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Dieses Thema hat 7 Antworten
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navarro5 Offline



Beiträge: 5

18.04.2012 21:39
RE: Burnout/Depression Antworten

Hey

Also da ich mir gerne verschieden Meinungen zu meinem nachfolgenden Problem, einholen möchte, schreib ich jetzt mal hier.

Zu meinem Problem: Ich habe einen guten Freund (leider muss ich ein wenig ausholen, da es zwischenzeitliche Differenzen gab. Habe ihn etwa 3 Monate nicht richtig gesprochen. Aber es war nicht in der Art von Streit, es war nicht so das wir uns aus Gründen von Unstimmigkeit, "keine Lust mehr auf den anderen" o.ä.nicht gesehen haben, es waren andere unüberbrückbare Differenzen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Wäre hier auch nicht relevant.)

Also in letzter Zeit verbringe ich wieder mehr Zeit mit ihm. Dabei ist mir aufgefallen, dass er recht agressiv reagiert (Straßenverkehr o.ä., nie mir gegenüber), leicht reizbar ist, ziemlich abgeschlagen wirkt, außerdem immer wieder Kommentare wie "Wenn alle so wären, müsste ich schon lange Säufer sein" (unsere Diskussion war, warum menschen zu säufern werden). Er wirkt auf mich, absolut nicht glücklich, auch was Job und aktuelle Lebenssituation anlangt hat er sich mir gegenüber sehr pessimistisch geäußert. Natürlich weiß ich,dass das auch nur eine Phase sein kann. Aber ich kenne ihn gut genug um zu wissen, dass er sonst eig. immer wieder auf die Beine kommt und auch nie lange so deprimiert war. Wie gesagt ich habe ihn jetzt etwa 3 Monate nicht wirklich gesehen, aber selbst in den kurzen Zeiten in denen es doch so war ist mir seine Veränderung aufgefallen.

Ich weiß auch, dass er, wie er selbst sagt, Gefühle nicht zeigt, dennoch würde ich ihn gerne darauf ansprechen bzw. zumindest in Erfahrung bringen wie es ihm eig. wirklich geht. Die Aggresivität hat er schon eingestanden und mMn auch, dass es ihm nicht gut geht. Ich mache mir einfach Sorgen um ihn.

Aber daraus kann ich nichts schließen, unsere Freundschaft ist ein wenig kompliziert. Ich bin deutlich jünger als er, er ist verheiratet, und ich habe mich leider in ihn verliebt (ich will aber bestimmt nicht mehr als eine Freundschaft und er würde auch nicht auf etwas anderes eingehen, es ist für uns beide so okay, das haben wir besprochen. Ich kann gut damit leben, dass ich nie eine (sexuelle) Beziehung mit ihm haben werde und für ihn ist es okay zu wissen, dass ich mehr empfinde, er weiß dass ich nie Probleme machen würde.[daher jetzt bitte keine falschen Vermutungen])

Lg Navarro

Maja Offline



Beiträge: 1.223

19.04.2012 13:38
#2 RE: Burnout/Depression Antworten

Hallo Navaro,

ich weiß zwar nicht, ob eures Miteinander/die Differenzen eventuell doch eine Rolle mitspielen, was seiner Befindlichkeit angeht...allerdings kommt es mir so ein bisschen vor (ok, weit hergeholt, aber dass sein Verhalten ganz und gar nicht damit zusammen hängt, würde ich nicht völlig ausschließen).

Aggressivität und reizbare Stimmung sind übrigens auch Gefühle, also zeigt er doch etwas von seinem Inneren, wenn auch nur die Folgen, nicht die Ursachen.

Zudem hat er dir selber "eingestanden", dass es ihm nicht gut geht, nachdem du gefragt hast. Weshalb kannst du ihm nicht sagen, dass du dir Sorgen machst und dass du gerne wissen möchtest was mit ihm los ist? Es ist doch nur noch ein winziger Schritt... wenn er schon davon gesprochen hast, kannst du ja da nachhaken, oder?

