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Dieses Thema hat 24 Antworten
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 Psychotanten - Eingang zum Forum
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armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2009 08:11
RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Muss Liebe weh tun?
Kriegt man alle Fehler, die man je gemacht hat, irgendwann mit gleicher Münze zurück?
Muss man es einfach aushalten, über sich ergehen lassen, versuchen zu überstehen?

Malina- Offline



Beiträge: 101

28.09.2009 14:17
#2 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Hi, das frage ich mich auch oft, ohne dafür eine befriedigende Antwort zu finden. Ich mache leider öfters Fehler in Liebesdingen, weil ich durch meine Eltern/Kindheit vorbelastet bin. Da denke ich mir dann oft, ich kann ja für meine Vergangenheit nichts, werde aber durch sie leider in meinen Handlungen mitbestimmt. Und die Fehler, die ich mache, bekomme ich irgendwie zurück. Also muss ich letztlich für jene Versäumnisse bezahlen, die eigentlich meine Eltern begangen haben. Doch leider bringt die "Schuld- oder Verursacherfrage" auch keinen weiter.
LG Malina

egal ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2009 14:26
#3 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Zitat
Gepostet von armerIrrer
Muss Liebe weh tun?
Kriegt man alle Fehler, die man je gemacht hat, irgendwann mit gleicher Münze zurück?
Muss man es einfach aushalten, über sich ergehen lassen, versuchen zu überstehen?



Liebe muss NICHT weh tun, Liebe kann wunderbar sein, Kraft geben, Freude machen und beflügeln.
Und das ist nicht die Theorie, das habe ich schon erlebt.

Allerdings habe ich auch erlebt, dass es sehr weh tun kann, aber nicht die Liebe selbst, sondern gerade das, was NICHT zu Liebe gehört.

Du leidest ja nicht, weil du liebst, sondern aus anderen Gründen - die wir nicht kennen.

Dass das Leben einen bestraft, für die Sünden von früher - das glaube ich mittlerweile nicht mehr.


Vieles ist selbst gemacht, aber manchmal hat man einfach Pech, manchmal biegt man falsch ab und muss dann die Konsequenzen tragen. Oder man vergisst abzubiegen und schon ist man falsch...

Oder man *illusioniert* und verklärt den/diejenige und irrt ganz einfach. Auch wenn man 100% sicher ist, dass das Liebe des Lebens ist - in Wirklichkeit, hat der/diejenige nur "Perücke" aufgesetzt und es handelt sich um eine... Verwechslung.

Aus den Fehlern wird man klug, nicht immer und nicht sofort, manchmal auch nie.
Wenn ich so zurückdenke, die meisten würde ich gerade nochmal machen


Die Frage, die du dir stellen sollst: kann ich was ändern, wenn ja, was genau und wie? Kann ich es besser machen, oder ist es sinnlos zu kämpfen?

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

29.09.2009 09:40
#4 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Zitat
Gepostet von egalDie Frage, die du dir stellen sollst: kann ich was ändern, wenn ja, was genau und wie? Kann ich es besser machen, oder ist es sinnlos zu kämpfen?[/b]



Diese "Änderung" hat mich dahin gebracht, wo ich jetzt bin... ich dachte, irgendwas fehlt, irgendwas ist nicht komplett in meinem Leben, und habe eine langjährige Beziehung beendet, was sehr weh getan hat und durch die Umstände ein "zurück" unmöglich gemacht hat.

Leider wurde mir danach langsam klar, dass nicht die Beziehung, sondern ich, mein Egotrip, das Problem war, und ich alles verspielt, alles verloren habe, was wichtig für mich war. Seit dem bin ich nichtmehr der selbe.

Mit diesem "Druck" in eine neue Beziehung zu gehen, die allein weil sie eine Fernbeziehung ist schon nicht einfach ist, macht das ganze nicht leichter. Ich versuche, alte Fehler nicht wieder zu machen, bekomme aber Reaktionen zurück, wie sie früher von mir hätten kommen können...

