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Dieses Thema hat 24 Antworten
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 Archiv Psychotanten
Seiten 1 | 2
nina ( gelöscht )
Beiträge:

09.02.2005 20:05
#21 RE: hab ich noch eine chance im leben? Thread geschlossen

hallo xray,

danke! ist keine grenzüberschreitung und auch angekommen

danke für alles, das hat wirklich gut getan mal auszusprechen und deine sicht der dinge zu lesen.

alles liebe auf deinen wegen,

nina

Xray ( gelöscht )
Beiträge:

07.02.2005 19:35
#22 RE: hab ich noch eine chance im leben? Thread geschlossen

Hallo Nina,

zu deiner Angst, aufgrund deines erfahrenen Mißbrauches selber so veranlagt zu sein, noch ein Zitat:


...
6. Zu den einfachsten und völlig unbemerkten Formen
der Perpetuierung[perpeturieren: ständig in gleicher Weise fortfahren, weitermachen,fortdauernd; Anm. Xray] der aktiven Rolle gehört der Mißbrauch der eigenen Kinder für die eigenen Bedürfnisse, die um so dringlicher und unkontrollierter sind, je tiefer das eigene einstige Trauma verdrängt wurde.
Ich kann mir vorstellen, daß beim letzten Punkt viele Leser eine Verunsicherung erleben, und sich verärgert fragen werden: Sind die Zärtlichkeiten, die ich meinem Kind zukommen lasse, auch noch falsch? Soll mir meine Liebe zum Kind auch noch verboten werden? Davon kann natürlich keine Rede sein. In jeder Liebe ist auch körperliche Zuneigung und Zärtlichkeit, und das hat mit einem Mißbrauch nichts zu tun. Aber Eltern, die ihr eigenes Mißbrauchtwerden verdrängen mußten und es nie erlebt haben, können in dieser Beziehung auch ihren
Kindern gegenüber sehr stark verunsichert werden. Sie werden entweder die echtesten Zärtlichkeitsregungen unterdrücken, in der Angst, das Kind damit verführen zu können, oder sie werden unbewußt dem Kind das gleiche zufügen, was ihnen zugefügt wurde, ohne sich dabei vorstellen zu können, was sie ihm damit antun, weil sie selber diese Gefühle immer von sich fernhalten mußten. Wie kann man diesen Eltern helfen?
Die Aufhebung der Amnesie ist wahrscheinlich ohne eine tiefgehende Analyse nicht möglich. Es ist auch schwierig für einen Menschen, der als Kind Eigentum seiner Eltern war, zu realisieren, wann er sein Kind als Eigentum mißbraucht.
Und trotzdem scheint mir in der Sensibilisierung für diese Frage, im Bewußtwerden dieser Zusammenhänge, eine Chance zu bestehen. Das setzt voraus, daß man zumindest zulassen kann, daß die Eltern keine Götter und keine Engel waren, sondern oft bedürftige und emotional sehr vereinsamte Menschen, denen ihre Kinder die einzigen erlaubten Objekte für die Abfuhr ihrer Affekte waren und die sich außerdem durch Ideologien verschiedener Art wie der Pädagogik und nicht zuletzt auch der Psychoanalyse (mit ihrer Lehre von der infantilen Sexualität) zu ihrem Verhalten legitimiert fühlten.
...

aus: Alice Miller "Du sollst nicht merken", Kap. C4

Viele Grüße
Xray

Matrix ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2005 21:04
#23 RE: hab ich noch eine chance im leben? Thread geschlossen

>Ich denke aber, dass es in deiner Situation nicht gut ist, denn du bekommst zwar Feedback, aber dieses ist sehr stark eingegrenzt, denn es ist vollkommen unverbindlich und beruht außerdem ausschließlich auf deinen eigenen (einseitigen?) Darstellungen. Bei Kontakten im realen Leben bekommst du Ffeedback, was sich dann auch danach im Alltag bewähren muß (also z.B. ob wirklich jemand zu dir steht. Das ist eine ganz andere Qualität.

Ganz so einfach gestrickt kann man das nicht sehen. Es geht hierbei um ganz anderes Feedback, als im normalen Alltag kommt. Niemand ist im normalen Leben so offen, wie man ist wenn man im Internet ist. Einmal weil die Bereitschaft der Umgebung gar nicht unbedingt da ist zuzuhören. Und es liest halt nur, wer interessiert ist. Interesse von anderen an der eigenen Person ist allein schon mal positives Feedback. Das gelesen werden von persönlichen Erfahrungen und Gedanken heißt als Person wahrgenommen werden. Was im Familienkreis nicht als selbstverständlich gesehen werden kann. Und die Qualität der Zuwendung des persönlichen Umfeldes muss auch nicht umbedingt gut sein.


>Meine eigene Erfahrung ist, das ich im Internet in Foren (bin so in 6-8 Foren aktiv) meine Mangel an real life Kontakten versuche zu kompensieren. Was natürlich absoluter Irrsinn ist. Denn das stiehlt mir dir Zeit, draußen in der Realität zu leben.

