vor etwa 2 Monaten habe ich einen verheirateten Mann kennen gelernt, der etwa 700 km entfernt von mir wohnt. Wir haben uns vorher schon übers Internet gekannt und ich hab erwartet, vielleicht einen netten Abend zu verbringen, aber nicht mehr. Aber als wir uns begegneten, hat mich sozusagen der Blitz getroffen. Wir haben uns fast auf der Stelle ineinander verliebt und uns seitdem zwei mal wieder gesehen und sind auch im Bett gelandet. Es war wunderschön.
Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder und bin beruflich als Selbständige örtlich so gebunden, dass ich nicht umziehen kann. In meiner Ehe lebe ich schon lange in der inneren Kündigung und mein Mann ist nur noch wegen der Kinder da und weil es so praktischer ist.
Mein Geliebter ist auch verheiratet und hat ein Kind, das die letzten beiden Jahre der Schule macht. Er kann also so wenig wie ich umziehen. Ausserdem ist er, anders als ich, glücklich verheiratet und kann seine Situation noch nicht sortieren. Er meint, ich sei ihm einfach "passiert".
Wie soll ich weiter machen??
Ich vergehe vor Sehnsucht nach ihm und sehe keine reale Chance auf ein gemeinsames Leben und noch nichtmal auf "gelegentliche Treffen" wie es so schön heisst. 700 km Abstand sind einfach zu viel.
Es ist jetzt kaum 2 Tage her, dass wir uns zuletzt gesehen haben und mir kommt es vor wie eine lange, lange Ewigkeit. Manchmal möchte ich einfach meine Sachen packen und zu ihm fahren, aber ich kann doch nicht meine Existenz vernichten und meine Kinder im Stich lassen (die könnte ich nicht einfach mitnehmen), für einen Mann, den ich kaum kenne??? Und dann wäre ja auch immer noch seine Frau... Aber wie könnten wir uns auf die Entfernung überhaupt kennen lernen?
Wenn die Ehe so glücklich ist, warum fängt er dann was mit dir an??? Und meinst du nicht auch, dass diese Entfernung eine Katastrophe ist, er im Grunde aber gar nichts anderes will, als so etwas auf Distanz, weil man da immer einer Illusion unterliegt, wie toll der Geliebte doch ist (auch wenn das nicht der Fall ist). Mein (angeblich) bester Freund ist auch so ein Fall: sitzt selbst in Bergisch-Gladbach, glücklich verheiratet, 2 Kinder, hat ein bequemes Leben, hält sich dann nebenbei noch einige andere Frauen (eine Dauergeliebte in Brandenburg, mit der er dann Telefonsex hat und heiße Mails austauscht), beide unterliegen der Illusion, dass sie sich ja so sehr lieben, aber kennengelernt haben sie sich nie. Wer für so etwas seine Ehe und andere Freundschaften riskiert, ist für mich gestört - und nicht glücklich verheiratet. Mir käme das im Traum nicht in den Sinn, jemanden zu betrügen und zu belügen, wenn die Ehe kaputt ist, dann zieht man die Konsequenzen - und geht!!
Tja, was weiss man(n) schon, wie glücklich eine Ehe wirklich ist? Gibts dafür eine objektive Messlatte? Ist es so monokausal, dass aus "Er fängt was mit mir an" sofort folgt "seine Ehe ist unglücklich"? Kann man(n) nur eine(n) lieben?
Wenn du Antworten auf alle Fragen hast... schön für dich, ich hab sie nicht.
Ich meine genau wie du, dass die Entfernung eine Katastrophe ist, lese aber nicht daraus, dass er im Grunde gar nichts anderes will als Illusion und Seitensprung. Ich bilde mir ein, dass sich das anders anfühlen würde.
Bist du verheiratet, wenn ja, wie lange? Ich frage das, weil sich deine Meinung für mich so theoretisch anhört. In einer Ehe teilst du mehr als die Partnerschaft und baust mehr auf als eine Beziehung... aus gutem Grund, nach einiger Zeit ist es oft das Skelett, das die brüchig gewordenen Gefühle zusammen hält. Das ist nicht schön, sicher nicht, aber ich hab in einem Posting weiter unten schon beschrieben, warum ich es so halte. Und das ist kein Kompromiss, der mir besonders leicht fällt oder besonders bequem ist.