Natürlich hat jeder ein "Wunschbild" von seinem Partner, welches nicht immer ganz mit der Realität übereinstimmt. Über manche Abweichungen sieht man gerne und leicht hinweg, manche gehören sogar zu den Eigenheiten, die einen Menschen einfach liebenswert machen, aber einige tun einfach nur furchtbar weh...

Wenn der Partner dann noch offensichtlich garnichts dafür kann, also nicht mutwillig schikaniert, nicht aus egoistischen Gründen reagiert, sondern einfach er/sie selbst ist, dann ist es nicht Abneigung, die der Liebe gegenüber steht, sondern eher Verzweiflung... weil man nicht böse sein kann, wenn jemand ist, wie er nun eben ist... gleichzeitig gibt es eine gewisse Bewunderung für so jemanden, der sein Leben selbst lebt und gestaltet...

Wir haben viele Gemeinsamkeiten, aber manchmal prallen auch Welten aufeinander...

Malina- Offline



Beiträge: 101

29.09.2009 22:44
#5 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Naja, ich denke schon, dass man aus Erfahrungen lernen kann und vielleicht in der neuen Beziehung manches vermeiden kann, was man in der alten "falsch gemacht" hat. Mich hat meine Erfahrung u.a. gelehrt, dass sehr viel gegenseitige Toleranz und Vertrauen sehr wichtig ist. Jeder hat seine Launen, wie man selbst, und die sollte man akzeptieren und nicht gleich, wenn es mal nicht rundläuft, die Beziehung infrage stellen...

LG Malina

geisterreiter ( gelöscht )
Beiträge:

07.10.2009 19:35
#6 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

nun, schon Popper (oder ein anderer Philosoph) sagte einmal "Ohne Leiden keine Leidenschaft" oder so ähnlich. Jede Frau tickt etwas anders in ihrem Kopf, und es gibt hin und wieder eben unüberbrückbare Differenzen.

Das Ende von einer mehrjährigen Beziehung ist hart, und einer von beiden ist immer härter davon betroffen. Diese unüberbrückbaren Differenzen sind auch bei einem Neuanfang mit derselben Frau immer noch da, das geht selten bis nie gut.

Such dir ne Andere, denn die meisten von uns Menschen sind zu schwach um alleine zu leben und sehnen sich nach einem Partner mit dem es klappt. Vielliecht hast du ein paar deiner eigenen Fehler als solche erkannt, das kannst du dann in einer neuen Beziehung besser machen.

Leck deine Wunden, und geh danach wieder unter die Leute.

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

22.10.2009 14:36
#7 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

so weit ist es noch nicht...

oder nur noch nicht ausgesprochen, wer weiß das schon...


"unter Leuten" war ich noch nie viel, evtl. auch ein Grund, warum Beziehungen mit mir auf Dauer "schwierig" sind... ich bin weder besonders gesellig noch besonders freundlich... naja...


Wenn man weiß, dass sich das warten auf eine Antwort, eine Aussage lohnt, erträgt man das langsame Verstreichen der Zeit... Wenn zum warten die Ungewissheit kommt, wird es immer schwerer... Man weiß nicht, ob das Warten Sinn hat, man weiß irgendwann nichtmal mehr, ob ide gemeinsame Vergangenheit einen Sinn hatte, wenn es doch so weit kommen konnte...

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2009 13:26
#8 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

ausgesprochen bzw. geschrieben...

Tatsachen sind einfacher zu bewältigen als die wochenlange Unsicherheit...

Ich hab ausgeräumt, Adressen und Nummern gelöscht, Abstand geschaffen...
Natürlich fehlt sie mir, vergessen werd ich sie nicht. Aber ich glaube, je eher ich die Zeit mit ihr abhake und in den Hintergrund schiebe, desto leichter komme ich drüber weg.

Ich muss das alles trotzdem "aktiv" verarbeiten, sonst fange ich wieder an, Mauern zu bauen.
Aber gelitten habe ich die letzte Zeit genug glaube ich. Etwas nachzutrauern, was offenbar ohne Bestand und Zukunft war, macht es ja nicht besser...

Ich dachte oft, sie "ist es", andermal war sie mir erschreckend fremd...