Gib dir ein Ruck und sprich mit ihm drüber!

gruß
Maja

navarro5 Offline



Beiträge: 5

19.04.2012 15:02
#3 RE: Burnout/Depression Antworten

Hallo Maja,

danke für die schnelle Antwort.
Ich denke nicht das es etwas mit mir zu tun hat, ich habe lange dafür gekämpft, dass er wieder mit mir befreundet ist. Ihm schien es egal zu sein, ob ich jetzt darum kämpfe oder nicht (zumindest so der Anschein, allerdings kam zwischenzeitlich doch Gefühlregungen [hatte leider einen ziemlichen Nervenzusammenbruch, da hab ich ihn zum ersten Mal Gefühle zeigen gesehen]).

Das stimmt schon, dass er es einerseits doch preisgeben hat, allerdings weiß ich nach dieser "Pause" nicht so recht, wie darauf reagieren. Er war immer für mich da (solange wir wirklich gut befreundet waren). Aber ich habe nie so richtig gewusst, was ich machen könnte wenn es ihm schlecht geht. In der Theorie alles kein Problem, aber schlussendlich doch alles wieder nur vorgenommene Dinge, die ich mich dann nicht traue. Dennoch habe ich Angst, dass er dann abweisend reagiert und ich wieder alles zerstöre, wenn ich fragen würde.

Wieso ich mich nicht traue, zu fragen weiß ich selbst nicht genau. Vielleicht aus Angst was falsches zu sagen. Wir können immer offen reden (er ist einer der wenigen Menschen, die wirklich wissen wer ich bin und was ich fühle. Es klingt so Klischeehaft, aber bei ihm kann ich, ich sein). Wenn es jedoch um ihn geht bzw. wenn er merkt, dass ich mir Sorgen mache, tut er immer alles mit einem "Nein, passt schon" ab. Ich weiß nicht wie es jetzt ist, hab mich ja noch nicht getraut. Aber "damals" wollte er sich von niemandem helfen lassen.

Und da beginnt ein weiteres Problem : Er hat mir schon sooft versichert, dass er mich wirklich mag, dass ich eine sehr gute Freundin/Kollegin bin. Aber ich mit meinen Verlustängsten, denke ständig, dass er sich sicher nicht freiwillig mit sojemandem wie mir abgibt. Vielleicht habe ich ja selbst Minderwertigkeitskomplexe (wenn nicht ausgeprägt, aber eben doch). Er ist nunmal erwachsen und ich immer noch (für mein Empfinden) sehr "kindisch, unerfahren".

Vielleicht mache ich auch aus einer Maus einen Elefanten, aber ich habe Angst ihn nochmals zu verlieren.
Habe da nicht so viel "Erfahrung" bzw. meine Lebenserfahrung beschränkt sich auf 18 Jahre.

LG Navi

[ Editiert von navarro5 am 19.04.12 15:11 ]

Maja Offline



Beiträge: 1.223

19.04.2012 15:19
#4 RE: Burnout/Depression Antworten

Hallo Navi,

ich kann verstehen, dass du die neu erworbene alte Freundschaft wie ein rohes Ei behandelst, aber objektiv betrachtet, ist nichts dabei, wenn du ihn fragst, weshalb er so aggressiv ist und/oder was bei ihm los ist.

Du musst nichts tun, um ihm zu helfen, manchmal ist es hilfreich einfach nur zuzuhören.

Wenn er nicht drüber sprechen mag, dann musst du das akzeptieren, aber sein "Zustand" völlig zu ignorieren ist auch nicht das Wahre, zumal es dich so sehr beschäftigt. Freunde fragt man, wie es denen geht...

LG
Maja

navarro5 Offline



Beiträge: 5

19.04.2012 15:32
#5 RE: Burnout/Depression Antworten

Hm, ja ich sehes ja auch so. Ich weiß auch, dass ich ihm Wohl oder Übel (eher Übel) nicht helfen kann/darf. Ich werde es auch akzeptieren wenn er nicht darüber sprechen möchte. Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass kein Mensch, wenn er Probleme hat, sie ganz alleine Lösen kann bzw. lösen schon, aber doch nicht immer in sich hineinfressen kann (das macht er nämlich ständig und sagt es auch von sich selbst aus). Oder liege ich da so falsch?

