Mal ausnahmsweise kein Problem, sondern eine Frage.
Mir geht es sicher wie den meisten anderen hier - mir ist es unheimlich wichtig, mit meinem Freund zusammen einzuschlafen bzw. ihn beim Einschlafen "in meiner Nähe zu haben". Da wir nicht zusammen wohnen ist das bisher auch kein Problem, da er in meiner kleinen Einraumwohnung nunmal bei mir bleiben muss :-) - er schaut dann meistens noch fern und ich schlafe in seinen Armen ein.
Meine Frage ist nun aber, wie ihr, die ihr mit eurem Partner zusammen wohnt, das regelt?! Es klingt vielleicht blöd, aber ich mache mir darüber wirklich arge Gedanken. Mein Freund und ich überlegen, ob wir vielleicht zusammen ziehen wollen und mich beschäftigt das sehr. Er scheint nunmal nicht den gleichen Rhythmus wie ich zu haben und ich kann ihn ja dann schlecht zwingen, jeden Abend "zeitig" mit mir schlafen zu gehen. (Fernseher im Schlafzimmer lehnt er ab, was ich eigentlich auch gut so finde.) Ja, und was dann? Möchte auf keinen Fall in einer Beziehung enden, in der man dann getrennt schlafen geht, da hätte ich es ja jetzt wesentlich besser.
Also, wie macht ihr das?
Danke!
Helena

Hallo Helena,
Vielleicht machst Du Dir viel zu viel Gedanken über den gemeinsamen Lebensrhythmus. Wenn man zusammen wohnt und gemeinsame Aufgaben hat und diese auch wirklich gemeinsam wahrnimmt, dann gleicht sich auch der Lebensrhythmus an. Als ich meine Frau vor 18 Jahren kennenlernte, hatten wir bereits jeder seine Aufgaben: meine Frau ihre damals 7 jährige Tochter und ich meinen damals 8 jährigen Sohn. Ich bin jemand, der sein Leben lang um sechs in der Frühe mit der Arbeit beginnt, das erfordert andere Zubettgehzeiten als bei einer Bürokraft, die erst gegen neun beginnt.
Bei der „Zusammenlegung“ unserer jeweils halben Familien musste einiges einfach neu organisatorisch geregelt werden, nicht nur die Kindergartenzeiten mussten angeglichen werden, sondern auch unser Familienleben. Wenn man in der Partnerschaft wirklich aufeinander zugehen will, muß man auch in kleinen und vermeintlich unwichtigen Dingen aufeinander zugehen. In der Zeit der ersten Liebe ist man darin sehr, sehr leistungsfähig. Auch haben wir in dieser Zeit (über ca. 6 Monate) jeden Tag nicht mehr als 4-5 Stunden geschlafen, weil wir doch möglichst viel beieinander sein wollten. Als wir dann zusammengezogen waren, hatten wir einfach ohne viel zuüberlegen aufgrund der gemeinsamen Aufgaben einen gemeinsamen Lebensrhythmus.
Seit 18 Jahren sieht meine Frau des Abends gerne fern und ich sitze neben ihr, weil ich ihre Nähe gern habe. Dabei interessiert mich das Fernsehen überhaupt nicht, ich lese Zeitung oder Bücher, tüftel oder bastel was. (Meißt schläft sie auch bereits schon vor dem Fernseher ein.) Irgendwann ist dann schluß - eigentlich warte ich auf sie.
Und dann schläft meine Frau nun seit 18 Jahren jeden Abend in meinen Armen ein. Wenn wir ins Bett gegangen sind, umfasse ich sie, streichel ihre Brüste. In all den Jahren sind fünf oder sechs Abende gewesen, an denen das nicht so war, da hatten wir uns gestritten und uns vor dem zubettgehen noch nicht versöhnt. Das waren schlimme Nächte, in denen wir beide nicht geschlafen haben. Jeden Abend sagt uns diese Nähe ohne alle Worte: „Ich hab Dich lieb“, und wenn nötig: „ich habe Dir verziehen“ Es bedarf keiner Worte, allein die Geste ist alles. Es ist eine tägliche Liebeserklärung, ohne das wir nicht einschlafen können.
Diese innere Gewohnheit ist aber in Zeiten der Trennung eine schwere Last. Der andere fehlt einfach, und wenn man (so wie wir) über 50 ist, und man weiß ja, daß das nicht die Hälfte ist: Wie wird es wohl sein wenn der andere für immer fehlt? Wenn man jung ist, denkt man nicht daran. - Es kann also auch Probleme bereiten.
Das Leben ist so Faszettenreich, und ich habe festgestellt, es lässt sich mit ein bißchen Willen und dem anderen Entgekommen so ziemlich alles meistern.
Gruß Norbert

