ich würde gerne mal von Euch wissen, wie Ihr Euch verhalten würdet. Ich habe vor ein paar Monaten jemanden in einem Erotik-Chat kennengelernt. Es ging da ganz munter zur Sache, auch zwischen uns - anfangs. Nach und nach haben wir aber immer mehr von uns erzählt, unseren Sehnsüchten, Wünschen, Hoffnungen, Ängsten. Sie ist 21, ich bin 29 - wir sind beide sehr unerfahren, aber beide auch voller sexueller Fantasien und Sehnsüchte, vor allem aber auf der Suche nach einer festen Beziehung - es wäre für uns beide die erste.
Mittlerweile sind wir sehr regelmäßig per Chat und Mail in Kontakt, haben Bilder ausgetauscht und auch schon einmal telefoniert, das alles hat sich erst sehr langsam ergeben, weil sie anfänglich sehr vorsichtig war. Es ist mittlerweile völlig weg von einem (cyber-)sexuellen Kontakt hin zu einer Freundschaft, die insbesondere auch ihr sehr viel bedeutet und die sie in der jetzigen Form nicht aufs Spiel setzen möchte. Sie vertraut mir unheimlich viel an.
Ich habe ihr schon seit langem deutlich gemacht, dass ich mir auch gut mal ein reales Treffen vorstellen könnte - dem ist sie auch gar nicht grundsätzlich abgeneigt. Nur wohnen wir recht weit auseinander, so dass es ohne Übernachtung kaum klappt. Auf der anderen Seite hat sie Angst, dass ein reales Treffen unsere "virtuelle Freundschaft" gefährdet, wenn wir uns denn dann doch nicht so mögen sollten. Ich mache mir da gar keinen riesigen Kopf drum, auf den Fotos, die ich gesehen habe, finde ich sie attraktiv, am Telefon fand ich sie auch sympathisch, sie mochte meine Bilder und sie hat betont, dass ihr meine Stimme sehr gefallen hätte. Dass wir einen Draht zueinander haben, wissen wir nach den nächtelangen Chats eh. Ich hab auch schon einige Blind Dates gehabt und weiß daher ziemlich genau, dass man sich da nicht in falsche Erwartungen reinsteigern sollte.
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit mir, hat sie sich jetzt zwischenzeitlich auch getraut, sich mit anderen, flüchtigeren Chat-Bekanntschaften aus ihrer Nähe mal zu treffen. Ich würde sie gerne persönlich treffen, das weiß sie. Obwohl wir beide kein Geheimnis draus gemacht haben, dass wir weiter Kontakte in unserer Nähe suchen, möchte ich nicht nur als bester Freund mit ihr über ihre Erlebnisse reden. Das kann ich mir vorstellen, wenn sich zeigen sollte, dass wir nicht mehr füreinander empfinden.
Also was mach ich jetzt?
Überrede und bedränge ich sie zu einem Treffen? Ist sicherlich keine so gute Idee, wenn sie es nicht selbst wirklich möchte.
Gehe ich ein wenig auf Distanz? Ich hab keine Sorge, dass sie sich einfach nicht mehr meldet. Ihr ist der Kontakt wirklich wichtig, aber bringe ich sie damit dazu, dass sie selbst ein Treffen vorschlägt, wenn ich mich zurückziehe?
Lasse ich alles wie es ist, warte ab, bleibe weiter ihr offenes Ohr und gehe auch auf ihre Erfahrungen mit anderen Bekanntschaften ein? Damit lande ich doch nur unweigerlich auf der Bester-Kumpel-Schiene (die ich mir ja durchaus vorstellen kann, wenn sich zeigen sollte, dass "mehr" nicht drin ist).
Irgendwie ist es bei mir bisher immer falsch gelaufen - wie ich es auch angepackt habe. Bei jedem Weg kann ich mir perfekt ausmalen wie es irgendwann im Sande verläuft. Wie aber bringe ich sie dazu, mich wirklich persönlich kennenlernen zu wollen?
Hallo Pallas, wenn ihr so weit auseinander wohnt, dass ein Treffen ohne Übernachtung nicht möglich wäre, wie wärs denn, wenn ihr euch zunächst einmal auf neutralem Boden irgendwo in der Mitte trefft? Dann könnt ihr beide (getrennt) für eine Übernachtung sorgen, keiner von euch beiden ist vorab verpflichtet, usw. Hast du deine Freundin einmal genau gefragt, was für Bedenken sie bei einem Treffen mit dir hat? Oder sind euer beider Ängste eher dahingehend, dass ihr eine Fernbeziehung auf die große Distanz fürchtet?