Naja, sei es, wie es will... ich muss aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr verkrieche, den Rest heilt hoffentlich die Zeit...

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

15.03.2010 10:32
#9 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Flashback, nach so langer Zeit...
erschreckend, wie hilflos man sich manchmal selbst gegenüber steht...

Sam ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2010 21:43
#10 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Hi Du,
habe Deinen Eintrag gerade entdeckt. Das hört sich alles andere als gut an und es tut mir sehr leid, dass es Dir gerade nicht gut geht.

Wie ist es denn dazu gekommen? Magst Du darüber schreiben?

Ich kann mitfühlen und versteh Deine Frage.....aber leider hab ich darauf auch noch keine Antwort gefunden.

Dir Alles Gute
Sam

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

19.03.2010 08:29
#11 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

...muss dir nicht leid tun...

Manche Menschen, manche Beziehungen bedeuten einem mehr als andere.
Manchmal macht man Fehler, die sowas sehr wertvolles und wichtiges zerstören, manchmal ist man dem anderen nicht so wichtig wie er/sie einem selbst ist...

Das hab ich beides erlebt, bin jeweils nur mit ach und krach drüber weggekommen. Und hatte jetzt plötzlich das Gefühl, wieder mittendrin zu stecken.

Ein "zurück" gibt es nicht, nichtmal die Option "Aussprache". Dies, zusammen mit den beiden Tatsachen, einem geliebten Menschen verletzt zu haben und von einem geliebten Menschen verletzt worden zu sein, macht das ganze manchmal schier unerträglich.

Die einzige Hoffnung ist, jemanden zu treffen, der das alles überstrahlt, jemanden, für den es wert war, diesen Weg gegangen zu sein. Aber Engel sind selten auf dieser Erde...

Wenn man beginnt, eine neue Beziehung aufzubauen, drängen sich irgendwann Vergleiche auf. Eigentlich ein Punkt, an dem man so ehrlich sein müsste, einen Strich zu machen. Aber wer will schon alleine bleiben...

Die andere Seite ist, dass man mit der Zeit erkennt, welche Fehler man gemacht hat, wie sich der Partner damals gefühlt haben muss - weil man sich zwischenzeitlich in der selben Situation befand. Das wühlt auf und ist schmerzhaft.

Das Leben scheint irgendwie doch gerecht zu sein, auf eine sehr eigene, grausame Weise...

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

09.06.2010 12:55
#12 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

nicht zu glauben... meldet sich nach nem dreiviertel Jahr wieder, ich hätte angeblich noch was von ihr...


... und ich steck wieder mittendrin, innerhalb von einer einzigen Sekunde, so lange wie man eben braucht, um den Absender einer Email zu lesen ...

Könnt schreien, heulen, würgen ... ich fasse es nicht, dass es wieder (oder immernoch?) so verdammt schmerzhaft ist...

Sam ( gelöscht )
Beiträge:

01.10.2010 21:21
#13 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Hi,
als ich damals gelesen habe, dass Du nach so langer Zeit innerhalb von Sekunden wieder mittendrin warst, hab ich nur gedacht, oh nein......ich konnte Dich so gut verstehen.

Man hat nach Monaten das Gefühl langsam Abstand zu haben und dass es etwas aufwärts geht und plötzlich ist alles wieder da.

Wie ging es denn weiter? Magst Du erzählen?

Wie kann es auch sein, dass ein anderer Mensch soviel Macht, soviel Einfluss haben kann? Ich konnte mir dies früher nie vorstellen, um so besser verstehe ich es jetz, auch wenn ich keine Antwort auf das warum habe und die Lösung dieses abzustellen.

Würde mich gefreuen von Dir zu hören :-)

Alles Gute
Sam

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

07.10.2010 13:25
#14 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

hm, wenn du schon fragst...

Vielleicht war es eine andere Art Schmerz als unmittelbar nach der Trennung. Mehr Wut, Ärger. Es gibt ja wissenschaftliche Abhandlungen darüber, welche Phasen man dabei durchlebt und warum bzw. wozu... aber wie so oft, grau ist alle Theorie.