Hi Norbert, vielen Dank für deine liebe Antwort. Wahrscheinlich hast du recht - ich mache mir wohl viel zu viele Gedanken über "was wäre wenn ..." Irgendwie regelt sich hoffentlich alles, wenn es erstmal soweit ist.
Auch ich bin der Meinung, dass jeder Kompromisse eingehen, dass man aufeinander zugehen muss. Ich glaube allerdings, dass genau hier das Problem meines Freundes liegt - was diese Sache betrifft, ist er ziemlich auf sich bezogen und nicht bereit, mal Kompromisse zu machen (bisher jedenfalls). Muss er ja auch nicht - da er immer später schlafen geht, bin ich zum Einschlafen ja immer da. Na ja, noch ist es ja nicht soweit, ich werd sehen, wie sich alles entwickelt und guten Willen zum Kompromisse machen zeigen. :-)
Alles Liebe -
Helena

>Mal ausnahmsweise kein Problem, sondern eine Frage.
>Mir geht es sicher wie den meisten anderen hier - mir ist es unheimlich wichtig, mit meinem Freund zusammen einzuschlafen bzw. ihn beim Einschlafen "in meiner Nähe zu haben". Da wir nicht zusammen wohnen ist das bisher auch kein Problem, da er in meiner kleinen Einraumwohnung nunmal bei mir bleiben muss :-) - er schaut dann meistens noch fern und ich schlafe in seinen Armen ein.
>Meine Frage ist nun aber, wie ihr, die ihr mit eurem Partner zusammen wohnt, das regelt?! Es klingt vielleicht blöd, aber ich mache mir darüber wirklich arge Gedanken. Mein Freund und ich überlegen, ob wir vielleicht zusammen ziehen wollen und mich beschäftigt das sehr. Er scheint nunmal nicht den gleichen Rhythmus wie ich zu haben und ich kann ihn ja dann schlecht zwingen, jeden Abend "zeitig" mit mir schlafen zu gehen. (Fernseher im Schlafzimmer lehnt er ab, was ich eigentlich auch gut so finde.) Ja, und was dann? Möchte auf keinen Fall in einer Beziehung enden, in der man dann getrennt schlafen geht, da hätte ich es ja jetzt wesentlich besser.
>Also, wie macht ihr das?
>Danke!
>Helena


Hallo Helena,

ich wohne jetzt seit etwas über einem Jahr mit meinem Freund zusammen, Wir sind seit 4 Jahren ein Paar. Das Männer einen anderen Rhytmus haben das habe ich auch schon festgestellt. Die sind nacht aktiv. Mach dich nicht verrückt. Leg dich ruhig früher hin und sage deinem Freund er soll dich noch einmal wecken wennd u schon schläfst. Dann kuschelt ihr noch 5 Minuten und du kannst wieder in seinen Armen einschlafen. Auch morgens kann man den Wecker früher stellen um dann noch ausgiebig zu kuscheln. So machen wir das immer. Es ist schon ein bisschen anderst wenn man zusammen wohnt. Weil man den anderen auch immer hat. Dann achten die Männer oft nicht mehr so auf Zuwendung. Aber man schafft das zusammen. Ich hatte sehr große Angst vor dem Zusammenleben. Jetzt ist zwar alles anderst und früher war vieles aufregender, aber ich möchte ihn keine Minute mehr missen. Ich meine die Vorstellung das er jetzt mit dir in einer Wohnung zu Hause ist und du hörst das er in deiner Nähe ist ist auch sehr schön. Der Rest ergibt sich.

Liebe Grüße Nima