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Dieses Thema hat 94 Antworten
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Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2009 13:46
RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Hallo zusammen,

ich wende mich an euch weil ich mich mit einer Situation konfrontiert sehe die mich irgendwie nicht mehr loslässt.
Wie der Titel schon sagt geht es um Karneval und Alkohol, aber nicht so wie Ihr es denkt.
Ich selber trinke keinen Alkohol, habe es auch noch nie.
Achja, ich bin selber junge 16 und gehe z.Zt. in die 11. Klasse.

Nun war für mich vor Karneval '09 Alkohol kein Thema und obwohl "saufen" normal war in meiner Stufe wollte ich es nie, denn ich fand/finde es einfach dumm.

Nun passierte mir folgendes: An Weiberfastnacht (dem einzigen Schultag, der an Karneval stattfindet, und am dem folglich die meisten verkleidet zur Schule kommen)war es so wie erwartet: Ich war in einer Französischklasse mit einem Großteil Mädchen, wir waren immer die "braven", und so weiter...

Jetzt sind die Klassen in der Oberstufe ja zu Stufen zusammengeschmissen, d.h. man hat Unterricht mit allem aus dem Jahrgang.
Wie schon gesagt war es zu erwarten dass dieses Jahr an Karneval schon in/vor der Schule Alkohol fliesst, dem war auch so, aber das war ja klar.
Der springende Punkt ist, dass ich (ich hatte mich übrigens nicht verkleidet, bin nicht so der Verkleidungsfreund), als ich zur Bushaltestelle ging und dort auf den Bus wartete, plötzlich 4 Stufenkameradinnen traf, die auch zum Bus wollten.
Diese 4 waren die wahrscheinlich "angesagtesten", aus den anderen Klassen und für jemanden wie mich persönlich nicht zu erreichen (will meinen, keinen Kontakt ausser wenn nötig; z.B. in der Schule).
Ja, auch diese 4 hatten Alkohol getrunken, sich verkleidet, und waren anscheinend (wie fast alle) auf dem Weg in die Stadt um dort zu feiern (trinken -.-).

Nun sind Verkleidungen von 16-jährigen Mädchen nicht so kreativ, aber ich finde einen Minirock und Cowboyhut ehrlich gesagt nicht schlecht
Jede der 4 hatte eine Babyflasche um den Hals hängen, in Ihr war "Eistee", doch aus Kommentaren wie "Hast du da beide Wodka reingetan?" erschloss sich mir, dass das nicht nur Eistee war.
Nebenbei fiel auch noch so ein Satz wie "...ich bin deine Freundin, ich hab dir gestern Alkohol gegeben, jetzt gib mir auch was ab!".

Zuerst war das eine typische Reaktion wie ich mir dachte doch im Laufe des Tages reagierten diese Situation, meine "Einsamkeit" und der Karneval zu einer implosven Mischung.
Ich bin seitdem viel zurückgezogener als sonst, wie bei einer starken Stimmungsschwankung, und habe weniger Appetit und Bauchgrummeln wenn ich an diese Situation denke, manchmal liege ich stundenlang im Bett, wach, und starre an die Decke.

Die 4 lassen mich nicht mehr los, nur ich weiß nicht warum.
Ich hatte schon immer eine Schwäche für Sachen, die mir fremd und neu sind, nur was war es diesmal?
Beeindruckte mich das Verhalten der 4? Dachte ich im Endeffekt sogar noch, dass die 4 so "erwachsen" seien, und wurde davon aufgeregt?
Ich gehe persönlich nie "weg", d.h. Disco, sonstwie feiern etc..
War das das Problem?
Der springende Punkt ist ja, dass ich 1. finde, dass der Karneval missbraucht wird von der Jugend zum saufen (ich wohne bei Köln, also DER Karnevalshochburg) und 2. nichtmal weiß, warum mich diese Situation zusammen mit der Karnevalsstimmung so aufwühlt.

Ich selber mag Karnevalslieder und Büttenredner, das steht fest. Doch immer wenn ich so eine Sendung sehe stelle ich mir vor wie die 4 irgendwo sind und laut Lieder grölen, trinken, schunkeln und so weiter, und ich sehne mich danach, dabei zu sein

Das schlimmste daran ist, einmal habe ich sogar gedacht, ich wollte selber mal mittrinken, das war vorher ein TABU bei mir!

Doch ich kriege diese Gedanken nicht aus meinem Kopf, ich kriege sie nicht verarbeitet...

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2009 15:17
#2 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Der Knackpunkt dürfte sein : Warum glaubst du, mittrinken zu wollen/zu müssen?

Dazugehören? Cool sein? Abschalten? Die Stimmung verbessern?

Die Unsicherheit, ein Verlangen zu spüren, das mit dem eigenen Wertesystem kollidiert kenn ich nur zu gut...

Ich selbst habe bis in mein zwanzigstes Lebensjahr weder geraucht, getrunken noch sonstige Drogen konsumiert. Auch die Bundeswehr habe ich überstanden, ohne "das saufen zu lernen".

Viele Leute behaupten, der Mensch "braucht" den Rauschzustand. Aus meiner persönlichen Erfahrung hab ich dafür nur ein einziges Wort: Bullshit!

Abgesehen von den gesundheitlichen Faktoren, die sich relativieren lassen und erst "irgendwann später" zum tragen kommen: Am nächsten Tag fühlt man sich mies, ist schlapp, und wenn man versucht hat, Probleme zu ersäufen, stellt man fest, dass sie verdammt gute Schwimmer sind...
Das gilt für alle Rauschmittel.

Ausserdem find ich es peinlich, wie sich manch einer zum Obst macht... Klar kann man drüber stehen, was andere von einem denken. Aber das fällt sehr viel leichter, wenn man noch weiß, wie man sich verhalten hat...

Seitdem beschränke ich mich auf meinen Frühstückstee, einen guten Rotwein ab und an und seltener was feines hochprozentigeres. Aber dabei gehts um den Genußfaktor, Geschmack, Geruch, die sinnliche Entdeckung selbst.
Nicht um die Wirkung auf Geist und Körper, nicht um die Anerkennung in der Saufrunde oder aufpolieren des Egos durch Verdrängung körperlicher Warnsignale...

