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 Archiv Psychotanten
Kaspar ( gelöscht )
Beiträge:

17.05.2003 12:00
RE: Über das Beichten Thread geschlossen

Ich erlaube mir folgenden Text hier zu veröffentlichen, da er für den einen oder anderen, jedenfalls so weit eine grundsätuzliche spirituelle Bereitschaft wenigstens ansatzweise vorhanden ist, sinngebende und orientierende einsichten vermitteln kann.




"""""""""""""Aufgewachsen bin ich in einer evangelischen Umgebung, sodaß mir das Beichten immer als was Fremdartiges erschienen ist. In der nahegelegenen Kleinstadt gab es zwar eine katholische Kirche und eine dazugehörige Gemeinde, aber diese Erscheinungen empfand ich immer als etwas Giftiges irgendwie Schauder erregerndes. Ich betone gelegentlich, daß ich schon ziemlich lange aus der Kirche ausgetreten bin, da ich das Christentum wie es an mich herangetreten ist und wie es mich verformte, für eine durchaus ablehnungswürdige Angelegenheit empfinde, vor allem im Hinblick darauf zu einer wirklich erkennenden Religiosität oder Spiritualität zu gelangen.

Ich fühle ein Grauen wenn ich die neuere Werbung auf großen Plakaten sehe auf denen für ein kostenloses Buch geworben wird, welches angeblich aus fundamentalistischen christlichen Zirkeln in Amerika über die Welt verbreitet wird. Unter anderem soll hier wieder Sexualität auf die Ehe beschränkt werden, alter Wein in neuen Schläuchen übergriffiger Rückwärtsgerichteter. Ob diese fragwürdige "Elite" Sexualneurosen und weitergehende notwendige Verbiegungen als Folge ihrer erfolgreichen Bemühungen wohl begreift.

Eine notwendige komplementäre Erscheinung zu dem Christentum ist die Philosphie Friedrich Nietzsches, räumt sie doch kräftig mit diesem Phänomen auf und setzt eine gewaltige Weltsicht dagegen, die ich schon so empfinde, daß sie in der Lage ist, das Christentum in notwendiger Weise zu schwächen um zu einem Fortkommen der menschlichen Angelegenheiten zu gelangen. Die Lösungen Nietzsches aber in Richtung einer dyonisischen Lebensweise, in der man in naturhaft rauschhafter Weise mit der Welt verschmilzt und so ein
dyonysisch Göttliches erlebt, diesem teilhaftig wird, das ist nur eine Illusion.
Eine Illusion die vorausetzt, daß man von der wirklichen Existenz einer spirituellen Welt gar nichts ahnt und deshalb eigentlich nur in dieser Aktivierung unbewußter und natürlicher Hintergründe eine Lösung des Unbehagens in der Kultur (für die obere Mittelschicht und die Oberschicht) und des Unglücks in der Kultur (für die untergeordneten Schichten) herbeisehnen kann. Eine Sehnsucht und eine Hoffnung die solange bestehen muß, bis man zu weiterführender Einsicht gelangt, sonst würde man sein Dasein möglicherweise nicht mehr ertragen können.

Ein christliches Instrument ist das Beichten. Setzt man als 3. Buchstaben nun noch ein -r- dazwischen so wird hieraus ein Berichten. Ich stelle mir also vor das Beichtkind berichtet über einen verwerflichen Gedanken oder eine verwerfliche Handlung und bekommt daraufhin eine entlastende Sanktion, also irgendwie ein Art entlastendes masochistisches Szenarium. Stellt man sich jetzt mal vor, so ein Bericht würde 50 Minuten dauern und anstelle der Sanktionen Verstehen und Hinterfragen etc als Instrument eingesetzt , so hat man schon Therapie. Grundlage der Therapie ist ja das Berichten des Patienten über sein Erleben, seine Gedanken, Emotionen und Handlungen, seine Wahrnehmungen usw. zum Bsp. in Form der freien Assoziation.