das hört sich wahrlich kompliziert an. Ich denke dass du nach zwei Mal treffen keine so weitreichende Gedanken haben darfst, du sagst ja selber ihr kennt euch noch gar nicht. Wenn dir so viel dran liegt (und ihm wohl auch?), dann wird sich ganz sicher auch ein Weg finden um euch zu sehen und euch näher kennen zu lernen. Meistens lichtet sich die Situation im Laufe der Zeit von selbst, genauso wie nach einer dunklen Nacht die Sonne rauskommt . Auch wenn du dir das im Augenblick nicht vorstellen kannst. Das näher kennenlernen kann auch zur Ernüchterung führen. Du sollst dich fragen ob dieser Mann nicht nur ein Ersatz oder Heilmittel gegen den Frust und die Leere, die du in deiner Ehe hast. Ob du wirklich ihn meinst, oder nur das Gefühl brauchst, den du grade von ihm bekommst und der auch von wem anderst *erhältlich* wäre? Und dann ist noch die Frage was treibt ihn in deine Arme, wenn er glücklich verheiratet ist? Und bei dir ist die Frage warum lässt du deine Kinder in so einer lieblosen Athmosphäre aufwachsen? Die vorgelebte Partnerschaft der Eltern prägt die Kinder enorm. Vielleicht solltest du dir darüber Gedanken machen?
Wenn du im Augenblick so viel fühlst, dann nutze die Kraft und bewege was in deinem Leben, lass es nicht dahin plätschern. Damit meine ich nicht dass du das mit diesem Mann überstürzen sollst, sondern dass du für dich was tust, dass du deinen Kindern was davon gibst (spielen, schmusen, toben ), dass du das Leben einach genießt. Das verkürzt dir ganz sicher die Zeit der Ungewissheit und plötzlich wird aus der Nacht die Morgendämmerung, und dann der Tag hervorbrechen ...
vielen Dank für deine lieben und einfühlsamen Zeilen. Gedanken, besonders wenn sie aus Gefühlen geboren werden lassen sich nicht einsperren und schon gar nicht verbieten. :-) Rational ist mir auch klar, dass ich den Mann kaum kenne, aber innerlich fühle ich mich ihm so nah, wie noch niemandem vorher. (ich weiss, alles die Hormone...;-)) Ich schwanke auch total zwischen hoffnungslos und übermütig, fast wie ein Teenie und oft scheint es mir auch völlig sicher, dass wir einen Weg finden werden, dann aber wieder genau umgekehrt... Sicher auch die Hormone! ;-)) Wir haben uns inzwischen auch ein klein wenig näher kennen gelernt *rotwerd und das hat überhaupt nicht zur Ernüchterung geführt, im Gegenteil, je mehr wir auch so über einander erfahren, desto näher und intensiver verbunden fühle ich mich ihm. Ja, ich weiss, am Anfang sieht man immer vorwiegend das Verbindende und später dann vorwiegend das Trennende in einer Partnerschaft.
Nein dieser Mann ist nicht nur Ersatz- und Heilmittel gegen den Frust in meiner Ehe und gegen innere Leere, dafür gibts (immer noch *g) genügend Männer, die bereit stehen würden. Für ein Abenteuer zwischendurch bräuchte ich nicht solchen Aufwand zu treiben (emotional und äußerlich...) das könnte ich auch "vor der Haustür" haben. Ich bin mir so sicher, wie ich eben sein kann, dass ich wirklich ihn meine, den ganzen Menschen. Dazu kam die ganze Entwicklung für mich auch viel zu überraschend und unvorhersehbar. Ich hatte eher eine inhaltlich interessante, nette aber "harmlose" Bekanntschaft erwartet als diesen Sturm der Gefühle. (Klischee :-))
>Und dann ist noch die Frage was treibt ihn in deine Arme, wenn er glücklich verheiratet ist?
Das weiss ich auch nicht, ich glaub nicht an ein Abenteuer (will es wohl auch nicht glauben *selbstkritischblick) weiss aber, dass ich ihm alle Zeit lasse, die er braucht, um es herauszufinden... hast du eine Idee, was ihn so umtreiben könnte? Vielleicht kennst du die Männer ja besser als ich. *g
>Und bei dir ist die Frage warum lässt du deine Kinder in so einer lieblosen Atmosphäre aufwachsen? Die vorgelebte Partnerschaft der Eltern prägt die Kinder enorm. Vielleicht solltest du dir darüber Gedanken machen? Darüber habe ich mir lange Jahre Gedanken gemacht und bin für mich zu dieser Antwort gekommen: Meine Kinder sollen ein möglichst kleines Päckchen an unbewältigten Traumata aus ihrer Kindheit mit auf den Weg bekommen. Wenn ich länger als nötig in einer innerlich toten Ehe verharre, schädige ich ihr Partnerbild und mache ihnen später Schwierigkeiten ihre eigene Partnerschaft glücklich zu leben. Wenn ich mich trenne, belaste ich sie ebenfalls sehr stark meist mit Schuldgefühlen, auch wenn ich so sehr ich kann dagegen anarbeite. Ich traue meinem Mann in dieser Hinsicht leider nur sehr wenig soziale Reife zu, ich befürchte, er würde auf eine Trennung so reagieren, dass er bei den Kindern gegen mich "hetzt" und versucht zu polarisieren. Aus gekränkter Eitelkeit wahrscheinlich.