Ich kenne "trockene" Alkoholiker, ehemalige Junkies, aber auch Leute, die daran gescheitert oder gar krepiert sind (oder es noch tun, sehr langsam...)
Ich kenne auch jemanden, der sich einmal derart breitgesoffen hat, dass er im Zuge einer mittelprächtigen Alkoholvergiftung jegliche Schließmuskelkontrolle verloren hat und ihm heut noch einige Stunden seiner Erinnerung fehlen... seitdem ist er sehr zurückhaltend geworden, was Alkohol angeht...

Am Ende gehts drum, dass du deinen eigenen Weg, deine eigene Einstellung finden musst. Wenns dich reizt, wirst du nachgeben müssen...
Ich finds gut, dass du darüber nachdenkst. Deshalb glaub ich nicht, dass du ein potentieller Suchtkranker bist.

Nachdenken hilft!

Maja Offline



Beiträge: 1.223

25.02.2009 16:29
#3 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Hallo,

zuerst ein paar Fragen: hast du Freundinnen?
Fühlst du dich einsam? Warum gehst du nie weg?

Das impliziert ja nicht, dass du auch Alkohol trinken musstest, man kann auch ohne Alkohol feiern, tanzen und lustig sein. Und ich bin mir ganz sicher, du bist mit deiner Abneigung gegen Alkohol nicht alleine unter 16-Jährigen.

Zu deinen Überlegungen:
Ich denke nicht, dass du wirklich gerne trinken möchtest, sondern, dass dir die "Szene" symbolisch gefallen hat, oder dich gerührt hat: Freundschaft, feiern, Unbeschwertheit usw.
Was meinst du?

Und dann wäre noch interessant zu wissen, wenn du schon Karnevalslieder und Reden magst, wieso schaust du dir das im Fernsehen an und nicht in *echt, wenn du schon in die Nähe von Köln lebst?

Ein Cowboyhut und Minirock kriegst du doch auch "zusammen", oder?

Liebe Grüße
Maja

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2009 16:59
#4 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Hmmm, interessant Anregungen, nur habe ich 1 Sache glaube ich vergessen zu sagen: Ich bin ein Junge.

Ich weiß nicht ob das rübergekommen ist, deswegen sag ich es jetzt lieber nochmal.

Zu der Sache mit den Freundinnen: nochnie :/

Zur Sache Freunde: Ja, schon ein paar Gute.

Genau in dem Punkt den du nennst, habe ich andere Vorstellungen: Wegzugehen, ohne Alkohol zu trinken. Es ist schon extremst, wie mit diesen Situationen umgegangen wird.
Allein schon SchuelerVZ Gruppen wie "Nüchtern im xyz? Erschieß dich!" oder "Da kann ich unmöglich nüchtern hingehen", lassen mich anderes denken.

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2009 17:02
#5 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Ich ginge ja selbst zu solchen Veranstaltungen, nur finde ich niemanden der so wie ich den Sinn von Karneval versteht (unter meinen Freunden und Schulkameraden) und mit meinem Eltern nein danke, lieber nicht.
Da ist das Fernsehen erstmal eine gute Alternative, ich sag mir immer "Du bist 16, du hast noch soooviel Zeit später und kannst Sachen machen, die du jetzt alle machen willst."

Aber dein Gedanke, dass mir die Szene "symbolisch" gefallen hat, ist es wirklich wert, zuende gedacht zu werden...

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2009 20:04
#6 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Ich hab mir alles nochmal durch den Kopf gehen lassen und werd nochmal drüber schlafen, so hat sich manches Problem schon vereinfacht.

Aber trotzdem: ich habe mir mal die SchuelerVZ Seite von den 4 Mädchen angeschaut und verstehe es nicht, ich meine dort reden sie alle wie toll es war an Karneval.
Sie hätten was intus gehabt und laut gesungen und dann ist dort dieser Eintrag:

xyz: EINS KANN UNS KEINER
NACHCHOR: EINS KANN UNS KEINER
xyz: EINS KANN UNS KEINER
NACHCHOR: EINS KANN UNS KEINER
xyz: EINS KANN UNS KEINER
xyz; NACHCHOR: .......NEHMEN- UND DAS IST DIE PURE LUST AM LEBEN

xyz ist natürlich nicht Originaltext, nur anonymisiert.
Ich habe mir natürlich direkt mal das Lied angehört nachdem ichs rausgefunden habe und jetzt läuft dieses Lied rauf und runter aber irgendwie ist das nicht gut ich stelle mir dann immer mindestens eine der 4 vor wie sie singt und Spaß hat.
Ich weiß das klingt verrückt aber das passt ja auf die Theorie dass ich das alles symbolisch sehe, doch ich verstehe nicht warum gerade DIE 4 Mädels mir mit DIESER Situation so schwerfallen und so an meinen Prinzipien rütteln.
Ich mein klar sie sehen gut aus aber ich habs ja auch vor dieser Situation "ausgehalten"...

Dieser Cocktail aus den Vieren, der Situation, meiner Einstellung gegenüber Karneval der Jugend und dem Echten sowie aus meinem Privatleben ist echt heftig...

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2009 08:28
#7 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Zitat:

Ich sag mir immer "Du bist 16, du hast noch soooviel Zeit später und kannst Sachen machen, die du jetzt alle machen willst."


Das ist wahr, aber warum nicht gleich damit anfangen? Es gibt zwei alte Sprichworte:


"Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens"

"Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter".


Wär es nicht schlimm, irgendwann festzustellen, was man alles zu lange vor sich hergeschoben hat?


Zitat:

DIE PURE LUST AM LEBEN

....besteht sicher nicht daraus, sich vollaufen zu lassen und grölend durch die Straßen zu ziehen...


Was macht dir Spaß, wann empfindest du "Lust am Leben"? Geh raus, nimm dir Zeit für die Welt, entdecke sie mit deinen Sinnen, ja entdecke deine Sinne. Das ist weit besser als sich einzureden, die Sinne zu betäuben hätte was mit "Lust" zu tun...

Seinen eigenen Weg zu finden heißt auch, andere Wege und Lebensentwürfe zu akzeptieren. Wenn diese Mädels das so wollen, bittschön. Was willst du?

Klar stellst du dich selbst ein Stück weit ins Abseits, wenn du bei bestimmten "Ritualen" aussen vor bleibst. Aber glaub mir, es gibt Menschen, die finden so jemanden interessanter...