Ein Rückblick auf schöne Zeiten ist immer mit einer gewissen Verbitterung verbunden, mit der Suche nach Fehlern, auch bei sich selbst, und mit der Gewißheit, nichts mehr ändern zu können.

Und dann kommt dieser Mensch nach Monaten plötzlich auf dich zu wegen einer absoluten Nichtigkeit, einem unbezahlten Abendessen oder einem T-Shirt, das vielleicht noch bei dir liegen könnte. Das ganze in einer Beiläufigkeit, die dich zweifeln lässt, ob deine Gefühle überhaupt jemals wirklich erkannt und erwidert wurden. Dein Herz fühlt sich verraten...
ja, ein anderer, neuer Schmerz... und wieder Hilflosigkeit...

Nach ein paar Tagen sieht man wieder klarer, versteht... der Schmerz lässt nach, rückt in den Hintergrund, das Leben geht weiter.

Aber wirklich "weg" geht sowas nicht mehr glaube ich. Jeder, dem du einmal dein Herz geschenkt hast, nimmt ein Stück davon mit, egal, warum man sich getrennt hat. Dieses fehlende Stück, dieses Loch, füllt man auf mit den Erinnerungen und dem Schmerz. Damit man wieder ein ganzes Herz zum verschenken hat... und jedesmal tut man sich schwerer, es zu verschenken, weil man Angst hat, dass es wieder schief geht...

Man hat ja auch eine gewisse Erwartungshaltung, mit der man es "dem nächsten Versuch" schwer macht... Wenn ich mit der Überzeugung durch die Welt gehe, dass ich meine beste Zeit mit der besten aller besseren Hälften schon hinter mir und das ganze versaut habe, wird es schwer sein, mich davon zu überzeugen, dass es noch viel schöner und besser werden kann...

Aber es geht zumindest weiter, irgendwie, immer ...

Sam ( gelöscht )
Beiträge:

07.10.2010 21:27
#15 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Hi,
wie schön dass Du Dich gemeldet hast.

Mir war einfach danach zu hören, wie es Dir so ergangen ist. Du bist ja auch nicht unbedingt der Typ Mensch der alles offen legt, gelle. Du machst Dir im stillen Kämmerlein Deine Gedanken.

Geht mir ganz ähnlich, hab mich zu meinem Beitrag auch schon sehr sehr lange nimmer gemeldet und inzwischen verschiedene Phasen durchlebt.

Du hast Recht, man erlebt diese verschiedenen Phasen und denkt damit auch, dass man den Weg nach vorne geht. Und dann gibt es solch eine Situation wie bei Dir und man läuft erst einmal rückwärts.

Dank meiner eigenen Geschichte und der "anderen" Person hatte ich bereits vielfach solche Situationen und so verrückt es klingt, man gewöhnt sich daran und merkt, dass einen diese Situation im einzelnen umwirft, man aber schneller wieder aufsteht und nicht ganz so weit wie das letzte Mal zurückgefallen ist.....

Du machst Dir viel Gedanken um Dich selbst und Deine gemachten Fehler.....weisste, wieviel Menschen gibt es die nur von sich und den eigenen Fehlern ablenken und sie nicht sehen wollen. Ist wirklich positiv, dass Du die eigenen Fehler siehst.

Aber wir sind nun mal Menschen, geprägt von Kindheit, Familie, Freunden, den Erfahrungen, dem Leben und den eigenen Genen. Man kann Fehler einsehen und versuchen etwas an sich zu ändern. Aber man bleibt doch auch immer so wie man eben ist.

Und irgendwo gibt es ihn, diesen einen Menschen, zu dem man passt....mit all seinen Fehlern.

Ich befinde mich gerade nicht in einem totalen Hoch in meinem Leben. Sonst würde ich Dir vielleicht sagen, natürlich gibt es wieder eine Partnerin für Dich, eine die Du liebst und die Dich liebt und eine mit der Du glücklich bist.

