ich hab seit wenigen Monaten einen sehr lieben Freund und wir harmonieren eigentlich ganz gut. Nur hab ich mit ihm im Bett ein wenig Probleme. Ich bin 18 und er ist 27 aber das ist nicht das Problem. Immer, oder besser gesagt meistens wenn wir Sex haben und er in mich eindringt, dann macht er schlapp. Das heißt, er ist zwar in mir drin, aber er ist dann auf einmal nicht mehr steif. Nun ist es die letzten Male so gewesen, das er dann plötzlich sehr vulgär wird und mir ziemlich Derbe Dinge sagt und ich sollte ihm das auch sagen. Das hab ich dann auch gemacht und ich merkte das er dann auf einmal wieder sehr steif wurde und wir hatten dann auch beide einen Orgasmus. Nun ist es aber so das es nicht meine Art ist so zu sprechen und danach schäme ich mich fürchterlich für das was ich gesagt habe. Ich sag also immer das was er mir in den Mund legt, weil solche Worte kannte ich nicht. Ich kann aber auch diese Worte hier nicht schreiben weil es einfach auch sehr schmutzige Worte sind. Aber anders scheint bei uns Sex nicht zu klappen und ich weiss nicht wieso. Ist es bei Euch auch so ? Und wie schaff ich es dass ich mich danach nicht so schäme? Sind manche Männer auf sowas fixiert dass es anders gar nicht mehr geht ?
ich gehe mit meinen Vorschreibern nicht konform. Das Phänomen (es ist übrigens unter dem Fachbegriff "dirty talking" bekannt) kann durchaus zu einer Belastung führen. Ich möchte anhand meines eigenen Beispiels zeigen, was ich meine.
Mit meiner Frau hatten wir schon immer ein starkes Harmoniebedürfnis. Wir hatten das, was man vielleicht als Blümchensex bezeichnen kann: eine beinahe keusche, liebevolle Handlung. Dabei flüsterten wir uns zärtliche Worte wie "mein liebster Schatz" zu.
Irgendwann entdeckte ich, daß mich mehr anmachte, wenn sie mich derber ansprach. Das kam per Zufall, als sie sauer auf mich war, mich mit "du Arsch" titulierte und ich sofort mit ihr ins Bett wollte. Wir entdeckten gemeinsam die Wonnen des Dirty Talking, wobei wir - wie auch Du - erstmal ein Vokabular erschließen mußten: geiler Hengst, mein Rammeltier, solche Dinge, die vielleicht harmlos klingen; damals machten sie mich tierisch an.
Bald stellte ich allerdings fest, daß die Sprache noch viel derber werden mußte, sollte sie ihren Zweck erfüllen. Das war nicht leicht; wir versorgten uns mit anspruchsvoller Literatur, dann mit weniger anspruchsvoller, dafür umso einschlägiger. Irgendwann kamen wir auf das Niveau von erfolgreichen Autoren wie Michaela Schaffrath oder auch Dolly Buster.
Aber auch das reichte nicht. Mittlerweile habe ich eine riesige Sammlung sexueller Sprüche, deren Direktheit und Verderbtheit hier sogar der Moderatorin die Schamesröte ins Gesicht treiben würde (ich lasse sie dir gerne zukommen, falls Du Anregungen brauchst). Und doch, das reicht nicht aus: der Sex ist heute zu einem Martyrium geworden, stundenlang muß ich mich in Foren herumtreiben, bis ich einen passenden Spruch gefunden habe (btw - Dein Freund scheint ein paar nette zu kennen - würdest Du...?).
Deshalb: Finger - äh - ja, Finger weg vom Dirty Talking!
ich möchte deine Ausführungen ergänzen. Ich habe den Umweg über den "Dirty Talk" aus meinem Sexualleben fernhalten können und bin mittlerweile zu einem grundsätzlichen Gegrunze übergegangen. Ich will einmal darstellen, wie es dazu kam:
Fangen wir an beim "ersten Mal". Sie war wunderschön und erfahren. Ich war *räusper* unerfahren. Ich war überwältigt von der Pluralität der auf mich einströmenden Emotionen. Diese verwunderten Eindrücke habe ich dann sprachlich umsetzen müssen. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber sinngemäß: "Wow, was ist denn das?", "Das ist ja irre", "Ich glaub´s nicht", "Neee .. wa?", "Ich fasse es nicht", usw. das ging wohl ein paar Stunden, also auch danach noch so weiter. Am Anfang war es für sie wohl noch amüsant, irgendwann nervte es aber. Hier das erste Schlüsselerlebnis, bitte notieren.
Dann kam die Zeit des Experimentierens, geprägt durch permanente Nachfragen: "Gefällt Dir das?", "So richtig?", "Magst Du das?", "Was hälst Du davon?", usw.. Die Antworten waren zunächst ermunternd, dann gelangtweilt, schließlich blieben sie aus oder endeten in einem Augenrollen. Weitere prägende negative Schlüsselerlebnisse!