Deswegen habe ich nun schon vor einigen Jahren für mich entschieden, mich erst dann zu trennen, wenn ich begründete Aussicht habe, meinen Kindern in einer weiteren Beziehung eine einigermaßen glückliche Partnerschaft vorleben zu können, für sie die (positive) Konsequenz von Trennung, Schuld und Schmerz auch sinnlich erfahrbar zu machen. Das tägliche Eheleben ist auch nicht von gegenseitiger Lieblosigkeit geprägt, zumindest mein Mann hat ja alles was er will. Scheint mir so.
>Wenn du im Augenblick so viel fühlst, dann nutze die Kraft und bewege was in deinem Leben, lass es nicht dahin plätschern. Protest! ;-)) Mein Leben plätschert nicht dahin, schon seit Jahren nicht mehr und ich bewege auch ne ganze Menge... Aber Recht hast du, ich bin auch überzeugt, dass sich diese Energie, die ich zwischen meinem Freund und mir sich entwickeln spüre, in etwas Großes und Schönes umsetzen wird. Nur was? :-) Und ich genieße das Leben mit meinen Kindern sowieso und wir machen so viel zusammen wie geht.
Aber manchmal...
Das hört sich sicher alles viel schwermütiger an, als es gemeint ist, ich bin eigentlich nicht grad melancholisch veranlagt! :-))
Mit meiner (zweiten) Fernbeziehung von über 600 km kann ich vielleicht etwas dazu sagen.
Wenn Du mit einer Fernbeziehung noch keine Erfahrung hast, dann mache sie. Aber ziehe bloß nicht um, bis - ja, wie lange eigentlich? - bis ihr euch laaange kennt. Dieser Gedanke darf Dir vorerst überhaupt nicht kommen. Durch deine Kinder und deine Arbeit bist du an einen bestimmten Ort gebunden. Nehme das als Tatsache hin und überlege, wann sich eine gemeinsame Perspektive auftut.
Es ist schwer genug, wenn man sich nur in bestimmten Zeitabständen sehen kann. Es wird erheblich schwerer, wenn einer von beiden oder gar beide in einer Beziehung leben.
Aber...
genieße erstmal die Zeit und liebe! Spüre, wie du geliebt wirst. Wie du begehrt wirst. Lebe! Wenn die Beziehung funktioniert, ist es gut. Dann kann man immer über ein Zusammeleben nachdenken. Wenn nicht, dann nehme deine Erfahrungen und die empfundenen Gefühle und bewahre sie in deinem Herzen als etwas großartiges.
Meine erste Fernbeziehung endete nach sechs Monaten. Sie hat die Sommerferien nicht überlebt. Meine ist dauert (noch) an und ist quasi zum Tode verurteilt, wenn WIR es nicht schaffen, uns am nächsten Wochenende wieder näher zu kommen. Es macht mich unendlich traurig, aber missen möchte ich die Zeit nicht.
Nur eines noch: Ich glaube ihm nicht. Wenn seine Beziehung in Ordnung ist, warum treibt er sich im Chat herum. Warum trifft er sich mit dir?
