.
Ich find das jetzt zu hart, was Xania und Max geschrieben haben. Die Frau ist komplett verzweifelt, fühlt sich wertlos, hat Angstzustände, Verlassensängste, ihren Job verloren....hängt deshalb womöglich den ganzen Tag zu Hause rum. Wenn ich dich wäre, würde ich mir nach einem Beziehungsende große Sorgen darum machen, dass sie vollkommen in Tabletten und Alkohol untergeht.
Du solltest sie unbedingt so weit bringen, dass sie ärztliche/therapeutische Hilfe annimmt, denn alleine packt sie das nicht (und du auch nicht mit ihr).
>Ich find das jetzt zu hart, was Xania und Max geschrieben haben. >Die Frau ist komplett verzweifelt, fühlt sich wertlos, hat Angstzustände, Verlassensängste, ihren Job verloren....hängt deshalb womöglich den ganzen Tag zu Hause rum. Wenn ich dich wäre, würde ich mir nach einem Beziehungsende große Sorgen darum machen, dass sie vollkommen in Tabletten und Alkohol untergeht. >Du solltest sie unbedingt so weit bringen, dass sie ärztliche/therapeutische Hilfe annimmt, denn alleine packt sie das nicht (und du auch nicht mit ihr). >Grüße >Fee
Liebe Fee,
deine Ansichten und die der anderen in Ehren. Ich weiß aber nicht, ob man Menschen wirklich immer damit hilft, wenn man ihnen hilf. Hört sich paradox an, gelle? Es gibt die Sorte Mensch, die liebt es geradezu, andere mit ihrem Leiden ganz einzunehmen. Sie spielen die arme unverstandene Seele, der man unbedingt helfen muss. Tut man dies dann, erntet man aber weder Dank noch zeigt diese Person wirklich den Willen, sich zu ändern. Im Gegenteil, die Gangart wird noch härter um zu zeigen, dass es in Wirklichkeit noch viel schlimmer ist. Manchen Menschen muss man klar machen, wie weit sie gehen können. Klare Grenzen aufzeigen, so wie bei Kindern. Und siehe da, merken die auf einmal, dass sie nicht alles machen könnnen, funktioniert es plötzlich. Ich kenne den beschriebenen Typ Frau um den es geht auch. Ich rate dringenst dazu, nicht die "Ach du arme Frau-Prozedur" mit Mitleid etc. anzuwenden. Wer sich als Erwachsener so verhält, tut dies aus egoistischen Gründen und weiß sehr wohl, was er tut. Und ich sehe es schon kommen, es werden Jahre der Therpien vergehen, ohne dass sich wirklich etwas ändert. Es wäre schön, wenn es anders kommen würde, aber ich glaube es nicht.
Hallo Fee, Mittlerweile gehts ja auch in diese Richtung, sie hat grundsätzlich einer Therapie zugestimmt. Das ist eine große Hoffnung für uns, auch wenn das bedeutet daß wir dann lange nicht sehen können. Ich hoff mal daß sie dann auch weiter in diese Richtung geht, denn das was jetzt ist ist nicht das was ich mir unter einer guten Beziehung versteh. Ich bin ja auch nicht perfekt, und bevor ich da dann auch noch kaputtgeh müssen wir dann die Konsequenzen ziehen. Ich hab selbst eine Zeitlang Alkohol und Tabletten genommen, aber ich bin durch einen anderen Job auch davon wieder weggekommen. Noch ist der Wille stark, die Liebe auch, die eine Art Sicherung in unserer turbulenten Beziehung ist. Liebe Grüße
>Ich find das jetzt zu hart, was Xania und Max geschrieben haben. >Die Frau ist komplett verzweifelt, fühlt sich wertlos, hat Angstzustände, Verlassensängste, ihren Job verloren....hängt deshalb womöglich den ganzen Tag zu Hause rum. Wenn ich dich wäre, würde ich mir nach einem Beziehungsende große Sorgen darum machen, dass sie vollkommen in Tabletten und Alkohol untergeht. >Du solltest sie unbedingt so weit bringen, dass sie ärztliche/therapeutische Hilfe annimmt, denn alleine packt sie das nicht (und du auch nicht mit ihr). >Grüße >Fee
schön, dass sie einer Therapie zugestimmt hat. Ihr Zögern lag sicherlich daran, dass ihr euch deshalb längere Zeit nicht sehen könnt und sie Ängste hat wegen der langen Trennung. Haltet durch!
stimmt, zur Therapie raten, das könnte er versuchen, ob sie das dann annimmt ist ihre Sache. Spätestens wenn der Fragende sich zurückzieht wird sie sowiso anfangen zu überlegen...dann wird sie sich Hilfe holen weil sie niemanden mehr hat an dem sie ihren Wahn auslassen kann.