Und, aml ganz praktisch betrachtet: Was sind das für Kneipen, Discos, wo mans nüchtern nicht aushält? Will man da wirklich sein?


Mach dir selbst keinen Druck... und lass dir keinen machen...

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2009 20:00
#8 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Heute war zum ersten Mal nach Karneval wieder ein "normaler" Tag mit Schule usw., das hat die Situation ein ganz klein wenig, ja, ich will nicht sagen gebessert, es ist alles nur wieder in den Normalzustand gerückt (zumindest zum Teil).

Ich muss mich immernoch damit abfinden, dass ich dieser Anfangssituation mit den Vieren irgendetwas Faszinierendes und Tolles aber gleichzeitig auch Verwirrendes und fast schon Verstörendes und seltsames abgewinnen kann, und das wird auch in nächster Zeit die Schwierigkeit sein.

Was das Aufschieben einiger Dinge angeht, so denke ich dass ich daran etwas ändern muss, denn du hast vollkommen Recht: Warum damit nicht jetzt anfangen. Was der Alkoholkonsum dabei für eine Rolle spielt, werde ich noch herausfinden müssen, doch stimmt es natürlich: Die pure Lust am Leben ist es nicht, sich volllaufen zu lassen, auch wenn es oft so vermittelt wird und ich dem zum Opfer gefallen bin, aber daran wird gearbeitet; denn eins meiner Fazite (Fazits? Fazit? Keine Ahnung :/), welche ich aus dieser Sache gezogen habe ich an Sachen zu arbeiten, egal welcher Natur sie sind.

Ich hatte mir gestern übrigens noch überlegt, dass ich das Wort grölen nicht benutzen hätte sollen, das ist so "negativ behaftet".

Zitat:

"Seinen eigenen Weg zu finden heißt auch, andere Wege und Lebensentwürfe zu akzeptieren. Wenn diese Mädels das so wollen, bittschön. Was willst du?

Klar stellst du dich selbst ein Stück weit ins Abseits, wenn du bei bestimmten "Ritualen" aussen vor bleibst. Aber glaub mir, es gibt Menschen, die finden so jemanden interessanter..."

Damit triffst du voll ins Ziel meiner Probleme.

Zitat:

"Und, aml ganz praktisch betrachtet: Was sind das für Kneipen, Discos, wo mans nüchtern nicht aushält? Will man da wirklich sein?"

Das hat, finde ich, eher komischen(im Sinne von witzigen) Charakter, ich selber gehe ja nie weg und von daher habe ich damit keine Erfahrung und kann dazu nichts sagen.

Ich will versuchen, aus diesem Normalzustandsalltagstrott ein wenig zu entweichen und daran zu arbeiten, bis hierher habt Ihr mir sehr geholfen, auch wenn man es nicht glaubt.
Ich stand sozusagen mitten in der Wüste und Ihr habt mir den Weg zu einer Oase gezeigt.

Mann, ich hätte bis vor Karneval nie geglaubt dass mich sowas aus der Fassung bringt oder dass solche "Psychologie" je hilft.

Von daher danke ich schon jetzt mal euch Beiden dass Ihr mir ein paar Lichtblicke gegeben habt. Ich melde mich die Tage sicher nochmal, ein paar Probleme treten immer auf/wieder hervor, aber zurzeit herrscht *working process*.

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

27.02.2009 10:06
#9 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Psychologie? naja, wenn mans so nennen will...

Mit 16 hab ich mir um nix wirklich Gedanken gemacht, mit 19 dachte ich, meinen 20. Geburtstag erleb ich nicht, heut bin ich dreissig... Ich hab vieles anders gemacht, als meine Umwelt von mir erwartet hat, vieles ist anders gekommen, als ich mir gewünscht hätte... aber weil das alles so war, bin ich hier und heute so wie ich bin und wo ich stehe.

"Leben" ist das, was du draus machst...

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

28.02.2009 20:47
#10 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Die Situation hat sich irgendwie nicht groß geändert, ich habe immer Probleme mit Erlebnissen die sich nicht aus dem Kopf drängen lassen :/

Und zwei Gefühle dominieren mich zurzeit:

1. Das immer da seiende und allwährende Gefühl, etwas zu verpassen, fast egal was...

2. Das Gefühl, mich zu den Vieren hingezogen zu fühlen und aber auch manchmal, dass die 4 unerreichbar für mich sind.

Ich kann mich nicht damit abfinden, dass das nicht meine Welt ist.

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

02.03.2009 09:59
#11 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Verdrängen ist meistens auch keine besonders gute Lösung...


Hast du dir mal Gedanken gemacht, warum das so ist, woher diese "Wünsche" kommen?

Nimm dir nen Zettel, oder besser ein Heft, ein Notizbuch. Mach dir drei Spalten auf jede Seite. Schreib alles auf, was du glaubst zu verpassen. Schreib dir dahinter, warum es dir wichtig wäre, das zu erleben. In die letzte Spalte schreibst du, was du meinst was passiert, wenn du es nicht tust. Nimm dir Zeit und denk nach, und sei immer ehrlich. Das ist dein Heft, in dem deine Gedanken stehen, und es ist nur für dich bestimmt. Also kannst und musst du uneingeschränkt ehrlich sein.
Genauso kannst du ein paar Seiten anlegen für die vier Mädels... Was findest du anziehend an Ihnen und warum? Welche deiner Erwartungen glaubst du könnten, welche würden sie vielleicht erfüllen? Und was ist, wenn sie es nicht können oder wollen? Auch hier sei ehrlich zu dir selbst und nimm dir Zeit. Notiere dir alles, was dir in den Sinn kommt, halte jeden Gedanken fest.

Wenn du fertig bist, solltest du erstmal etwas Abstand gewinnen. Keiner deiner Gedanken geht dir verloren, du musst nicht ständig drüber nachdenken, du hast dir ja alles aufgeschrieben. Mach deinen Kopf frei, gehe einem deiner Hobbys nach, geh dich sportlich betätigen, geh mal wieder in die Kirche, wenn es dir was gibt, völlig egal. Tu etwas, was du gerne machst, dass dich fesseln kann und deine ganze Aufmerksamkeit fordert. Und in ein paar Tagen nimmst du dir dein Heft und betrachtest deine Gedanken,Wünsche, Phantasien, Bedürfnisse. Siehst du immer noch alles genauso? Sind die Wertungen noch dieselben? Oder gibt es Dinge, die vielleicht doch nicht so wichtig sind? Oder sogar noch wichtiger? Vielleicht fallen dir plötzlich andere Wege auf, in einem bestimmten Punkt zufredenheit zu erreichen?