So positiv zu denken gelingt mir noch immer selten. Aber ich kann mich wieder am Leben erfreuen, an den kleinen Dingen und wieder von Herzen lachen, selten zwar aber immerhin :-)

Aber stell Dir vor es gibt genau so etwas. Meine Freundin wurde vor 5 Jahren knall auf Fall nach 12 Jahren Ehe und 16 Jahren Beziehung von ihrem Mann verlassen, sie hat gelitten wie man nur leiden kann. Danach dann 2 Jahre Geliebte eines verheirateten Mannes. Und dann trifft sie einen Mann, der wohnt wie sie am gleichen Ort, sie kennen sich vom sehen und es funkt, das war im Juli und nun ziehen sie nächsten Monat zusammen und heiraten im nächsten Jahr und beide sind überglücklich!

Es gibt also einen kleinen Lichtschein am Horizont.

Freu mich wieder von Dir zu hören.

Alles Gute
Sam :-)

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

07.10.2010 23:45
#16 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

DIR war danach, zu hören wie es MIR geht? Da muss ich ja aufpassen, dass ich mir nix drauf einbilde...

Ich mach mir lieber meine Gedanken, als mich mit irgendwas bei irgendwem auszuheulen, das stimmt schon. Liegt wohl daran, dass ich "lösungsorientiert" bin, versuche, zu verstehen was passiert ist und warum.
Wie das jemand anderes sieht kann den eigenen Horizont erweitern, aber wichtiger als das, was die Leute von einem denken ist doch, was man von sich selbst denkt, oder?

Ich bezweifle, dass es DEN Menschen gibt, der einen geschaffen ist. Es gibt aber sicher Menschen, die besonders gut zueinander passen und besonders gut miteinander können.

Es geht aber eben nicht immer nur darum, wie der andere in das eigene Leben passt (oder man selbst in seines/ihres), sondern oft genug darum, wie man mit sich selbst und seinem eigenen Leben klarkommt.
Dann macht man unter Umständen Fehler, die den andern verletzten, schädigen oder was auch immer, obwohl er/sie in keinerlei Zusammenhang mit der Ursache steht.

Als ob diese Erkenntnis nicht bitter genug wäre, nimmt dein Gegenüber das dann persönlich, sehr persönlich sogar. Und das ist sogar absolut nachvollziehbar und legitim. Der Mensch, der dein Leben annähernd perfekt gemacht hat, hasst dich plötzlich abgrundtief und das völlig zu recht. Und du kannst es nur hinnehmen. Es gibt nichts zu rechtfertigen, nichts zu erklären, nichts zu bitten.

Du hast es einfach verbockt, falsche Prioritäten gesetzt, wunderbare und besondere Dinge und Augenblicke als alltäglich und normal betrachtet. Veränderung gesucht, wo Beständigkeit dir Sicherheit gegeben hat, Heimat aufgegeben für neue Ziele und Wege.

Am Ende nurnoch Scherben. Die alten Schüsseln zerschlagen, bevor die neuen heil aus dem Brennofen kamen.

Dann triffst du jemanden, von dem du glaubst, er/sie könnte dir helfen, aus all den Scherben ein wunderbares, buntes, leuchtendes Mosaik zu setzen, so dass alles nicht sinnlos war, sondern Grundlage für bessere Zeiten.
Aber was passiert all zu oft, wenn man mit Scherben hantiert?
Ja, man schneidet sich...


Du schreibst von Hoffnung, vom Licht am Ende des Tunnels?

"Die Hoffnung ist ein Galeerensklave, der versucht in die Freiheit zu rudern..."

Es geht immer irgendwie weiter, denn es gibt keine echte Alternative zum Leben, auch wenn es am Ende immer tödlich endet.
Die Liebe macht es schöner, schwieriger, aber oft auch einfacher.
Leider schraubt man mit der Zeit seine Erwartungen an sein Gegenüber immer weiter herunter, auch an die Menschen allgemein. Und das macht es immer schwerer, sich auch selbst zu öffnen.

Es mag sein, dass es da draussen jemanden gibt, der noch besser "passt", mit dem alles noch toller und noch schöner ist.
Aber ist es denn Ziel und Aufgabe, diesen jemand um jeden Preis zu finden? Und wenn ja, wie sieht diese Suche aus?
Jemand völlig fremdes kennenzulernen dauert Jahre, das heisst, all zu viele versuche hat man letztlich auch nicht...

