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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 431 mal aufgerufen
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Malina- Offline



Beiträge: 101

02.03.2009 14:01
RE: Beziehungsunfähig? Antworten

Hallo ihr,

Zur Zeit gehen mir viele Fragen durch den Kopf, die das Thema "Beziehung" betreffen. Ich bin Mitte 30, hatte die letzte Zeit einige Beziehungen zu Männern, die letztlich immer in die Brüche gingen. Es scheiterte meistens dran, dass der betreffende Mann sich von mir abwendete und ich kam zu dem Schluss, dass ich mir wie immer jemanden ausgesucht hatte, der (wie ich) eher freiheitsliebend ist, wenig Nähe zulassen kann, uä. Ich habe mir sozusagen immer ein Pendant gesucht. Zur Zeit scheint sich das Gleiche wieder abzuzeichnen, nach knapp einem Jahr. Mein Herz ist ziemlich verwundet, und ich glaube, ich kann auch nicht mehr richtig vertrauen. Komischerweise klappen bei mir nur platonische Beziehungen gut, und die meistens sogar sehr gut. Aber sobald Sex ins Spiel kommt, verkackt die Beziehung auf lange Sicht.
Ich glaube, und das sage ich ohne Verbitterung, sondern rein feststellend, dass ich zu den leuten gehöre, deren Urzustand eigentlich das Alleinsein ist. Doch ich hätte gerne eine Beziehung mit allem Drum und Dran, nur scheitert das über kurz oder lang immer. Meistens komischerweise nach 9 Monaten, und meistens im Frühling. das war jetzt schon dreimal so, und ich bekomme langsam Angst vor dem Frühling, auch wenn ich ihn eigentlich sehr mag.

Ich kenne sehr viele Leute in meinem Alter und älter, die dauerhaft alleine geblieben sind. Sie sind nicht unglücklich, das will ich damit nicht sagen, aber ihr "Urzustand" scheint auch das Alleinsein zu sein. Bei mir führe ich das auch auf mein sehr schwieriges Elternhaus zurück. Wie schon gesagt, ich hätte so gerne eine normale Bzeiehung, und kenne auch die "Regeln", glaube zu wissen, was wichtig ist in Beziehungen, und doch kann ich nie verhindern, dass es nicht hält.
Ich glaube auch leider, das verfestigt sich eher mit wachsendem Alter. was meint ihr, kann man auch mit fast 40 noch Beziehungen "neu" lernen, oder muss man sich damit abfinden, dass nur Platonische klappen? Gibt es denn mechanismen, die man, auch wenn man alles dafür tut, nicht loswird? Fast glaube ich das.
Ich klinge etwas trostlos, das tut mir leid, aber mir drängt sich dieser gedanke echt auf. Danke euch fürs Zuhören!

LG Malina

Codo Offline




Beiträge: 68

02.03.2009 15:50
#2 RE: Beziehungsunfähig? Antworten

Liebe Malina

Zitat

Zur Zeit gehen mir viele Fragen durch den Kopf, die das Thema "Beziehung" betreffen. Ich bin Mitte 30, hatte die letzte Zeit einige Beziehungen zu Männern, die letztlich immer in die Brüche gingen.



Das tut mir leid *tröst*

Zitat
Es scheiterte meistens dran, dass der betreffende Mann sich von mir abwendete und ich kam zu dem Schluss, dass ich mir wie immer jemanden ausgesucht hatte, der (wie ich) eher freiheitsliebend ist, wenig Nähe zulassen kann, uä. Ich habe mir sozusagen immer ein Pendant gesucht.



Nun dass man ein Pendant sucht, muss ja nichts negatives sein. Und häufig klappen solche Beziehungen auch recht gut, weil man eben ähnlich denkt, fühlt und handelt. (ähnlich, nicht gleich!)

Zitat
Ich glaube, und das sage ich ohne Verbitterung, sondern rein feststellend, dass ich zu den leuten gehöre, deren Urzustand eigentlich das Alleinsein ist. Doch ich hätte gerne eine Beziehung mit allem Drum und Dran, nur scheitert das über kurz oder lang immer.



Weshalb glaubst Du, eine Beziehung mit allem Drum und Dran (was ist das!?) zu wollen, wenn Du schon selber merkst, dass Dein Urzustand eher das Alleinsein ist? Warum willst Du Dich da auf Biegen und Brechen zu etwas anderem hinzwingen, wenn es gar nicht nötig ist? Nur weil die Welt sagt, dass eine Beziehung so und so auszusehen hat, heisst das nicht, dass Malina das auch so leben muss ;-)

Wenn Ihr beide freiheitsliebend seit, warum nicht jedem diese Freiheit zugestehen? Das kann bei getrennten Wohnungen anfangen, bis hin zu nur platonischer Liebe leben, sich nur 1x im Jahr sehen (aber innerlich dennoch so verbunden fühlen, dass man sagt, man wäre ein Paar) usw usf. Wenn wir erstmal diese doofen Schienen der Normalität verlassen, können wir endlich frei das sein, was wir sind und so leben wie es uns bekommt. Dann klappt das auch mit der Beziehung.

