Hallo, die Sach ist die, der Fall ist der:
Ich trage, vor allem wenn ich irgendwie unter psychischem Druck stehe,
gerne Windelhosen, damit das ganze nicht so raschelt darüber eine Miederhose.
Ich tendiere auch Richtung sm, würde mich als switcher bezeichnen.
Für mich persönlich habe ich kein Problem damit, außer daß ich meine Neigungen
gerne mehr ausleben würde. Doch ist da meine Partnerin, die damit nicht klar kommt.
Ich habe sie nicht direkt konfrontiert, sie wollte angeblich etwas
in meinen Kasten geben und fand darin, ganz hinten, in einer neutralen Schachtel
- wer suchte der findet? Windeln, Miederhose und sonst noch ein paar Sachen.
Noch angemerkt, wir sind Ende 30.
Auf jeden Fall, sie schafft es nicht und ihre Reaktion war, du gehst in eine Therapie.
Ok, ich gebe ja zu, meine Neigung ist nicht gerade Mainstream, manche nennen es pervers,
aber um ganz ehrlich zu sein, mir gefällt es totzdem.
Zwei Fragen, was haltet Ihr davon, bzw habt ihr Anregungen oder kennt jemand eine
Therapiemöglichkeit?
Das "Teufelchen" in mir hat natürlich wieder eine schmutzige Idee dazu:
Meine Frau wäre bereit, sollte es erforderlich sein bei einer Therapie mitzumachen.
Voraussetzung für ein Funktionieren wäre, daß der/die Therapeut/in auch als solche/r
anerkannt ist, bzw es glaubwürdig eine Praxis darstellt. Ich denke mir, um die Sache
anzugehen muß ich meine paralellen Erfahrungen der Kindheit erleben, sprich mit einem
Ledergürtel oder einem Rohrstock den Hintern feuerrot schlagen, eine Stunde in einer
Ecke auf einem Holzscheit knien, Ohrfeigen, ich war bis fast zehn phasenweise
Bettnässer, na und einiges mehr halt. Sprich, wenn der Therapeut raten würde, daß
ich meine Kindheitserlebnisse und jetzigen Vorstellungen unter Einbeziehung
meiner Partnerin real aufarbeiten müsse.......ja, solche Gedankengänge habe ich auch.
Soweit zu meinen zwei Fragen:
Was haltet Ihr davon, bzw habt ihr Anregungen oder kennt jemand eine
Therapiemöglichkeit?

Lieber Walter,

zunächst ist es mal gut, daß Deine Neigungen kein größeres Problem für Dich sind, d.h. sich nicht sehr negativ auf Dein Leben auswirken, iso daß dadurch ein großer Leidensdruck entsteht.
Daß Deine Frau erstmal geschockt reagiert hat und Dir eine Therapie empfiehlt ist wohl auch "normal". Im umgekehrten Fall, würdest Du, wie alle anderen, genauso reagieren. Und es ist ihr sehr "zugutezuhalten", daß sie nach Lösungen sucht, um die Partnerschaft aufrechtzuerhalten. Genausogut hätte sie ja ihr Köfferchen packen können ....
Das Dein "Geheimnis" gelüftet ist, ist auch gut. Denn jetzt mußt Du Dich aktiv damit auseinandersetzen.
Ich hatte lange überhaupt kein Verständnis für S/M, notorische Lügner, Schläger und ähnliches. Glücklicherweise hab' ich mal durch Zufall einen Bericht über Folteropfer gesehen. Ein Mann sagte, daß er durch diese schrecklichen Erlebnisse nichts mehr fühlen kann. Nur wenn er zu einer Domina geht und sich quälen läßt, fühlt er etwas. Und ein Mensch kann nicht ohne Gefühle leben, wenn man nichts mehr fühlt, ist man tot. Maja hat mich "aufgeklärt", wie ein Mensch zu einem notorischen Lügner wird, vielleicht sollte ich mich an dieser Stelle bei ihr herzlich dafür bedanken. Ein Kind kann nämlich Anfangs nicht von Lüge und Wahrheit unterscheiden. Die Fantasie ist sehr groß und es macht Erfahrungen mit den Reaktionen seiner Umwelt.
Wenn das Kind dann nur in seiner Fantasiewelt lebt und damit "durchkommt" (wie auch immer) lernt es nicht zu unterscheiden. Wahrheit und Fantasie werden vermischt und sind nicht mehr auseinanderzuhalten. Der Mensch glaubt dann selbst tatsächlich, daß die "Lüge" die Wahrheit ist. Die Mechanismen und Erfahrungen aus unserer Kindheit bestimmen unser weiteres Leben, wenn man sich nicht anschaut, was eigentlich passiert ist.
Wenn ein Kind geschlagen wird, ist für das Kind "schlagen"= "Zuneigung/Liebe". Die Eltern "nörgeln" an einem herum, mit dem Argument "ich liebe Dich, also muß ich mir Sorgen machen, dich kontrollieren und nörgeln", ergo ist das für das Kind "Liebe und Zuneigung". Also wird es später genau das weitergeben, denn "das gehört so!". Ein schlechtes Gewissen stellt sich vielleicht sogar ein, wenn man anders handelt. Gesellschaftliche Verhaltensweisen prägen einem natürlich auch. Der Umgang mit dem Tod z.B.. Man MUSS trauern/leiden. Wenn man NICHT trauert und sehr leidet, dann hat einem der Mensch der gestorben ist, auch nichts bedeutet. Ob das wirklich stimmt?
Nun zurück zu Dir, zu deinem Thema. Wichtig ist doch, daß Du in Deiner Entscheidung/Gefühlen tatsächlich frei bist. Daß Du wirklich beurteilen kannst, ob Deine Neigungen freiwillig gewählt sind oder ob du "gezwungen" bist sie auszuleben. Und dies gilt es herauszufinden. Und um in diese Position zu kommen, tatsächlich frei zu entscheiden, ist eine Auseinandersetzung in Form einer Therapie schon sehr empfehlenswert.
Die Kindheit aufzuarbeiten, aus der Perspektive eines "Beobachters", ist grundsätzlich für alle Menschen sehr wichtig. Also mein Rat, mach eine Therapie, aber nicht mit dem Fokus auf deine sexuellen Neigungen, sondern auf Deine Kindheit/Eltern etc. Da fällt mir gerade ein, eine "Familienaufstellung" als Therapie wäre wohl sinnvoll. Und da kann Deine Frau auch mitmachen. Denn das betrifft sie auch, ganz unabhängig von Dir.