Was aber soll ich tun, wenn er nicht darüber, reden will. Wie soll ich den sog. Zustand nicht ansprechen, jedoch aber auch nicht ignorieren?
Es klingt jedenfalls nach einer guten Lösung, wenn ich wüsst wie "umsetzen"?!

LG Navi

navarro5 Offline



Beiträge: 5

19.04.2012 15:40
#6 RE: Burnout/Depression Antworten

Was mich leider auch ein wenig stresst, ist einfach das: Ich mache bald Matura (Abi) und ich hab mich, für Biologie als Schwerpunktfach entschieden, somit schreibe ich dort eine Fachbereichsarbeit.

Thema: Gendermedicin (Schwerpunkt: Psychologie und die physikalsichen Folgen)
Dort haben wir gerade die Symptome für Depressionen bei Männern durchgemacht.
Symptome: Aggresivität, erhöhte Risikobereitschaft (die auf jedenfall vorhanden ist bei ihm), leichte Reizbarkeit, Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit, Perspektivenlosigkeit... Zeitpunkt: Besonders im Frühling

Macht mir irgendwie Angst. Ich glaube ich sollte mich nicht so hineinsteigern, oder hier aufplustern. Dennoch lassen sich diese Ängste/Sorgen nicht abstellen, so gern ich das möchte. Da dies für mich auch eine sehr belastende Situation im Moment ist.

LG Navi

Maja Offline



Beiträge: 1.223

19.04.2012 15:55
#7 RE: Burnout/Depression Antworten

Hallo Navi,

eine Depression ist nicht auszuschließen, laut deiner Beschreibung seines Zustands, aber darüber können WIR nur spekulieren.

Nur, was ist schon dabei, wenn du ihn fragst: "Ich merke, du bist in letzte Zeit sehr aggressiv, woran liegt das, wie geht es dir überhaupt?"?

Dann kannst du weiter sehen... Wenn er dir sagt, dass er drüber nicht sprechen möchte, kannst du ihm ruhig sagen, dass du es dir gedacht hast, dennoch gefragt hast, weil du dir eben Sorgen um ihn machst. Vielleicht wartet er nur drauf, dass du ihn anspricht. Und wenn nicht, dann hast du es immerhin versucht.

Aber je mehr du dir den Kopf drüber zerbrichst, umso schwieriger wird es für dich... Und was ist das für eine Freundschaft, wenn man noch nicht mal fragen darf, wie es dem anderen geht?

LG
Maja

navarro5 Offline



Beiträge: 5

19.04.2012 16:06
#8 RE: Burnout/Depression Antworten

Danke Maja... das hat mir aufjedenfall geholfen, ein wenig runter zu kommen.

Nein, fragen darf/kann ich, aber ich mach mir nunmal zu sehr gedanken wie er reagiert. Es ist nicht so, dass er mich deswegen zurückweisen würde (denke ich jedenfalls)

Aber als Bsp.: er wurde letztes Jahr mal operiert, ich war ihn besuchen allerdíngs erst 3 Tag nach der OP. Hab ihn aber zuvor schon einige Male gefragt wie es ihm geht. Keine Reaktion darauf. Nj im KH hat er es mir dann schon selbst gesagt, aber wenn ich frage ist immer alles gut bzw. gar nicht erst relevant. So ist er nunmal, nur "so" hab ich ihn noch nie erlebt (gut soo lange kennen wir uns nicht, 9 Monate oder so).

Naja warten wir mal ab, noch ist er ja für 2 Wochen im Urlaub, hoffe wenigstens das hilft ihm ein klein wenig (nach eigenen Angaben hofft er es ja auch).
Ach Gott ich bin schrecklich fürsorglich, wenn ich jemanden wirklich ins Herz geschlossen habe.
Sollte ich wohl möglicherweise ein wenig zügeln.

Lg Navi

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