Und wie umfassend lerne ich jemanden kennen, wenn ich mich doch selbst kaum kenne?

Sam ( gelöscht )
Beiträge:

10.10.2010 14:07
#17 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Hi,
ich hab Dir Deine Worte damals nicht vergessen. Du hast mir einfach Deine Meinung gesagt, ohne zu bestimmen, dass Deine Meinung die einzig wahre ist und zu erwarten, dass ich genau das mache, was Du mir geraten hast.

Das hätte ich schreiben können "ich versuche zu verstehen was passiert ist und warum".

Ich bin auch ein Mensch, der etwas verstehen "muss", es muss doch alles irgendwie logisch sein.

Genau so bin ich bisher durchs Leben gegangen und für mich war das ok. Doch in meiner letzten Beziehung habe ich etwas ganz und gar neues für mich entdeckt. Die Frage nach dem "warum" kann nicht immer beantwortet werden.

Lange Zeit habe ich versucht zu fragen, zuzuhören, zu analysieren und zu verstehen und die Frage "warum" hat mich fast in den Wahnsinn getrieben.

Doch irgendwann habe ich aufgegeben und nur das eine verstanden, diesen einen Menschen kann und werde ich niemals verstehen und die Frage "warum" wird niemals beantwortet sein.

Seit diesem Tag stelle ich mir im Bezug auf diese Person die Frage nach dem "warum" nicht mehr und seither geht es mir besser.

Ich habe zwar nicht ganz, aber doch etwas zur alten Form zurückgefunden und frage nicht mehr warum oh jammer ich armes Opfer, nein ich kann wieder sauer und agressiv werden und angreifen.

Soll jetzt natürlich nicht heissen, dass ich eigentlich ein angreifendes agressives Wesen bin. Aber was genug ist, ist genug! Und das hatte ich irgendwie verdrängt. Ich war lange Zeit nicht mehr ich selbst und eindeutig in der Opferrolle.

So wie Du schreibst hast Du analysiert, dass Du etwas wunderbares selbst zuerstört hast und auch der Neuaufbau nicht funktioniert hat.

Weisste, Du hast etwas geschafft, was nicht allzu viele Menschen schaffen, die eigenen Fehler erkannt, gesehen und sie tun Dir leid. Darauf kannst Du stolz sein! Auch wenn die verletzte Person Dich momentan hasst und Dir gerade nicht verzeihen kann.

Die Zeit heilt viele Wunden und vielleicht kann sie Dir irgendwann zumindest verzeihen, vor allem wenn sie sehen kann, dass Du ehrlich bereust und Dich verändert hast.

Das bringt Dir zwar die Beziehung nicht wieder zurück, aber zumindest ein gutes Gefühl.

Du wolltest beim Neuaufbau all diese alten Fehler nicht mehr machen und hast vielleicht dafür andere gemacht. "Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut worden"

Du bis wie Du bist. Und Veränderungen an sich selbst sind schwer und man fällt leicht in alte Verhaltensmuster zurück. Aber man kann daran arbeitenund das hast Du nun einmal versucht und anscheinend brauchst Du einfach noch weitere Versuche.

Die Hoffnung ist alles im Leben, denn ohne sie kann man doch nicht leben. Ich hatte die Hoffnung verloren, dieses eine Mal, in dieser letzten Beziehung und es hat mich fast umgebracht.

Ich bin heute nicht total happy und lebensfroh. Aber ich habe wieder etwas Freude am Leben und kann auch mal ab und zu von Herzen lachen oder mich wieder über etwas freuen. Und mir vorstellen, dass ich irgendwann wieder einen Mann lieben kann, nicht so wie ihn, den einen, aber lieben.

Wo aber wäre ich ohne jede Hoffnung?

