Obwohl inzwischen 32 Jahre alt, leide ich noch immer unter dem Terror und dem Druck meiner Mutter. Sie lässt uns einfach nicht los, erwachsen werden dürfen wir nicht, Freunde früher auch nie haben. Ich bin dann zum Glück irgendwann mit 24 Jahren aus diesem Irrenhaus rausgekommen. Mein Bruder (37) lebt noch immer zu Hause. Er ist seit 4 Jahren schwer erkrankt (Schizophrenie) und dadurch sehr eingeschränkt. Seit dem Tod meines Vaters vor 1 Jahr (er war manisch-depressiv und tablettenabhängig) ist alles noch viel schlimmer: meine Mutter klammert sich noch mehr, mein Bruder wird da nie mehr rauskommen. Sie droht dann damit, das Haus zu verkaufen, wenn er geht. Wie soll mein Bruder da gesund werden? Wie jemals Beziehung haben? Ich schleppe mich auch mehr schlecht als recht durchs Leben, leide unter Depressionen und kann überhaupt keine Beziehung aushalten wegen der Enge und der Freiheitsberaubung und dem Aushalten-müssen. Und so kommt Mutter doch überall mit durch: die Verwandten beschimpfen mich, weil ich nicht noch mehr für Mutter da bin (einmal pro Woche reicht wohl nicht), sie selbst motzt ähnlich, mosert rum, weil ich nicht ihre Schwestern besuchen will (was hab ich mit denen am Hut???), kommt dann immer (!) wieder mit diesem schlechten-Gewissen-machen. Ich hasse das. Denn heute war auch wieder so ein Tag. Es gibt keine Probleme in der Familie. Mein Bruder ist auch nicht wegen der Symbiose zu ihr krank, sondern es ist genetisch bedingt (sagt sie). Trotz Therapie komm ich mit dieser kranken Familie nicht mehr zurecht. Mich belastet das sehr. Ich komm selbst nicht auf die Beine. Ich beneide glückliche, harmonische Familien, Menschen, die eine lieben Partner haben. Ich glaube nicht, dass es sowas mal für mich geben wird....
hier geht es dann eher um "FAmiliengeschichte" und "Wurzeln". Ein HAus kann eine enorme Bindungskraft haben. Dieses Haus ist vielleicht auch so etwas wie ein "Erbgarant". Wenn sie es verkauft, und dann das Geld "verlebt", bleibt vielleicht nichts mehr für ihre Kinder übrig, wenn sie tot ist...der Sohn hat vielleicht aufgrund seiner Erkrankung wenig Chancen "draußen", und das Haus stellt eine Sicherheitsoption für seine Zukunft da..wer weiß..wer weiß..
es klingt einfach und banal, ist es aber sicher nicht: mache einen radikalen Schlussstrich unter die ganze Misere, ziehe 500 km weg und lasse die anderen reden was sie wollen. Ansonsten wirst du in 3 Jahren noch hier posten und es wird dir immer schlechter gehen.
>es klingt einfach und banal, ist es aber sicher nicht: mache einen radikalen Schlussstrich unter die ganze Misere, ziehe 500 km weg und lasse die anderen reden was sie wollen. Ansonsten wirst du in 3 Jahren noch hier posten und es wird dir immer schlechter gehen.
*Zustimm* Du bist nicht für die psychischen Probleme deiner Mutter verantwortlich, nicht für die deines Bruders und schon gar nicht für die deiner entfernt Verwandten. Du bist erstmal ganz alleine für dein Leben und deine Probleme verantwortlich - und sonst nix. Erst wenn du ein zufriedenenes selbstbestimmtes freies Leben hast, dann kannst du dich evtl. darum kümmern. Aber davon bist du m.E. noch weit entfernt. Und wenn deine Mutter die Hütte verkauft? Sei doch froh, dann bist du diesen Anker in deine Vergangenheit auch los. Schnitt radikal: Neue Umgebung, neue Menschen, neue Freunde. Und wer dich manipulieren will mit schlechten Gewissen: Abgrenzen! Abgrenzen! Abgrenzen! egal wie. Wenn es sein muß durch Kontaktabbruch. Manipulation ist immer egoistisch und bösartig und hat damit jeglichen moralischen Anspruch verloren.
Hallo Amelie, ich weiß von was Du redest und wie es in Dir aussieht. So war es bei mir ähnlich (Familie) bis zu dem Tag als ich mein Leben in die Hand nahm. Was soll das, nur weil ich mit Menschen verwandt muss ich sie doch nicht aushalten, nein. Ich bin das Gegenteil von dem was ich damals war und glaube mir, nichts ist schöner als ein eigenes Leben, mit allen Konsequenzen, ups und downs. Du bist nicht für die Depressionen anderer zuständig sondern die Verantwortung im Leben, in Deinem Leben, musst Du tragen. Und dazu gehört Ehrlichkeit zu Dir selbst und dann sind auch Menschen, die Dich über die schlechte-Gewissens-Tour am Arsch holen wollen, nur noch ein müdes Lächeln wert.