Probiers mal...

Huhngesicht ( gelöscht )
Beiträge:

11.03.2009 16:32
#12 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Hallo Kasve Lipiel,
waere es moeglich, dass Du Dir haupsaechlich wuenschst, Hemmungen im sozialen Miteinander abzubauen?
Ein verbreiteter Grund insbesondere bei Heranwachsenden zu trinken, ist die Bereitschaft, bei geselligen Situationen hemmungsloser zu sein. Ich lasse mal beiseite, wie erstrebenswert das ist, aber wer wuerde zB schon auf dem Ballermann zu peinlichster Schlagermusik deppig mitgroelen und sich auf Tischen tanzend entbloessen? Und dass gerade die vier schaersten Braeute der Schule (wennn ich das richtig verstanden habe) anziehend wirken, sollte wohl selbstverstaendlich sein.
Dein Truebsinn koennte so auf einem emotionalen Widerspruch beruhen. Auf der einen Seite die positiven Assoziationen mit den attraktiven Maedchen (und ihrer Hemmungslosigkeit, die vielversprechend wirkt) und auf der anderen Seite die (gut und richtige) Ablehnung des Trinkverhaltens.
Sollte meine Annahmen zutreffen, fuehrt diese Erkenntnis leider nicht unbedingt einem einem Rat.
Wie schon andere geschrieben haben, ist das Trinken von Alkohol jedenfalls keine Loesung.
Ich gehoerte als Heranwachsender zu denen, die sich regelmaessig aus obigen Grund besoffen haben und kann nicht behaupten, dass das meine soziale Situation verbessert haette oder das die scharfen Braeute ploetzlich zu mir stroemten ;-)
Wie schon empfohlen, ist es vermutlich immer am besten, sich soziale Nischen zu suchen, die den eigenen Interessen entsprechen. Da trifft man dann auch die Leute, mit denen man am besten zusammenpasst. Das Fussballstadion, der Ballermann oder auch die meisten Discos sind da vermutlich nicht die angenehmsten Plaetze fuer strikte Nichttrinker. Ich betone nochmal, dass Deine Einstellung bei dem Thema vorbildlich und unbedingt beibehaltungswuerdig ist.

Huhngesicht

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

14.03.2009 14:27
#13 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Hallo zusammen,

nach langer Nachdenkzeit und eurer Beihilfe ist mir manches klarer geworden.
Das Verlangen, Alkohol zu trinken, ist immer wieder da, aber wenn ich mir so eure Texte durchlese, lässt sich dieses schnell vertreiben.

Hemmungen im sozialen Miteinander, oder eher soziales Miteinander mit speziellen Personen, ja ich denke das ist mein Grund, an meiner Moral zu zweifeln.
Es braucht keinen Alkohol, um ausgelassen zu sein, es braucht nur die passende Situation.
Diese bietet sich mir jedoch nahezu nie, dazu müsste ich ja mit anderen mal "weggehen".
Das versuche ich allerdings zu vermeiden, da ich wohl der Einzige bin, der dem Alkohol so gegenüber steht.

Nebenbei, ich habe nichts gegen Schlagermusik

Mir fällt es schwer zu begreifen, dass das konsumieren von Alkohol nicht zu einem "bekannteren" macht, und dass das allein die Aufmerksamkeit der Mädchen nicht auf mich zieht.
Und doch bin ich der Überzeugung, dass das leider unter anderem dazugehört, ohne Alkohol läuft bei denen recht wenig.
Doch das will ich nicht zum Anlass nehmen, auch damit anzufangen, ich mache viel eher das Gegenteil:
Ich muss mich nicht mit solchen Personen abgeben, die soetwas brauchen.
Ich bin selber ein Naturfreund, gehe gern wandern und beschäftige mich gerne mit fremden Sprachen, ich bin keiner der durch die Stadt zieht und säuft.
Zudem ist House und Techno nicht meine Musik ~.~

Huhngesicht hat völlig recht, ich muss mir meine soziale Nische suchen, wobei ich das Wort Nische allerdings ungelungen finde, viel eher passt Sparte oder so in der Art...

Doch das alles ist unglaublich schwer für mich, denn obwohl ich weiß / denke dass ich die Mädchen fast nur wegen Ihrer Ungelassenheit und dem damit verbundenen Alkohol "nett" finde, kann ich sie nicht wieder "dahinsetzen, wo sie vor diesen psychischen Dilemma waren".

Wer weiß was die Zukunft bringt...

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

16.03.2009 11:15
#14 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Zitat
Gepostet von Kasve Lipiel

Wer weiß was die Zukunft bringt...





viel wichtiger ist, was du daraus machst...




"Wir sind Architekten der Zukunft, nicht ihre Opfer"
(ist leider nicht von mir....)

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2009 20:01
#15 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

So, ich will mal wieder etwas schreiben, denn egal ob jemand antwortet, es tut mir in gewissen Weise gut.

Mir gehen in letzter Zeit zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die meisten haben nichts mit Karneval zutun, daher ist der Titel mittlerweile ungünstig, aber das ist im Moment egal.

Einer der Hauptgedanken ist, warum ich das Bedürfnis empfinde, Alkohol zu trinken, wo das doch eins meiner grundlegenden Moralitäten war, es nicht zu tun. Es ist natürlich auch noch so.
Zum einen ist es sicher Aufmerksamkeit, vorallem bei, wer hätte es erwartet, den vier Mädels. Der Begriff "Die schärfsten" ist eigentlich eher nicht treffend, eher "Die Angesagtesten" der Stufe, dazu gehört selbstverständlich auch "ein gewisser Grad an Schönheit".
Sie beachten mich kaum, ich mein, wir haben auch wenig miteinander zutun, aber ich will halt was mit ihnen zutun haben. Es klingt unglaublich seltsam für mich, das zu schreiben.
Als zweites will ich soetwas wie Anerkennung, was ja auch eine Form der Aufmerksamkeit ist, ich versuche sie zu beeindrucken.
Mit meinem Qualitäten, die sich auf Wissen, Kreativität und Naturliebe beziehen, klappt das allerdings nicht, und soetwas wie natürliche Interessen für ein Gebiet scheint es bei denen nicht zu geben.
Wenn es wirklich nur durch Partys und Alkohol geht, so kann ich nicht damit dienen.
-
Mal so nebenbei, ich schreibe relativ abwertend über die 4, dabei können sie auch nett sein, und sympathisch.
-
Manchmal habe ich das Gefühl, man betrachte "Leute wie mich" von oben, von daher ist Wertschätzung ein wichtiger Punkt bei dem allen.