Meine spontane Reaktion auf das ganze, war vieleicht zu hart. Aber ich finde, auch wenn es der Frau schlecht geht, hat sie nicht das Recht mit ihrem Parnter so respektlos (Beleidigungen) und erpresserisch (indirekte Selbstmorddrohung mit Beruhigugsmitteln) umzugehn. Das hat niemand verdient. Erst Recht nicht jemand der krank ist. Auf mich machte der Fragende den Eindruck eines zugänglichen und hinterfragenden Menschen, natürlich kennen wir ihn nicht wirklich. Aber er sucht wenigstens nach Lösungen und macht nicht seine Freundin verantwortlich. Diese Frau ist im Moment nicht fähig eine Paartnerschaft zu führen, und der Fragende sollte sich vor ihr schützen.
Hallo, das stimmt vermutlich (Leidensdruck erhöhen, um Therapie wahrscheinlicher zu machen) aber wer zieht sowas durch, wenn er die therapiebedürftige Person liebt ? Trennung führt doch nur dazu, daß man sich permanent Gedanken macht in welchen Zustand die Person sich gerade befindet und ob sie überhaupt noch atmet. Ich halte den Tip einfach für nicht praktikabel.
ok, jetzt ist das für ihn vieleicht noch nicht praktikabel, aber wenn sich solche Szenen oft genug wiederholen, dann wird auch die stärkste Liebe irgendwann erlöschen....
Meine Erfahrung ist, Liebe erträgt nämlich NICHT alles. (muss sie auch nicht)
Ich habe auch den Eindruck, dass der Fragende ein sehr lieber Mensch ist. Aber ich stelle mir die Situation der Frau vor: Möglicherweise den ganzen Tag allein, alles dreht sich im Kopf, steigert sich in ihre Gedanken hinein, alles wird ihr wohl sinnlos erscheinen....Ihr Verhalten ihrem Partner gegenüber ist ein verzweifelter Hilferuf. Weißt du, Xania, was heute vielleicht das größte Problem in unserer Gesellschaft ist? - die Einsamkeit. Deshalb wird es auch so viele geben, die eine Therapie brauchen, jemanden zum Reden. Die Ausführungen, die Max kürzlich gegeben hat hinsichtlich Therapie fand ich wirklich nicht schlecht, aber es gibt eben viel zu viele einsame Menschen, das ist leider ein Merkmal unserer Zeit, dafür hat man Therapeuten "erfunden".
ja, die Einsamkeit ist ein großes Problem. Aber warum ist das so ? Jeder wurschtelt vor sich hin, man geht dahin wo die Arbeit ist, hinterlässt Familien und Freunde. Dann ist man irgendwo fremd und alleine auf sich gestellt. Dann begegnet man einem ein Partner, der ist plötzlich die Dreh und Angelstelle....man konzentriert sich auf ihn, kommt nicht auf die Idee sich auch andere Leute zu suchen...man wird unzufrieden...wer muss das ausbaden ? Der Partner... Wenn man dann in eine Krise kommt kommt zb. durch Arbeitslosigkeit dann wird es erst richtig haarig. Der Parter muss viel zuhören.... Man kann aber seinen Partner nicht als Therapeuthenersatz missbrauchen. Damit ist jeder überfordert. Man brauch ein ganzes Netzwerk von Zuhöhrern, und auch da muss ein gesundes Verhältnis von Zuhören und Reden gewährleistet sein, sonst funktioniert das gar nicht. Ich denke die Frau erwartet von dem Fragenden etwas was er garnicht erfüllen kann, er ist auch gesundheitlich angeschlagen wie er schrieb. Ein ernstzunehmendes Warnzeichen. Wenn keine Freunde oder Verwandte da sind, dann bleibt wohl nur Therapie, Ich selbst kann das auch jedem nur empfehlen, der an sich verändern und an sich arbeiten will. Jetzt nach über 3 Jahren Psychotherapie (mit Unterbrechungen) hat mir meine Therapeutin gesagt, das ich auf dabei bin zu gesunden. Dann kann es nicht so falsch gewesen sein.
Grüsse von Xania
PS: danke das Du nachfragst, meine Oma wird morgen aus dem Krankenhaus entlassen, sie hat sich wieder etwas erholt. Trotzdem mache ich mir keine Illusionen und ich glaube das Ganze hat mir geholfen mich auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Und jeder Tag, ist ein Tag der es wert ist gelebt zu werden.
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