In der Therapie wird also grundsätzlich Sanktion vermieden um sich z.B, der Zielsetzung aus Es soll Ich werden anzunähern, hier kann das Über-Ich mit seinen moralisch hemmenden Implikationen als Störquelle angesehen werden. Könnte man nun einen solchen Weg konsequent beschreiten, so müßte immer mehr Unbewußtes und Naturhaftes bewußt und lebbar werden bis man schließlich idealerweise sich grenzenlos frei verwirklichen könnte. Es ist aber nun so, daß das Unbewußte selber nur eine vorübergehende Erscheinung ist, etwa der
Art wie aus einem Sonnensystem ein dunkles materieschluckendes schwarzes Loch werden kann, so ist aus der bewußten Seele des Menschen ein unbewußter Untergrund entstanden.
Es ist eine riesige Illusion zu glauben, dieses Unbewußte könne Ich werden, das Unbewußte wird nur irgendwann in der Zukunft wieder als hell strahlende Seele wahrgenommen werden. Das Ich ist eine übergeordnete Instanz zum Seelisch-Unbewußten. Würde das Unbewußte Ich bedeutete dies die Überschwämmung und Zerstörung des Ich. Von daher gesehen wird schon aus inneren Gründen eine Realisierung dyonisischer Lebensweise aus Selbstschutzgründen schon nicht funktionieren.

Im Widerstreit zwischen dyonisischer und christlicher Weltsicht ist keine befriedigende Lösung zu finden. Es muß eine bestimmte Grundeinsicht hinzukommen um aus diesem Höllenszenarium herauszufinden. Man stelle sich nun einmal vor, daß alles was an Tätigkeit und Bewegung in der Materie geschieht, auch eine gleichzeitige Mitbewegung in einer wie immer auch gearteten geistigen Welt hervorruft. Und daß diese geistige Welt auch Teil des Bewußtseins jedes einzelnen Menschen werden kann. So wie Agrippa, ein Kölner Arzt, einst formulierte: Man kann auf Erden kein Glöckchen bimmeln, ohne daß es nicht irgendwie im "Himmel" ebenfalls bimmelt. Mit anderen Worten es besteht eine Wirkung eine Wechselwirkung zwischen Stoff und Geist. Schwierig ist es hier die grundsätzlich hinführenden und erhellenden Erlebnisse zu erlangen.

So hat z.B. die Ernährung (neben allem anderen) eine wesentliche Bedeutung für die begleitenden Wirkungen auf die spirituellen (geistigen) Strukturen des menschlichen Bewußtseins, bzw der angelegten Individualität. Diese widerum wirkt wechselwirkend auf die körperseelische Struktur und Befindlichkeit ein. Hier liegt der grundlegende Schlüssel um Zugang zu einem erweiterten Bewußtsein sich zu erarbeiten, also im Laufe der Zeit irgendwie
zu einer Teilhabe zu einer Bewußtheit spirituellen (geistigen) Erlebens zu gelangen.
Erlebt man diesen Zusammenhang zwischen Stoff und Geist und damit auch zwischen Stoff und Bewußtsein, so kann es durchsichtig und plausibel werden, daß Bewegungen im Stoff eben auch Auswirkungen im Bewußtsein haben, im Verhältnis zu sich selber. Von hier kann man einen plausiblen Zugang zur Homöopathie bekommen, oder ebenso zu irgendwelchen wie immer benannten Blütentherapien, oder ebenso zur Alchymie, bei der es nicht um Goldgewinnung geht, sondern darum was das Gold auf der geistigen Ebene symbolisiert.

Alchymie bedeutet vom Wort her = Erdendreck. Es geht darum wie man durch stoffliche Bewegungen (Erdendreck) Bewegungen im Geistigen erlangt und so zur umfassenderen Persönlichkeitsentwicklung gelangt. Solche "stofflichen Bewegungen" können z.B. bei der Einnahme homöpathischer Mittel zu plötzlichen Erkenntnissen im Bewußtsein führen, vergleichbar auch wie man zum Beispiel auch durch Vergleich verschiedener Champagnersorten (Geist im Wein) ganz unterschiedliche Bewußtseinsbefindlichkeiten bei sich erzeugen kann. Der Geist des Weines lenkt die Befindlichkeit des Erlebens, zum mindesten kann er dies.

