Hallo Maiky,
ich bin nur ganz sporadisch hier im Forum - und hab grad Deine message an Suppenkelle (lustiger Name, Suppenkelle ;o) gesehen und mich dann durch alle bisherigen Nachrichten und Antworten von Dir durchgeackert.
Ja, ich versteh Dich da schon. Klingt alles nicht so schön - die Umstände, wie Du Dein Leben schilderst, dass Du Dich als Einsiedler siehst, Geldprobleme oben drauf und und und
Und ich verstehe auch die Antworten an Dich - die haben schon alle recht, dass Du selbst Dir helfen kannst, Ärmel hochkrempeln und los geht's. So ein Typ bin ich auch.
Allerdings geht es eigentlich gar nicht, dass Dir solche Antworten momentan helfen. Aus verschiedenen Gründen:
Erstens überlege ich mir, wie es wäre, wenn es umgedreht wäre: Das klingt jetzt vielleicht absurd, aber ich schreib's hin, weil man sich's dann besser vorstellen kann als aktiver, positiver Mensch. Wenn von mir jemand verlangen würde: Los! Stell Dich nicht so an. Seh schwarz. Sei verzweifelt. Du kannst eh nix in Deinem Leben selbst beeinflussen ... das KÖNNTE ich gar nicht, selbst wenn ich wollte. Weil das Positive, das für mich Einstehen, das "das Beste draus machen", das auf andere Zugehen in mir drin verankert ist.
Mann! Bitte nicht falsch verstehen - ich sag das nicht, um Dir das alles unter die Nase zu reiben. Sondern um zu verdeutlichen, wie schwer es ist, Rat zu befolgen - und sei er noch so gut - wenn dieser völlig gegen die innere Überzeugung oder bisherige Erfahrung läuft.
Und das Ende vom Lied:
Frust auf allen Seiten.
Du, weil wieder so ein Los-zieh-Dich-mit-der-eigenen-Hand-aus-dem-Sumpf!-Rat kommt, wo Du Dich nach einer gereichten Hand sehnst oder sogar nach einem Taucher, der Dich von unten rauskatapultiert :o)
Die anderen, die möglicherweise das Gefühl von Pah!-der-will-ja-gar-nicht-selber-schuld haben.
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Tscha, was machen?
Die erste Voraussetzung ist ja, und das haben Dir einige andere ja auch schon gesagt, dass Du selbst überhaupt was tun willst und dazu bereit bist.
Reicht da ein "Hab ich doch gesagt" oder "Immerhin hab ich hier ja um Hilfe gebeten" ? - Nee, nicht wirklich in meinen Augen. Denn auch ich habe etwas den Eindruck von ---> Ja, ich will und muss dringend was tun, das aber dicht gefolgt ist von einem Eigentlich-will-ich-dass-jemand-anderer-den-Zauberstab-schwenkt-und-dann-ist-alles-gut.
So und jetzt, damit ich hier nicht noch mehr Romane schreibe (sorry, sorry, is schon so lange) der Grund meiner Überschrift.
Hock Dich doch mal hin, nimm Dir Zeit für Dich (also nicht hektiken) und beantworte mal schriftlich folgende Fragen - nur für Dich. Aber so richtig in Ruhe und ausführlich. - Völlig unabhängig von irgendwelchen Therapie-Karrieren und Esoterik-Suchen.
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Ich mag an mir, dass ... (soviel Dir einfällt).
20 positive Eigenschaften, die mich ausmachen (aber wirklich 20! Mindestens!)
20 Sachen, die ich wirklich gut kann.
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Das löst nicht mit einem Zauberstab-Schwung Deine Situation in Wohlgefallen auf. Aber es ist ein erster riesengroßer Schritt.
Gute Nacht,
Gitte