Jo, es kann die Zeit stehlen. Beim Internet fällt immer das Stichwort virtuell. Internet ist aber nur ein Medium um mit realen Menschen in Kontakt zu kommen. Oft mit Menschen, mit denen man im wirklichen Leben niemals ins Gespräch käme. Ein Vorteil ist auch gerade die Distanz, die Nähe schaffen *kann*. Gerade weil man nur liest und schreibt, wie, was und wann man gerade lustig ist. Es besteht nicht so schnell die Gefahr der Überforderung.

>(Ich kämpfe gerade darum, mein Internet wesentlich extensiver zu nutzen)
>Deine kritischen Gedanken zeigen doch schon ganz viel (Allegorie Weblog Laserchwert, deine psychosomatischen Beschwerden etc). Es kann nicht gut für dich sein. Wieder ein Thema für die Therapiestunde.

Kann man auch ganz anders sein. Das Schreiben hilft auch die Gedanken ordnen bzw überhaupt erst ans Licht kommen. Laserschwert kann man auch so deuten, dass es eine Waffe (Hilfe) gegen die übermächtige Familie ist. Ein Rückhalt, den Nina zur Zeit braucht und den ihr im Moment niemand anderes geben kann. Noch besser wäre es vielleicht, wirklich mit einem Therapeuten über diese Gedanken/Stichwörter zu reden um Herauszufinden was für eine weitere Bedeutung dahinter steckt.


>Ein Weblog machst du ausschließlich für DICH SELBER. Wenn dann jemand daran partizipiert, ist es o.k., aber das darf nicht hindern, es kommentarlos einzustellen, wenn du merkst, es ist nicht gut für dich. DU bist der Maßstab und deine Aufgabe ist es im Moment dafür zu sorgen, dass es dir gut geht. Du kannst nicht die Verantwortung für das Wohlbefinden tausender Internetnutzer übernehmen.´

Seh ich auch so.

>Du schreibst 'du gibst deinen Webloglesern was'.
>Vielleicht amüsieren sie sich aber einfach nur über deine Nöte, Ängste und Probleme. Stell dir das mal bildlich vor. Würdest du dann immer noch so besorgt Rücksicht nehmen? Hoffentlich nicht.


Häh?????


>Außerdem geht m.E. der (evtl. vorhandene) 'therapeutische Nutzen' verloren, weil du schon bereits an die Bedürfnisse deiner Leser denkst.

Warum nicht darüber nachdenken? Warum geht das was verloren?


>Ich denke, das beste ist es, das Thema mit deinem Therapeuten durchzusprechen, dann eine kurze Info zu setzen (ohne Rechtfertigung) und das Weblog zu löschen.

Löschen, wenn sie es will... klar. Aber warum ist es das Beste? Ich seh keinen Schaden.


>Auch deinen Bedenken, dass du dich immer mehr in Selbstmitleid und Haß hininsteigerst und auf diesem Niveau stehen bleibst, sind m.E. korrekt.


Warum nicht Mitleid mit sich selbst haben, wenn es sonst niemand hat? Es geht ihr nicht gut, warum soll sie das verdrängen? Hindert ja nicht sich Gedanken zu machen und Lösungen zu finden. Trauer und Wut werden oft verdrängt, weil die Umgebung nicht damit belästigt werden will. Das sind dann solche Sprüche um zu vermeiden damit Konfrontiert zu werden. Es ist wichtig diese Gefühle wahrzunehmen.



>Denn im Weblog kannst du nur etwas beschreiben, aber nichts ändern. Es ist virtuell.

Ja beschreiben ist ja schon ne Menge. Die Last ein bisschen los werden. Und sogar Bestätigung finden, wenn die eigenen Erfahrungen freiwillig und regelmäßig gelesen werden.



>Keine andere Kommunikation (z.B. weblog, foren,...) kann die direkte Kommunikation zwischen Menschen auch nur annähernd ersetzen, weil in der direkten Kommunikation alle Sinne (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen) unmittelbar konfrontiert sind.

Wie gesagt kann auch ein Vorteil sein, die Distanz.

>Ein Liebesgeständnis, wenn dir jemand dabei in die Augen schaut, hat doch eine ganz andere Wirkung, als wenn der gleiche Inhalt per email kommt, oder?

Ja sicher, aber besser ein Liebesgeständnis per email als gar keins ;-)


>>ich hab auch sorge, daß ich leute runterziehe, würde ihnen lieber die schönen seiten des lebens berichten. aber das schaffe ich immer nur kurz, dann kommt wieder selbstmitleid galore
>Ich denke, vor allem ziehst du dich selber runter. Die anderen lesen es (vielleicht anstatt sich diese idiotischen Nachmittags-Talks auf den Privatsendern/Debil-TV anzusehen). Keinen von denen geht dein Schicksal so nah (und zieht es so runter) wie dich selbst.


Na Du bist vielleicht nett xray

>>... er sagte jedenfalls, daß der mensch seine eigenen bedürfnisse unter die der gesellschaft ordnen muß.