Den Zusammenhang zwischen Geist und Stoff konnte ich mir vor vielen Jahren am deutlichsten damit demonstrieren, daß ich die "Schwingung" von 5 verschiedenen einfachen Zahlen auf 5 verschiedene wassergefüllte Flaschen "verlud" (Begriff aus dem Meßmerismus und der Reichenbachschen Od-Lehre), anschließend die Flaschen, abgewendet, von einer Bekanndten vertauschen ließ und dann die "Schwingung" der Flasche wieder auf mich rückverlud, wobei
sich dann ein bestimmtes Gefühl einstellte. Dies ist genau die und die Zahl.

Alle Empfindungen waren richtig. Das war schon äußerst beeindruckend für mich und überzeugte mich wegen der Sicherheit der Empfindung. Ich wüßte nicht wie man sich mehr die Qualitätslehre der Zahlen belegen könnte. Die damaligen Experimente gingen aber noch weiter. Selber das "Verladen" von Vorstellungsenergien, auf Stoff (Wasser) scheint zu funktionieren und selber die Potenzierung im homöpathischen Verschüttelungsverfahren, sodaß sich Rückwirkungen auf Bewußtseinsinhalte beobachten ließen, wenn gleich auch ich
hier die Zuordnungen unsicherer erlebte.

Ich sehe einerseits wie man durch Berichten (Beichten) tieferliegende und zunächst verdrängte oder weggeschobene Inhalte des Bewußtseins an die Oberfläche bringen und zum Ausdruck bringen kann. Hierbei und bei den begleitenden "geistigen" Reibungen findet etwas vergleichbares wie in der Homoöpathie statt, die zugrundeliegenden und wirkenden Schwingungen der Bewußtseinsinhalte werden durch die therapeutische Auseinandersetzung wie in jedem vergleichbaren Gespräch verändert, potenziert, wobei auch Bewußtwerdungsprozesse stattfinden. das ist aber ganz analog mit den geschilderten stofflichen Verfahren dann auch machbar, da auch diese wie zum Beispiel in der Alchymie, die zugrundeliegenden Schwingungsmerkmale verändernd beeinflussen.

Zur Bewußtwerdung weggeschobener Inhalte können alle diese Verfahren deshalb beitragen und gleichzeitig den erlebten Zusammenhang zwischen Stoff und Geist auch vertiefen und somit auch die Annahme und Plausibilität einer geistigen Welt verstärken. Hieraus ergeben sich dann nachhaltige Konsequenzen: Irgendwann im Laufe des Prozesses kann das Ich als Entität einer geistigen Welt erfaßt werden, das Seelische selber aber keineswegs.

Daher kann aus Es niemals Ich werden. Die Erfahrung der Eingebundenheit in eine ohnehin unbewußt bestehende Kopplung an die geistige Welt kann einem den Rückhalt geben nun die seelischen Tiefen und Untiefen zur Kenntnis zu nehmen. Allerdings nicht mehr um dyonisische Erlebensmöglichkeiten zu realisieren sondern um Selbstbewußtsein seiner Schattenwelt zu erlangen. Im Durchdringen dieser dissozialen und unerhörten Welt kann mensch schließlich
in der Tiefe in der Sicht der Ursprünge dieses Bösen, das Ewig Gute in sich selbst erkennen und wahrnehmen. Es geht nur noch um Bewußtwerdung nicht mehr um Ausleben.

Hierbei scheint der Bericht (Beichten) als Wesentliches. Alles so ausdrücken und sich dazu bekennen, wie es in einem vorhanden ist, nichts verschönern und es so sagen wie es ist ohne jeden Euphemismus mit der Sprache die einem gegeben ist, egal ob es im Ausdruck pornographisch, schlüpfrig oder sonst wie unanständig ist. Dies führt dann zwingend zur wesentlichen Bewußtheit, man fällt zu sich hinunter, es geht wie von selber, oder es steigt Schritt für Schritt zu einem auf. Am Ende wird man wissen, daß der Mensch im Inneren immer gut war und immer gut sein wird. Die unzerstörbare Quelle des Glückes hat man dann gefunden. Das was Wilhelm Reich als natürliche Sozialität beschrieb, bei Meister Eckhard erscheint es als göttliche Flamme. Der Beschreibungen und Metaphern gibt es viele. Darauf kommt es nicht an.""""""""""

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