Ich weiss nicht, bisher denke ich, dass ich meine Erwartungen nie nach unten geschraubt habe. Jede meiner Beziehungen war einzigartig und nicht vergleichbar und von jedem hab ich ein Stück in meinem Herzen bewahrt.
Nur diesen einen habe ich sogar aus meinem Herzen verbannt, er hat es nicht verdient eine positive Erinnerung zu sein und so wie es aussieht wird er der einzigste Mensch sein, der mir einmal viel bedeutet hat und dem ich trotzdem niemals verzeihen kann, will und werde.

Anfangs dachte ich nach ihm auch, dass ich nun vorsichtiger durchs Leben gehen müsste und mich auch sonst verändern sollte. Zum Beispiel nicht mehr so gutmütig und hilfsbereit sein, nicht mehr so viel Mitgefühl haben.

Doch soll ich ihm diesen Triumpf gönnen? Er ist ein Arsch und ich verändere mich deswegen?

Nein, ich bin zwar vorsichtiger geworden und einen kleinen Tick weniger gutmütig und hilfsbereit....aber ich bin ich geblieben. Ich erwarte auch weniger von meinen Mitmenschen und bin geduldiger geworden - und das ist alles andere als einfach denn Geduld haben war noch nie meine Stärke - und das empfinde ich sogar als gut. Ja ich bin auch weniger offen, aber in der heutigen Zeit ist das bestimmt auch gut. Aber wer es ernst meint mit mir kann seine Chance bekommen.

Nein ich sehe den Sinn nicht darin dass ich einen neuen Partner suche. Ich denke das wäre falsch, denn irgendwie wäre das verkrampft. Rausgehen, Kontakte haben und schauen was so passiert und irgendwann, irgendwo funkt es dann....

Klar dauert es lange einen Menschen kennenzulernen, aber ist doch auch spannend und richtig, so ganz genau kennt man niemanden....so ist der Mensch eben.

In den letzten 2 Jahren habe ich so viel Neues an mir entdeckt, niemals wäre ich so früher gewesen oder hätte so reagiert......wie hätte also ein anderer Mensch mich so einschätzen können.

Wir werden damit leben müssen einen anderen Menschen nie ganz und gar zu kennen und zu verstehen und das gleiche gilt für uns selbst......

Alles Gute
Sam

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

11.10.2010 19:42
#18 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

sieht fast aus, als würden wir uns grad gegenseitig den "verständnisvollen Ex" spielen...


Lass dich nicht unterkriegen...

armerIrrer ( gelöscht )
Beiträge:

14.12.2011 21:00
#19 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Das Leben ist schon schräg...
meine ehemalige Herzdame hat in der Zwischenzeit ihre Scheidung durch, hat wieder geheiratet und ein Kind in die Welt gesetzt... mir hat sie damals erzählt, sie wäre unfruchtbar...
und ich... hab wieder zu schlucken... blöd, wenn man die schöne Zeit von damals mit der Unzufriedenheit von heute vergleichen muss, mit dem Wissen, dass es Geschichte ist und bleiben wird, siehe oben...

Komisch, dass solche "Informationen" auch immer dann reinschneien, wenn die Stimmung eh gedrückt ist...

Naja, es geht ja immer irgendwie weiter...

...wenn mir nur dieses ständige "irgendwie" nicht so auf den Zeiger gehen würde...

Anfang 30 ist ein schlechtes Alter für die Suche nach "IHR"... Das Angebot ist rar, die meisten unter der Haube, "secondhand" gibts erst in ein paar Jahren ... etwas salopp ausgedrückt...

egal ( gelöscht )
Beiträge:

15.12.2011 16:12
#20 RE: Muss Liebe weh tun? Antworten

Zitat
Gepostet von armerIrrer
Anfang 30 ist ein schlechtes Alter für die Suche nach "IHR"... Das Angebot ist rar, die meisten unter der Haube, "secondhand" gibts erst in ein paar Jahren ... etwas salopp ausgedrückt...



Achwas, ab 30 fängt das Leben an! Entspannt dich und genieße das Leben.

Wer suchet, der nicht findet! Lass das mit dem Suchen und widme dich dir selbst, finde erst dich, alles Andere ergibt sich.

Fast könnte ich dir das versprechen, ich trau mich aber nicht .

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