Ich bin verheiratet und seit einiger Zeit klappt es in unserer Ehe nicht mehr. Der Respekt voreinander ist sehr abgeflacht, Streit ist an der Tagesordnung und nichts scheint mehr so zu sein wie vorher. Nebenbei habe ich seit einiger Zeit eine Affäre mit einem anderen Mann. Ich hab mir zwischendurch auch schon Auszeiten genommen um zu sehen was ich will - was ich fühle, doch ich weiß Moment noch nicht einmal wer ich selbst bin. Meine Affäre lässt mich ständig zweifeln - immer wieder redet er in gemeinsamer Runde nur mit seiner Kollegin und ich sitze wie blöd nebendran - komme mir dann immer so vor als ob ich irgendwie nicht in dieses Bild passe. Ich habe auch schon bemerkt dass er diese Kollegin immer wieder gerne betrachtet - seine Blicke!!! Wobei ich mir nicht mehr ganz sicher bin ob ich mir das Alles nur einbilde. :-/ Sobald diese Kollegin aber nicht mehr da ist bin ich ALLES... aber was soll ich nur denken? Ich fühle mich immer wie das fünfte Rad am Wagen wenn Sie dabei ist und ich habe es ihm auch schon des öfteren nahe gelegt. Soviel zu der Affaire. Zurück zu meinem Mann - in meiner Auszeit habe ich gemerkt dass er mir fehlt, ich bin wieder nach Hause zurückgekehrt merke nun aber wie genervt ich doch von ihm bin - selbst sexuell läuft bei uns nichts mehr.
Ich weiß einfach nicht wie ich mich entscheiden soll - jeder drängt und ich weiß dass weder der eine noch der andere mich so richtig glücklich machen kann.......
Oder drängt es Dich selber? Ich find das, was die andern geschrieben haben goldrichtig. Eins möchte ich aus meiner Sicht besonders unterstreichen: könntest Du allein leben? Wenn Du (innerlich zumindest, aber möglichst auch äußerlich) unabhängig leben könntest, dann würde Dir die Entscheidung leichter fallen.
Dann würdest Du auch nicht von einer Zweier"kiste" in die nächste rutschen. Du schreibst, Du wüsstest nicht, wer Du selber bist.
Ich hatte zweieinhalb Jahre lang einen heimlichen Geliebten. Seit einem Vierteljahr ist Schluss, seither ist in meiner Ehe noch größere Flaute als je zuvor. Aber schön langsam seh ich Licht am Ende des Tunnels. In diesem Vierteljahr ist mir viel klar geworden, auch und vor allem, wer ich bin und was ich wirklich brauche und will. Was ich aushalten kann und wo ich keine Kompromisse mehr machen will. Eine harte aber gute Zeit.
Solange ich meinen (wundervollen) Geliebten hatte und er mich abgelenkt und bestätigt hat, konnte ich nicht so klar sehen.
Du siehst - der Weg ist lang und wenn man gedrängt wird, kommt man höchstens ins Stolpern. Überstürze nichts. Beobachte. Dich und Deine Umgebung. Und erspüre in der Not, was Du wirklich brauchst. Dann - und erst dann! - nimm das Ruder in die Hand und setze Segel (in die Ehe, zum Geliebten oder in Deine Eigenständigkeit). Ich bin auch noch nicht so weit. Aber das Meer liegt schon vor mir.
du hast deine Affäre (ich rate mal-anhand deiner Erzählung) sehr wahrscheinlich nicht deshalb, weil der Typ so einzigartig ist und weil er dich glücklich macht und dir das Gefühl gibt dass du für ihn DIE Frau bist, sondern eher weil deine Ehe so trübe ist, oder?
WAS hält dich an ihn, was verbindet dich mit ihm? WAS mit deinem Mann?
Denkst du (fühlst du), dass du dein Glück mit deinem Mann wieder finden konntest, so kämpfe dafür (reden, sich neu entdecken, ev. Paartherapie, deine Affäre verlassen).
Denkst du, dass deine Affäre dein Glück werden kann, so kämpfe dafür (Trennung vom Ehemann, reden, sich was Neues aufbauen...).
Aber... Das wichtigste überhaupt ist: kämpfe für dich. Das Glück hat die Wurzeln in dir selbst, nicht in einem Mann. Deinen inneren ding-dong (Gleichklang etc) musst du für dich alleine finden. Dein Spiegelbild, deine Zufriedenheit, dein Leben und dein Selbstwertgefühl. Kannst du JA zu dir sagen, dann kannst du auch schauen mit wem du dein Leben verbringen möchtest. Möglicherweise mit keinem der beiden Männer?
> Ich weiß einfach nicht wie ich mich entscheiden soll - jeder drängt und ich weiß dass weder der eine noch der andere mich so richtig glücklich machen kann.......
Hm, wieso weißt du es nicht? DU gibst dir doch selbst die Antwort (von mir hervorgehoben).