Liebe Grüße
Andrea

Hallo Walter,
wenn schon Therapie, dann eine in der du und deine Frau lernt euch zu akzeptieren, soweit das möglich ist.
Ich glaube nicht dass du eine Praxis findest in der du deine Phantasien ausleben kannst. Auch wenn der Therapeut solche Neigungen hätte, so würde er die nicht mit Patienten ausleben.
Deine Neigungen entstammen aus traumatischen Kindheitserlebnissen, ich weiss jetzt nicht ob die dir Probleme bereiten oder du ansonsten in täglichen Leben klarkommst?
Jetzt was deine Frau betrifft...was ist schon pervers?
Für mich ist alles was mit Kindern und Tieren (in sexuelle Hinsicht) gemacht wird pervers, also auch vor allem alles was gegen den Willen des anderen oder aus Unwissen (Kinder, Tiere) aufgezwungen wird.
Auch finde ich das Blut vergiessen als sexuelle Stimulation krankhaft und Therapiebedürftig. Auch SM Praktiken sind nichts für mich...das ist jetzt meine Meinung und wie viele Menschen, so viele Meinungen und Neigungen. Und wenn sich zwei Erwachsene Menschen zusammen finden die furchtbaren Spass dran haben sich den Hintern zu versohlen, dann ist das schon OK. :-)
Deine Neigungen und die deiner Frau unterscheiden sich in Wesentlichen, ob sie damit klar kommt und ob du so weiter machen kannst, ohne dass deine Partnerin deine Vorlieben mit dir teilt...das musst du mit deiner Frau zusammen rausfinden, am besten mit einem Paartherapeuten.
Sollte sich rausstellen dass sie sich auf keinem Fall damit abfinden kann, dann hast du auch Quall der Wahl: kannst du das sein lassen? Oder kannst du ohne das nicht leben? Was ist dir wichtiger?
Menschen mit ähnlichen Neigungen findest du ganz sicher, aber ob du deiner Frau aufgeben möchtest?...
Das musst du rausfinden und entscheiden.
Alles Gute und Gruß,
Maja

Hallo,

tut mir leid aber ich finde Deine Partnerin hat nicht das Recht Dir in irgendeiner Weise zu sagen Du sollst in eine Therapie gehen. Jeder hat gewisse Vorlieben und wenn es Ritter Sport Trauben Nuss in der Badewanne ist. Du bist wie Du eben bist andere stehen auf Sex im Fahrstuhl oder lassen sich quälen. Wo liegt das Problem? Zumal eines wohl ziemlich sicher ist, jemand der damit selber keine Probleme hat, sollte sich nicht welche damit schaffen, daß er es sich von seiner Partnerin einreden lässt, daß er welche hat. Natürlich ist es schwierig Vorlieben und Partnerschaft unter einen Hut zu bringen wenn die Partnerin das nicht auch toll findet aber, sorry vielmals, dann ist sie nicht die Richtige. Es sagt ja niemand, daß sie das unterstützen soll aber doch zumindest nicht anprangern. Es ging bisher auch. Endweder sie liebt Dich wie Du bist oder es ist keine wirkliche Liebe. Es ist ja nicht so, aß Du etwas schlimmes tust wie fremdgehen, wobei das auch wieder relativ ist ob es schlimm ist aber ich fände es dann eher noch als Grund jemanden einen Stein in den Weg zu legen. Ich hoffe, daß noch andere antworten. Vielleicht liege ich ja falsch.
Alles Gute Kai

Danke für deine Meinung, und leider kommt es halt vor, daß es in einer Partnerschaft vorkommt, Probleme lösen zu wollen, die man ohne Partnerschaft gar nicht hätte.