Zitat
Meistens komischerweise nach 9 Monaten, und meistens im Frühling.



9 Monate ist in etwa die Zeit die man verliebt ist. Leider gibts die Seite nicht mehr, aber über die Archive.org findest Du alles: http://web.archive.org/web/2007041522375...de/liebe/00.htm - da z.B. Frühling - Zeit des Verliebens?

Zitat
Wie schon gesagt, ich hätte so gerne eine normale Bzeiehung,



Warum? Wozu eine normale Beziehung, wenn es mit einer abnormalen besser klappt? :-)

Zitat
und kenne auch die "Regeln", glaube zu wissen, was wichtig ist in Beziehungen, und doch kann ich nie verhindern, dass es nicht hält.



Siehst Du, und ich kenn die Regeln nicht, weiss nicht was wirklcih wichtig in einer Beziehung ist. Und doch passt es mit beiden Partnern. Ich ignorier einfach das "man macht es so und so ist es normal" ;-)

Zitat
Ich glaube auch leider, das verfestigt sich eher mit wachsendem Alter. was meint ihr, kann man auch mit fast 40 noch Beziehungen "neu" lernen, oder muss man sich damit abfinden, dass nur Platonische klappen?



Können tut man es sicher. Weshalb sollte man mit 40 nichts mehr lernen können? Die Frage ist eher, ob Du das wirklich willst und ob das auch Sinn macht. Vielleicht sollst Du auch neu lernen, dass Beziehungen so wie sie sind ok sind. Wer fragt denn schon nach, ob Deine Beziehung platonisch oder sexuell ist? Niemand. Das interessiert die wenigsten. Und Du kannst das leben, was für Dich - und den Partner stimmt. Wenn Sex dabei ist - schön. Wenn nicht - auch schön.


Zitat
LG Malina



Ich hätte hier gerne den Smilie reingenommen, der den anderne knuddelt. Find den aber leider nicht. Daher fühl Dich einfach so gedrückt. Und nicht aufgeben. Lebe Deinen Traum - egal was andere für normal halten!

Alles Liebe

Codo

Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe, dann habe ich es am nötigsten!

Malina- Offline



Beiträge: 101

03.03.2009 10:14
#3 RE: Beziehungsunfähig? Antworten

Liebe Codo,

herzlichen Dank für deine warmherzige, liebe Antwort!
Ich bin geneigt, zu glauben, dass wir beide in unserem Denken sehr viel gemeinsam haben. Was du schreibst, fühle und denke ich auch,besonders das, was du zum Thema "normale" Beziehungen schreibst.
Bei mir ist es so, dass ich eigentlich "anders" denke als die meisten Leute, einfach durch meine Biographie. Zum Beispiel werde ich wahrscheinlich kein Kind mehr bekommen, weil ich mich nicht als "Mutter" fühle. Das ist ja nach wie vor anders als bei den meisten Frauen. Ich fühle mich oft in Auseinandersetzung mit dem, was als "normal" gilt - einerseits will ich das, sehne mich danach, "dazuzugehören", gleichzeitig fühle ich mich aber auch "anders" als die anderen und lebe mein Leben. So auch beim Thema "Beziehungen".

Ich meinte, als ich von meinem "Urzustand Alleinsein" schrieb, dass ich in meinem Leben stets die Erfahrung gemacht habe (Scheidung Eltern / scshlechte Beziehung zu Stiefeltern), dass Beziehungen nicht verlässlich sind und dass man leicht wieder alleine dastehen kann. So habe ich ständig Angst vor dem Verlassenwerden. Ich kompensiere dies damit, dass ich mir eine möglichst größe Unabhängigkeit für mich wünsche und danach strebe, seelisch, finanziell und überhaupt. Doch bekomme ich die Unabhängigkeit nicht immer hin, wie ich mir sie wünsche, und sehne mich gleichzeitig auch nach Anlehnen, Geborgenheit. Doch mit Nähe zulassen habe ich oft selbst Probleme. Und dieser Wiederspruch macht mich oft traurig und ratlos.

Doch ich lerne gerade etwas, nämlich, mehr den Mund aufzumachen. Ich habe mit betreffendem Mann ein bisschen zum Thema geredet. Nicht über alles, das fiele mir zu schwer. Aber ich habe es angeschnitten, und er hat sehr positiv reagiert. habe ihm auch gesagt, dass ich sehr schlechte erfahrungen mit verlassenwerden habe. es ist nicht vorbei mit uns, wir sind uns wieder näher gekommen. ich denke aber nicht, dass damit meine Angst erledigt ist. die wird immer wiederkommen, und ich werde mich immer wieder mit ihr auseinandersetzen müssen.

Bei platonischen Beziehungen passiert das in dem Maße nicht, da ist die Angst vor Verlassenwerden, die Verletzlichkeit bei mir nicht so groß.

Auf jeden Fall hast du mir mit deinen Gedanken sehr geholfen. Ich lese deine Posts immer sehr gern, vieles, was du schreibst, ist mir sehr nah.

Liebe Grüße Malina

[ Editiert von Malina- am 03.03.09 10:16 ]

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