Auch möchte ich berichten von den langen Phasen des sprachlosen, ja mechanischen Aktes. Manchmal fragte ich dann doch hinterher: "Wie war´s`". Eine Antwort war: "Wie war was? Achso das!", naja ... dann kam aber nicht mehr. Auch sehr traumatisch. Ich sehe noch immer den Gesichtsausdruck vor meinen Augen, irrtiert und gelangweilt gleichermaßen, schauderhaft!
Schließlich entwickelte ich sehr langsam meine neue verbale Technik. Erst völlig zufällig, denn bei den Praktiken, denen ich seinerzeit bevorzugt fröhnte, konnte man sowieso nicht artikuliert sprechen. Aber es zeigte Effekte. So probierte ich verschiedene gutturale Laute mit sehr erfreulichen Ergebnissen. Schließlich bekam ich auch animalische Antworten. Auch jene, die ich selbst nicht zu intonieren vermag, sehr lang rollende "r" und Zischlaute. Nun, ich erfreue mich und andere inzwischen an einer neuen Qualität der nonverbalen und erotischen Kommunikation und überlege, ob ich nicht VHS-Kurse anbieten soll.
:So probierte ich verschiedene gutturale Laute mit sehr :erfreulichen Ergebnissen. Schließlich bekam ich auch animalische Antworten.
Hallo, Kall-Heinz,
hoffentlich werde ich jetzt nicht zu direkt... aber beim Lesen deines Beitrags bin ich richtig scharf geworden. Ich kann mir vorstellen, das du ein wahrer Meister des erotischen Wortspiels bist und möchte mich bitte schon heute zu deinem VHS-Kurs anmelden.
Vielleicht darf ich noch ergänzen, das man sich nicht nur durch verbale Ferkeleien auf Touren bringen kann. Sehr erfolgreich nutze ich im Bett die Kenntnisse und Fertigkeiten, die ich als Miglied verschiedener deutscher Lachklubs erworben habe. Besonders antörnend war für die meisten meiner Partner das sogenannte Mickymauslachen. - Leider kann ichs hier nicht vormachen, es wird staccatoartig aus dem hinteren Rachenbereich hervorgepresst (so ein bisschen wie bei den Mainzelmännchen, aber bitte, der Vergleich hinkt!) und leitet in den allermeisten Fällen den Orgasmus ein.
Also vielleicht probiert ihrs alle mal aus, Euer Detlev
>ich hab seit wenigen Monaten einen sehr lieben Freund und wir harmonieren eigentlich ganz gut. Nur hab ich mit ihm im Bett ein wenig Probleme. Ich bin 18 und er ist 27 aber das ist nicht das Problem. Immer, oder besser gesagt meistens wenn wir Sex haben und er in mich eindringt, dann macht er schlapp. Das heißt, er ist zwar in mir drin, aber er ist dann auf einmal nicht mehr steif. Nun ist es die letzten Male so gewesen, das er dann plötzlich sehr vulgär wird und mir ziemlich Derbe Dinge sagt und ich sollte ihm das auch sagen. Das hab ich dann auch gemacht und ich merkte das er dann auf einmal wieder sehr steif wurde und wir hatten dann auch beide einen Orgasmus. Nun ist es aber so das es nicht meine Art ist so zu sprechen und danach schäme ich mich fürchterlich für das was ich gesagt habe. Ich sag also immer das was er mir in den Mund legt, weil solche Worte kannte ich nicht. Ich kann aber auch diese Worte hier nicht schreiben weil es einfach auch sehr schmutzige Worte sind. Aber anders scheint bei uns Sex nicht zu klappen und ich weiss nicht wieso. >Ist es bei Euch auch so ? Und wie schaff ich es dass ich mich danach nicht so >schäme? Sind manche Männer auf sowas fixiert dass es anders gar nicht mehr geht ?
Hast du ihm denn mal gesagt, dass Du Dich dabei unwohl fühlst und hinterher schämst? Was sagt er dazu? Wie ist es denn währenddessen? schämst Du dich da auch?
>Ist es bei Euch auch so ? Und wie schaff ich es dass ich mich danach nicht so >schäme? Sind manche Männer auf sowas fixiert dass es anders gar nicht mehr geht ?
Du bist noch jung und so glaube ich, daß es Dich ein wenig erschreckt, was da abzugehen scheint. Wenn Du mit Ihm schlafen willst und er baucht es, damit er richtig in Fahrt kommt, dann würde ich es tun. Wenn es Dich abstößt, würde ich mich trennen. Vielleicht gefällt es Dir ja in einer kleinen Weile? - Wer weiß?
Es gibt viele Spielarten beim Sex und das ist nur eine davon. Wenn es für beide OK ist, dann ist alles erlaubt und glaub mir, da gibt es ein weites Betätigungsfeld. Eine totale Fixierung darauf gibt es eher selten, würde ich meinen, bin mir da aber nicht sicher, vielleicht hat da jemand Erfahrungswerte?
Gruß El (40), der ab und zu auch ein kleines Extra möchte.