>Mit meiner (zweiten) Fernbeziehung von über 600 km kann ich vielleicht etwas dazu sagen. >Wenn Du mit einer Fernbeziehung noch keine Erfahrung hast, dann mache sie. Aber ziehe bloß nicht um, bis - ja, wie lange eigentlich? - bis ihr euch laaange kennt. Dieser Gedanke darf Dir vorerst überhaupt nicht kommen. Durch deine Kinder und deine Arbeit bist du an einen bestimmten Ort gebunden. Nehme das als Tatsache hin und überlege, wann sich eine gemeinsame Perspektive auftut. >Es ist schwer genug, wenn man sich nur in bestimmten Zeitabständen sehen kann. Es wird erheblich schwerer, wenn einer von beiden oder gar beide in einer Beziehung leben. >Aber... >genieße erstmal die Zeit und liebe! Spüre, wie du geliebt wirst. Wie du begehrt wirst. Lebe! >Wenn die Beziehung funktioniert, ist es gut. Dann kann man immer über ein Zusammeleben nachdenken. Wenn nicht, dann nehme deine Erfahrungen und die empfundenen Gefühle und bewahre sie in deinem Herzen als etwas großartiges. >Meine erste Fernbeziehung endete nach sechs Monaten. Sie hat die Sommerferien nicht überlebt. Meine ist dauert (noch) an und ist quasi zum Tode verurteilt, wenn WIR es nicht schaffen, uns am nächsten Wochenende wieder näher zu kommen. Es macht mich unendlich traurig, aber missen möchte ich die Zeit nicht. >Nur eines noch: Ich glaube ihm nicht. Wenn seine Beziehung in Ordnung ist, warum treibt er sich im Chat herum. Warum trifft er sich mit dir? >Folge deinem Gefühl... >Lieben Gruß, >Mikado
Hallo Mikado, was glaubst Du wieviele verheiratete Männer sich im Chat heumtreiben, die nur Abwechslung suchen mehr nicht, treffen tut man sich doch zuerst aus Neugierde. Und wenn er sagt, glücklich mit seiner Frau zu sein, heisst es auch, daß er sich von dieser nicht trennen wird, auch nicht in Zukunft. Da sollte man wirklich keine falschen Hoffnungen hegen. Venice
Wir haben uns nicht in einem Chat kennen gelernt, in dem es ums Kennenlernen ging, sondern in Foren mit Sachbezug und wir haben zuerst über Sachthemen diskutiert und auch gechattet, weil es irgendwann mit den emails zu langwierig wurde. Sympathie und freundschaftliche Zuneigung (hach wie altmodisch!) haben sich darüber im Lauf der Zeit entwickelt; virtuell kennen wir uns nun schon bald ein Jahr.
Der Rest ist dann erst gekommen, nachdem wir uns in echt gesehen haben.
huihui... mach mal schööön langsam hier, Mädchen ;o) Wer verlangt denn, dass du sofort alles stehen und liegen lassen sollst? Eine Beziehung entwickelt sich eben meist schön der Reihe nach, und am Anfang dieses Prozesses sollte eine Frage stehen: Hat das überhaupt einen Sinn? Eine Distanzbeziehung über 700km ist vorab schon kein Pappenstiel, das weiß ich selbst ziemlich genau. Beide Partner haben dabei viel wegzustecken, begeben sich in wirklich viel Stress... und das kann sehr belasten, sogar wenn die Beziehung wirklich spitze ist und vor allem auf bedingungsloser Zweiseitigkeit beruht. Du sagst, dass dein Auserwählter in einer glücklichen Ehe lebt (was man ja anhand des bereits stattgefundenen Seitensprungs schon nicht ganz ernst nehmen kann), dass er sich sortieren muss. Und genau diese Chance solltest du ihm und dir geben, bevor du schon Zukunftspläne schmiedest. Vieles im Leben ist nicht von Dauer, sondern eben eine (lehrreiche, schöne, schreckliche, langweilige, spaßige, ...) Episode. Nimm den Fuß vom Gas und genieße einfach mal die Landschaft!
wenn ich mich fragen könnte, ob das alles einen Sinn hat und dann auch noch auf die Antwort hören, wäre ich sicher nicht halb so verliebt wie ich es bin. :-)
Ich kenn das mit Distanzbeziehungen, allerdings nur aus solchen, die zuerst zusammen waren und dann eine Zeitlang über die Distanz gehalten werden mussten. Was ich nicht kenne und mir auch nicht vorstellen kann, ist mit einem Mann eine Beziehung über diese Distanz hin aufzubauen.
Ich glaub jede Beziehung braucht besonders am Anfang, damit sich was entwickeln kann, eine Perspektive, wohin es gehen könnte. Und das Problem ist, mit ihm seh ich überall um mich herum nur schwarz, so überhaupt keinen Weg, der aufeinander zuführen könnte. Ausser der Weg unserer Herzen *verträumtlächel ;-)), da gibts kein Vertun!
Leicht gesagt, den Fuß vom Gas nehmen, wenns mich mit jeder Faser zu ihm zieht! :-))
Komisch, ich glaub ihm, dass er glücklich verheiratet ist und dass er mir keine Geschichte von glücklicher Ehe, erstes Mal, vorher nie passiert, etc. auftischt, wie man das aus schlechten Büchern kennt. Ich fall doch nicht auf einen Heiratsschwindler herein! *grins Er ist bestimmt die Ausnahme von der Regel....
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. Auch wenn du dir das im Augenblick nicht vorstellen kannst. 
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