Heute in der Schule war ich in einer Gruppe mit einer der Vier, nennen wir sie einfach mal Venjas, und sie war überraschend "offen", ich hatte immer gedacht sie will mit anderen nichts zutun haben doch sie war - auch wenn nicht in Hinsicht des eigentlichen Themas - Carboanhydrase - sehr freundlich. Von sehr freundlich muss man natürlich meinen Standpunkt subtrahieren und trotzdem ist sie wirklich nett.
Ich habe in der Vergangenheit immer nur die Erfahrung gemacht, von den "Angesagten" nicht beachtet zu werden, aber das handeln andere Menschen wohl anders...

Übrigens, ich versuche diese Erlebnisse zu verarbeiten, in dem ich sie in meine Bücher einarbeite, die ich verfasse.
Eins davon ist ein Fantasybuch, und dort treten sie als grazile, jedoch nicht makellose Göttinnen auf (Pai, Salie, Enal/Laen, Sial, Venjas sind Ihre Namen, ich weiß, primitiv, einfach nur Buchstaben vertauscht...) aber ich finde es aufregend, so mit ihnen umzugehen, aufregend ist vllt nicht das beste Wort, aber zurzeit fällt mir nichts anderes ein.

Dann gibt es da noch diese Vorstellungen, ich gehe viel zu Fuß, da kann man sich Gedanken machen, und ich stelle mir immer Situationen vor, in denen ich Ihnen eine Freude mache.
Mal gelange ich durch Zufall an VIP Karten für eine Party, die ich nicht gebrauchen kann und an sie weiterreiche, mal stelle ich mir vor wie es wäre, wenn sie wüssten wie ich über sie schreibe (in Form der Göttinnen)...
Sie nehmen daran natürlich nur so Teil, wie ich mir es vorstelle, also meist in eher unrealistischen, freundlichen Reaktionen (oder sind sie doch wahrscheinlich?).

Venjas, eine der Mädels, fiel an Karneval übrigens damit auf dass sie sich mit dem Alkohol regelrecht brüstete, während die anderen eher im Hintergrund blieben. Ist das eine Methode, einen "Mangel an Hobbies" auszugleichen?
Hmmm, vllt., aber das klingt mir zurzeit zu fies.
Enal/Laen ,(eine Göttin mit zwei Facetten), zeigt sich übrigens nie auf Fotos mit Alkohol und schreibt auch nie etwas darüber auf Pinnwände (in Bezug aufs SVZ).

Als letzten Punkt etwas witziges, das mir heute aufgefallen ist.
Ich "arbeite die 4 ab", will heissen ich arbeite mich von einer zur anderen.
Angefangen mit Salie.
Ihr Hobby ist das Voltigieren, und ich habe mir gedacht ich lese etwas über Pferde, und bringe das dann "ganz unerwartet" vor um sie zu beeindrucken.
Zurzeit ist Venjas an der Reihe, ich versuche sie auf mich aufmerksam zu machen, natürlich in ganz kleinen Schritten.

Aber letztendlich habt ihr doch Recht, es zählt nicht was die Zukunft bringt, es zählt was ich aus ihr mache. Und ich will mich nicht mit der sozialen Sparte zufrieden geben, in die ich aus Faulheit falle.

Gruß,

Kasve Lipiel (übrigens auch eine Art Code)

P.S.: Der Alkohol ist bei alledem etwas in den Hintergrund gerückt, doch das Thema ist nicht aus der Welt, wenn ich mir wenigstens eine der 4 Mädels mit einer Flasche Bier in der Hand vorstelle/sie sehe, wäre ich fast sofort bereit, auch zu trinken.
Sie wirken in irgendeiner Weise "cool" auf mich.
Wer weiß, ich fühlte mich immer schon hingezogen zu Sachen, die mir fremd und neu waren, aber das ist eine andere Geschichte, die ich hier nicht erwähnen will.

huhngesicht ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2009 21:51
#16 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Hallo Kasve Lipiel,

Einer der Hauptgedanken ist, warum ich das Bedürfnis empfinde, Alkohol zu trinken, wo das doch eins meiner grundlegenden Moralitäten war, es nicht zu tun. Es ist natürlich auch noch so.

4###
Bei dem Punkt wuerde mich interessieren, ob Du wirklich noch nie einen Tropfen getrunken hast, oder nur generell so gut wie nie (also zB schon an Silvester ein halbes Glas Sekt).
So bedenklich Alkohol in vielerlei (nicht zuletzt weil mit erheblichen Suchmittelpotential) Hinsicht ist, sind "Besessenheiten" immer etwas bedenkswuerdiges und vor allem etwas, was im sozialen Miteinander oft negativ auffaellt. In meiner Schule gab es zwei extreme Alkoholveraechter (damit meine ich das betonte Zurschaustellen der Ablehnung (moralisieren) und nicht den normalen Verzicht). Diese waren schon ziemlich eigenartig. Ich betone nochmal ausdruecklich, dass meine Frage Dich nicht dazu motivieren soll, Alkohol zu trinken.
4###

Zum einen ist es sicher Aufmerksamkeit, vorallem bei, wer hätte es erwartet, den vier Mädels.

4###
Also diesbezueglich kann man sehr sicher davon ausgehen, dass Alkoholkonsum Deine Situation nicht verbessern wuerde. Da ohnehin jeder trinkt, wuerde Dich ein Bierchen kaum zum "coolen Hengst" machen, und wuerdest Du Dich besaufen, kaeme das vermutlich eher eklig an (toelpelig rumzanseln und das nicht seltene Erbrechen machen nicht gerade attraktiv).
4###

Der Begriff "Die schärfsten" ist eigentlich eher nicht treffend, eher "Die Angesagtesten" der Stufe, dazu gehört selbstverständlich auch "ein gewisser Grad an Schönheit".