Nein, musst Du nicht, Nina.


>Ja und nein. Nur wenn du slber 'satt' bist, kannst du auch geben.
>Erst mal muß deine Seele heilen.

Yep.

Und dann kannst du deine Bedürfnisse und die der Gesellschaft auch vereinbaren. Aber die Unterordnung unter gesellschaftlich Bedürfnisse darf dich nicht zerstören.

Was heißt denn das konkret die eigenen Bedürfnisse und wer ist die 'Gesellschaft'?


>Es heist: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"
>Der Nachsatz wird oft vergessen. Wenn du dich nicht selber liebst, kannst du schwere andere lieben (oft versuchst dann deine fehlende Selbstliebe durch Fremdliebe zu kompensieren. Aber das brennt dich irgendwann aus)


Seh ich auch so.


Matrix


Das Internet ist auf Dauer kein Ersatz. Das Medium kann bei persönlichen Problemen von nutzen sein, wenn man richtig damit umzugehen weiß und die Nachteile und Risiken nicht aus den Augen verliert.

Jenny ( gelöscht )
Beiträge:

20.01.2005 22:19
#24 RE: hab ich noch eine chance im leben? Thread geschlossen

Hallo,
mich hat Dein Text sehr traurig gemacht.
Es tut mir leid daß es Dir nicht gut geht.

Ich finde gut daß Du eine Therapie angefangen hast, aber was meinst Du damit daß Du die Ablehnung des Therapeuten spüren kannst?
Meinst Du damit daß Du den Eindruck hast er möchte Dir nicht helfen?

Ich finde es schrecklich wenn man von anderen Leute nicht akzeptiert wird. Aber ich persönlich bin der Meinung, wenn mich einer nicht so mag wie ich bin hat er Pech gehabt. Man kann es anderen Leuten nie recht machen, irgendetwas haben sie immer zu meckern. Nur weil man nicht so ist wie sie, andere Ansichten, andere Lebenseinstellungen hat etc.
Ich habe lieber keine bzw. wenig Freunde als falsche. Ich kann darauf verzichten angerufen zu werden wenn diejenigen ein Problem haben, sich aber sonst nicht um mich kümmern.
Es ist schade, aber soll man sich ändern nur um anderen zu gefallen? Nein, ich denke nicht, ich denke es ist ein Zeichen von Stärke daß man so ist wie man ist und sich nicht verstellen mag.
Wahrscheinlich kommen die Leute damit nicht klar, daß jemand so ist wie er ist und zu sich steht und zu dem was er tut. Es ist für sie einfacher "der Norm" zu entsprechen und denken und handeln wie es die "Gesellschaft" für richtig hält.

Sorry, ich hoffe ich bin jetzt nicht ganz vom Thema abgekommen...

Du bist noch jung, natürlich hast Du noch eine Chance im Leben! Du machst eine Therapie das ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich weiß daß es Dir schwer fallen wird und es auch Momente gibt wo Du aufgeben möchtest; aber halte durch!!! Du wirst das schaffen!

mfg Jenny

nufan ( gelöscht )
Beiträge:

21.01.2005 22:25
#25 RE: hab ich noch eine chance im leben? Thread geschlossen

hallo jenny,

danke für deine antwort! vielleicht ist das mein problem, daß ich die leute oft traurig mache, das will ich mir abgewöhnen.

>Meinst Du damit daß Du den Eindruck hast er möchte Dir nicht helfen?

nein im gegenteil. ich hab ihn nur verunsichert letztes mal und das war mir unangenehm und das ist logisch, aber es war gut weil es mir so aufgefallen ist. ich wußte nicht, daß ich menschen oft verunsichere um macht über sie zu bekommen. das ist schlecht. das macht sehr einsam.


>Sorry, ich hoffe ich bin jetzt nicht ganz vom Thema abgekommen...

nein, das ist interessant. heute geht es besser. bin jetzt einfach mal egoistisch und gehe meinen weg.

>Du bist noch jung, natürlich hast Du noch eine Chance im Leben! Du machst eine Therapie das ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich weiß daß es Dir schwer fallen wird und es auch Momente gibt wo Du aufgeben möchtest; aber halte durch!!! Du wirst das schaffen!

zum aufgeben hab ich schon zuviel überlebt. das mach ich nicht mehr. manchmal ist es so unendlich schwer, dann heule ich stundenlang und kann nicht mehr damit aufhören. ich glaube es wird besser. die hochs werden höher und die tiefs tiefer. das muß ich erst mal akzeptieren, scheint es.


ich weiß auch nicht was ich mir erwartet habe. ich sollte das endlich akzeptieren, daß ich manchmal halt sehru nglücklich bin, aber dann immer irgendwo hinrennen und jammern ist auch nicht gscheit. danke für deine antwort, tut mir leid daß ich dich traurig gemacht habe. heut ist es besser. anscheinend fehlt mir nur geduld. manchmal ist es einfach schwer, dann mach ich sowas wie hier reinschreiben. irgendein ventil anscheinend. hört hoffentlich auf irgendwann.

grüße n.

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