4###
Also wenn es schaerfere gibt, die weniger angesagt sind, wuerde ich mich doch eher um diese bemuehen. Sowas vergroessert die Chancen enorm ;-)
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Sie beachten mich kaum, ich mein, wir haben auch wenig miteinander zutun, aber ich will halt was mit ihnen zutun haben.

4###
Warum eigentlich genau? Man loest Probleme immer vor dem Hintergund effektiver, dass man genau weiss, was man warum will.
4###

Es klingt unglaublich seltsam für mich, das zu schreiben.
Als zweites will ich soetwas wie Anerkennung, was ja auch eine Form der Aufmerksamkeit ist, ich versuche sie zu beeindrucken.
Mit meinem Qualitäten, die sich auf (Wissen), (Kreativität) und (Naturliebe) beziehen, klappt das allerdings nicht,

4###
Das kommt darauf an. Stehen die Begriffe fuer (Streber), (Weichei) und (siffiger Oeko) oder fuer (schlagfertig, intelligent mit Humor), (unterhaltsam) und (sportlich)?
Ersteres mag kaum jemand, zweiteres kommt hervorragend an
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und soetwas wie natürliche Interessen für ein Gebiet scheint es bei denen nicht zu geben.

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Du hast doch weiter unten schon Pferde zB erwaehnt. Jeder Mensch hat Interessen. Es stellt sich aber wieder die Frage, ob Du so bleiben willst, wie Du bist (ich kann nicht beurteilen, ob ich mich an Deiner Stelle lieber aenderte oder nicht) und nur vorhandenes Potential optimieren, oder ob Du Dich verstellen willst. Du koenntest sicher Punkten, wenn Du Dein Wissen ueber Schuhe erweitern wuerdest. Wuerdest Du das aber wollen? Dann hielten sie Dich ausserdem nur fuer den coolsten schwulen besten Kumpel.
4###

Heute in der Schule war ich in einer Gruppe mit einer der Vier, nennen wir sie einfach mal Venjas, und sie war überraschend "offen", ich hatte immer gedacht sie will mit anderen nichts zutun haben doch sie war - auch wenn nicht in Hinsicht des eigentlichen Themas - Carboanhydrase - sehr freundlich. Von sehr freundlich muss man natürlich meinen Standpunkt subtrahieren und trotzdem ist sie wirklich nett.
Ich habe in der Vergangenheit immer nur die Erfahrung gemacht, von den "Angesagten" nicht beachtet zu werden, aber das handeln andere Menschen wohl anders...

4###
btw haetten wir hier was fuer Dich - gemeinsames Lernen (so habe ich meine Frau rumgekriegt ;-). Aus Deinem Interesse Wissen schliesse ich, dass Du gut in der Schule bist. Du muesstest schon sehr haesslich, nervig oder unbeliebt sein, wenn Dich das nicht vor Klausuren aeusserst interessant macht. Beim gemeinsamen Lernen ist man physisch zwangslaeufig relativ dicht beieinander, und der wissendere Part in der sozialen Konstellation erfaehrt automatisch viel Anerkennung. Dabei kann man sich doppelt sicher fuehlen, weil man eine grossartige und unverbindliche Kommunikationsgrundlage hat.
4###

Übrigens, ich versuche diese Erlebnisse zu verarbeiten, in dem ich sie in meine Bücher einarbeite, die ich verfasse.
Eins davon ist ein Fantasybuch, und dort treten sie als grazile, jedoch nicht makellose Göttinnen auf (Pai, Salie, Enal/Laen, Sial, Venjas sind Ihre Namen, ich weiß, primitiv, einfach nur Buchstaben vertauscht...) aber ich finde es aufregend, so mit ihnen umzugehen, aufregend ist vllt nicht das beste Wort, aber zurzeit fällt mir nichts anderes ein.

4###
Ein guter Tipp. Zeige ihnen niemals dieses Forum. Mit sowas waerst Du als durchgeknallter Spinner fuer immer unten durch.
4###

Dann gibt es da noch diese Vorstellungen, ich gehe viel zu Fuß, da kann man sich Gedanken machen, und ich stelle mir immer Situationen vor, in denen ich Ihnen eine Freude mache.
Mal gelange ich durch Zufall an VIP Karten für eine Party, die ich nicht gebrauchen kann und an sie weiterreiche, mal stelle ich mir vor wie es wäre, wenn sie wüssten wie ich über sie schreibe (in Form der Göttinnen)...

4###
Siehe oben, denke nicht mal daran. Das geht gar nicht.
4###

Sie nehmen daran natürlich nur so Teil, wie ich mir es vorstelle, also meist in eher unrealistischen, freundlichen Reaktionen (oder sind sie doch wahrscheinlich?).

Venjas, eine der Mädels, fiel an Karneval übrigens damit auf dass sie sich mit dem Alkohol regelrecht brüstete, während die anderen eher im Hintergrund blieben. Ist das eine Methode, einen "Mangel an Hobbies" auszugleichen?

4###
Das ist ein peinliches Zeichen von Pubertaetsunsicherheit.

Huhngesicht

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2009 09:06
#17 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Ich finde es sehr gut, wie du dich damit auseinandersetzt. Du kannst das ganze recht distanziert betrachten, das hat was Gutes (relativ klarer Kopf), birgt aber die Gefahr, dass du zu "theoretisch" an das ganze rangehst. Es gibt kein Patentrezept, keine Methode, die man auswendig lernen und üben kann. "Leben" funktioniert nur praktisch, und dazu gehört auch, dass mal was daneben geht oder man sich mal selbst zum Obst macht und mit hochrotem Kopf dasteht. Sich dann selbst nicht zu Ernst zu nehmen ist wichtig.

Wie du ja jetzt selbst festgestellt hast, sind die vier weit mehr als nur die "Partyhäschen", als die du sie zu Beginn kennengelernt hast. Das ist halt eine Facette, ein Teil in deren Leben, der für sie wichtiger ist als er bei dir ist. Wenn sie nicht vollkommen neben der Spur laufen wird es bei ihnen ähnliche Erkenntnisse auch über dich geben.
Der Ansatz mit dem "Lernkreis" vom Huhngesicht ist da vielleicht garnicht so schlecht. Wenn man Zeit zusammen verbringt, lernt man sich kennen, lernt noch einige andere Facetten seines Gegenüber kennen. Dabei wird einem sehr schnell klar, ob die Sympathien die Antipathien überwiegen oder umgekehrt, und das auf beiden Seiten.

Als du sie das erste Mal gesehen hat wusstest du ja auch noch nix von ihrem Pferdesporthobby. Wusstest du, dass man dafür auch richtig Theorie pauken muss? So ne richtig hohle Nuss kann die Svenja also garnicht sein, und Menschen, die sich sehr intensiv mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen sind oft sehr interessante Charaktere. Mit dem Wissen aus zwei Ausgaben vom Pferdemagazin und einem Buch aus dem BertelsmannClub wirst du sie sicher nicht beeindrucken können. Geh davon aus, dass du ihr auf dem Gebiet nichts Neues erzählen kannst und einer fachlichen Diskussion in keiner Weise gewachsen bist. Aber wäre es nicht interessant, von ihr zu erfahren, was sie so an ihrem Hobby fasziniert? Ein Mensch erzählt doch lieber von sich als dass er sich unqualifiziertes Halbwissen anhört...

Dass du dich schriftstellerisch betätigst find ich ebenfalls sehr anerkennenswert. Ist ein gutes Ventil, eine Möglichkeit, eigenen Erfahrungen und Eindrücke zu verarbeiten und auch festzuhalten. Wer dich zu bestimmten Personen in deinen Geschichten inspiriert hat sollte aber wirklich dein Geheimnis bleiben. Ausserdem können sich deine Geschichten und Charaktere durchaus anders entwickeln als es die realen Vorbilder tun. Vielleicht sind sogar mehrere PErsonen gleichzeitig Vorbild für einen einzigen literarischen Charakter.

Zum Alkohol auch nochmal ein Gedanke. Auch da muß ich dem Huhngesicht beipflichten, "militante" Antialkoholiker sind manchmal nervig und stellen sich oft eher ins Abseits als Leute die einfach mit einem "nein danke, ich bleib bei meinem O-Saft" weiterfeiern.
Bedenke auch, dass Alkohol nicht ausschließlich Rausch- und Suchtmittel sein muß, sondern vor Allem ein Genußmittel sein kann und soll. Es besteht ein Unterschied zwischen der Entdeckung und Erschließung des Geschmacks eines Glases Wein, Sherry, Whisky oder dergleichen und der Druckbetankung mittels Wodka-Lemon als Selbstzweck.


Es gibt auch noch eine Möglichkeit, die du mal bedenken solltest: Könnte es sein, dass es Leute gibt, egal ob Jungs oder Mädels, vielleicht sogar eine von den vieren, die gern wie du über dem Gruppenzwang stehen würden? Die das eigentlich viel cooler finden, sich aber nicht trauen, weil die ihnen die Meinung der anderen wichtiger ist als ihr eigenenes Selbstbild? Wie findest du den Gedanken, dass du, genau du, der Gegenpol sein könntest? Dass es da jemanden gibt, der/die ähnlich denkt wie du, nur eben in die andere Richtung? "Warum muss der da nicht mitmachen? Warum kann ich das nicht auch?"


Mach dir keinen Druck, lass dir keinen Druck machen, leb DEIN Leben, denk darüber nach und hör nicht auf zu schreiben, so lange es dir gut tut. Wenn das dein Weg ist, herzlichen Glückwunsch, du hast ihn gefunden, geh ihn!

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2009 11:39
#18 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Eure Texte helfen mir wirklich sehr weiter, und manchmal zaubern sie mir auch eine Art Schmunzeln aufs Gesicht.


Bei dem Punkt wuerde mich interessieren, ob Du wirklich noch nie einen Tropfen getrunken hast, oder nur generell so gut wie nie (also zB schon an Silvester ein halbes Glas Sekt).

-> Nein, ich habe grundsätzlich nochnie, ausser dem "Unvermeidbaren" in Bananen und Obstsäften, ja das enthält auch geringe Mengen Alkohol.

Also wenn es schaerfere gibt, die weniger angesagt sind, wuerde ich mich doch eher um diese bemuehen. Sowas vergroessert die Chancen enorm ;-)

-> Schönheit ist subjektiv, und es gibt natürlich auch andere schöne Mütter mit schönen Töchtern, und es ist ja nicht so, dass ich von der Unglaublichen Schönheit der Viere angezogen werde.

Warum eigentlich genau? Man loest Probleme immer vor dem Hintergund effektiver, dass man genau weiss, was man warum will.

-> Wenn ich das wüsste...

Das kommt darauf an. Stehen die Begriffe fuer (Streber), (Weichei) und (siffiger Oeko) oder fuer (schlagfertig, intelligent mit Humor), (unterhaltsam) und (sportlich)?
Ersteres mag kaum jemand, zweiteres kommt hervorragend an

-> Ohne lügen zu wollen eher zweiteres. Ich lerne fast nicht für die Schule, stehe aber trotzdem gut weil ich mit gedanklich mit der Materie auseinandersetze. Diese "Gedankenblock" Methode von 98% seitens der Schüler ist doch das Problem am System. Schlagfertig und intelligent mit Humor trifft sogar recht gut zu. Unterhaltsam auf meine Weise, sportlich nicht leistungsorientiert, aber sozial (ich bin Gruppenhelfer (Vorstufe zum Leiter) von Sportgruppen mit kleineren Kindern.
Siffiger Öko eindeutig nein, ich mag es zu wandern (eindeutig die Erziehung meines Vaters, er war immer sehr liberal, und wenn er auch nicht den größten Einfluss auf mich hatte, so manches habe ich von Ihm. Dazu gehört auch dass Alkohol überhaupt kein Thema war.)

Ein guter Tipp. Zeige ihnen niemals dieses Forum. Mit sowas waerst Du als durchgeknallter Spinner fuer immer unten durch.

+

Siehe oben, denke nicht mal daran. Das geht gar nicht.

-> Der kritischste Punkt, (zurzeit) denke ich noch völlig anders als du, aber das wird sich schon entwickeln.


Das ist ein peinliches Zeichen von Pubertaetsunsicherheit.

-> Sachlich gesagt: klingt logisch, wird auch oft im Fernsehen und sonst wo, wo es um Alkohol und Jugendliche geht, erwähnt.

______________________________________________________________

"Leben" funktioniert nur praktisch, und dazu gehört auch, dass mal was daneben geht oder man sich mal selbst zum Obst macht und mit hochrotem Kopf dasteht. Sich dann selbst nicht zu Ernst zu nehmen ist wichtig.

-> In der Vergangenheit hab ich oft schlechte Erfahrungen damit gemacht, aber ich weiß nicht warum, vielleicht kommt es mit dem Alter, ich probiere jetzt mehr Sachen aus und nehme mich selbst nicht mehr so arg Ernst, ich stehe ein wenig über manchen Sachen.


Wie du ja jetzt selbst festgestellt hast, sind die vier weit mehr als nur die "Partyhäschen", als die du sie zu Beginn kennengelernt hast. Das ist halt eine Facette, ein Teil in deren Leben, der für sie wichtiger ist als er bei dir ist. Wenn sie nicht vollkommen neben der Spur laufen wird es bei ihnen ähnliche Erkenntnisse auch über dich geben.

-> Hmmm, daran hatte ich nicht gedacht, in irgendeiner Weise müssen sie ja auch mit mir klarkommen, wir kannten uns ja vorher nahezu garnicht. Ein durchaus interessanter Gedanke.

Als du sie das erste Mal gesehen hat wusstest du ja auch noch nix von ihrem Pferdesporthobby. Wusstest du, dass man dafür auch richtig Theorie pauken muss? So ne richtig hohle Nuss kann die Svenja also garnicht sein, und Menschen, die sich sehr intensiv mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen sind oft sehr interessante Charaktere.

-> Da hast du wohl Recht, Pferdesport ist wohl kein Sport nur für kleine Mädchen mit reichen Zahnarztvätern, dabei ist sie das ja auch nicht.
Aber um zum eigentlich Thema zu kommen:
Arrggh, war es so offensichtlich Venjas = Svenja? Ich gebe zu, das ist der offensichtlichste Name, aber zum Glück ist sie nicht die, die sich mit dem Reitsport auseinandersetzt, das ist nämlich Salie (na, schon eine Idee?)

Zum Alkohol auch nochmal ein Gedanke. Auch da muß ich dem Huhngesicht beipflichten, "militante" Antialkoholiker sind manchmal nervig und stellen sich oft eher ins Abseits als Leute die einfach mit einem "nein danke, ich bleib bei meinem O-Saft" weiterfeiern.
Bedenke auch, dass Alkohol nicht ausschließlich Rausch- und Suchtmittel sein muß, sondern vor Allem ein Genußmittel sein kann und soll. Es besteht ein Unterschied zwischen der Entdeckung und Erschließung des Geschmacks eines Glases Wein, Sherry, Whisky oder dergleichen und der Druckbetankung mittels Wodka-Lemon als Selbstzweck.

-> Der Genussgedanke beim Alkohol existiert natürlich auch, aber ich bin grundsätzlich dagegen, weil es einfach ein Gift und eine Droge ist.
Aber das heißt nicht, dass ich der totale Passivling bin, auch ich mache Sachen, die andere vielleicht nicht gut finden würden. Ich bin überhaupt kein Freund von Salat, aber trotzdem nicht übergewichtig. Es liegt doch nur daran, wo wir unsere Prioritäten setzen, was wir als falsch ansehen.
Ich war bisher einmal auf einer Geburtstagsfeier (ich versuche das Wort Party zu vermeiden) eines Freundes. Dieser Freund war immer sehr schüchtern und zurückhaltend, doch mit dem 16. Lebensjahr setzte sich irgendwarum die Einstellung ein, es sei doch vollkommen normal Alkohol zu trinken, dass er das tut weil er u.a. an die falschen Freunde geraten ist, ist offensichtlich. Ich war der einzige, der nichts getrunken hat, nur Cola. Und das war mir auch Recht so. Leider muss ich zugeben, dass die anderen das nicht als Spaßbremse auffassten, sondern dass manche auch sagen, dass sie meine Einstellung gut finden. Das kommt aber von den Leuten, die exzessiv trinken, und GERADE die, die das nur machen um dazuzugehören und weils andere machen, denken, das wäre "spaßbremsenmäßig".

Es gibt auch noch eine Möglichkeit, die du mal bedenken solltest: Könnte es sein, dass es Leute gibt, egal ob Jungs oder Mädels, vielleicht sogar eine von den vieren, die gern wie du über dem Gruppenzwang stehen würden? Die das eigentlich viel cooler finden, sich aber nicht trauen, weil die ihnen die Meinung der anderen wichtiger ist als ihr eigenenes Selbstbild? Wie findest du den Gedanken, dass du, genau du, der Gegenpol sein könntest? Dass es da jemanden gibt, der/die ähnlich denkt wie du, nur eben in die andere Richtung? "Warum muss der da nicht mitmachen? Warum kann ich das nicht auch?"

-> Das wäre zu schön, aber das ist leider sehr selten. Aber wer nicht sucht, der kann nicht finden, also bleibt mir wohl nur eins übrig: suchen.

Als Fazit könnte ich schon fast sagen, dass ich mich nicht in die Interessen anderer einnisten darf. Ich habe selber einige Interessen, und die wollen gehegt und gepflegt werden, denn wenn ich mich mit meinem aussetze und die der anderen anerkenne, wird man auch mich anerkennen.

So, das muss für heute reichen, ich habe immer soviele Gedanken die ich mit einbringen will, dann aber vergesse. Ich muss mal anfangen, mir diese aufzuschreiben.

Gruß,

Kasve Lipiel

Kasve Lipiel ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2009 11:39
#19 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

Argh, ich habe vergessen meinen Namen einzugeben. Der über diesem hier stehende Text ist selbstverständlich meiner.

Kasve_Lipiel Offline



Beiträge: 87

18.03.2009 11:43
#20 RE: Karneval und Alkohol.. Antworten

So, ich habe mich auch mal angemeldet. Also nicht über den Namen wundern

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