Von taktischen Maßnahmen, um sie zu einem Treffen zu bewegen, rate ich dir ab. Das wäre in gewisser Weise unehrlich ihr gegenüber und hinterließe zumindest ein schiefes Bild von dir, wenn nicht schlimmeres ;-)
wenn ihr so weit auseinander wohnt, dass ein Treffen ohne Übernachtung nicht möglich wäre, wie wärs denn, wenn ihr euch zunächst einmal auf neutralem Boden irgendwo in der Mitte trefft?
Hmm, ist vielleicht gar keine schlechte Idee - dann könnten wir nämlich vielleicht auch einen gemeinsamen Tag ohne Übernachtung verbringen. Müssten uns dann allerdings wohl in ner Stadt treffen, die wir beide nicht kennen.
Hast du deine Freundin einmal genau gefragt, was für Bedenken sie bei einem Treffen mit dir hat?
Ja, sie hat Angst, dass wir uns real vielleicht nicht so gut verstehen wie im Chat und mit dem Treffen dann die Chat-Freundschaft aufs Spiel setzen. Ist ja auch nicht ganz unberechtigt. Der wesentliche Unterschied ist, dass ich das Risiko eingehen möchte und sie scheinbar nicht unbedingt. Anfänglich auch, dass einer von uns beiden einen so langen Weg macht und wir uns dann vielleicht sogar kaum was zu sagen hätten - dass dem nicht so sein wird, davon konnte ich sie allerdings recht leicht überzeugen.
Oder sind euer beider Ängste eher dahingehend, dass ihr eine Fernbeziehung auf die große Distanz fürchtet?
Ehrlich gesagt würde ich mir darum erst Gedanken machen, wenn ich wirklich spüre, dass da was ist. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wäre ungelegte Eier zu brüten und würde so ein Treffen sicher nur belasten.
Von taktischen Maßnahmen, um sie zu einem Treffen zu bewegen, rate ich dir ab. Das wäre in gewisser Weise unehrlich ihr gegenüber und hinterließe zumindest ein schiefes Bild von dir, wenn nicht schlimmeres ;-)
Ich gebe zu, ich habe ein bißchen provoziert. Ich plane keine taktischen Massnahmen, ich überlege eigentlich nur wie ich auf die Distanz per Chat, Telefon und Mail am besten ausdrücken und ihr klar machen kann, was ich eigentlich möchte. Also wie sie mein Interesse spürt ohne dass ich es ihr direkt auf die Nase binde und wie ich sie dazu bringe, sich darüber klar zu werden, was sie wirklich möchte. Mein Problem war immer mein zu liebes, nettes, braves und wohl auch zu asexuelles Auftreten Frauen gegenüber, dass mich unattraktiv machte und meine wirklichen Wünsche nie richtig ausdrückte. Obwohl ich mich in den letzten Jahren sehr verändert habe, fürchte ich, dass ich immer noch unbewußt wieder in mein altes, so lange antrainiertes Verhalten zurückfalle, mit dem ich mir alle Frauen perfekt vom Leibe gehalten habe.
Besten Dank für Deine Antwort und viele Grüße, Pallas
...ich finde die Idee mit dem Treffen auf neutralem Boden auch gut!! Was ich allerdings auch denke, ist dass es zweierlei ist, zu chatten/telefonieren (incl. den anderen toll zu finden) und sich dann schließlich gegenüberzustehen - und sich dann bereits die Lebenspartnerfrage zu überlegen!!
Mir ging es mal ähnlich, wir schrieben uns ein dreiviertel Jahr täglich jeweils fast 10kB an Text per eMail, telefonierten mehrmals pro Woche und schließlich kam es zum Treffen. Mir stand eine völlig bekannte Unbekannte gegenüber. Der Sprung über die Klippe fiel nicht leicht! Es war ein superschönes Wochenende! ...das empfanden beide Seiten-zumindest gehe ich davon aus, nach dem zu urteilen, was sich alles ereignete!! ...und nach diesem Wochenende kam der Bruch. Ich weiss bis heute nicht, an was es lag. Was ich aber für mich gelernt habe, ist dass Erwartunghaltungen zwar dazugehören, aber der Moment doch so viel mehr zählt!!! Ansonsten sollten solche Freunde im Netz auch Freunde im Netz bleiben.
Wenn das bei dir anders läuft bzw. dass das bei dir anders läuft, das wünsche ich dir!!! ...bei mir baute sich eine falsche Erwartungshaltung auf! ...mach nicht den gleichen Fehler.
Es wirkt auf mich, als wenn du dir ernsthafte Gedanken machst und bereits in Gefühlswirrwar wegen der Frau gefallen bist!! Ich würde dir raten, dass du wirklich unbefangen an die Sache rangehst und die Gedanken "nach einem Treffen" sozusagen erst nach dem Treffen machst. Ich glaube wohl, dass sich deine Freundin irgendwann auf ein Treffen einlässt. Schätze es, triff dich mit ihr öfters und entscheidet dann gemeinsam in der Situation!!!
Viel Glück!!
Ex-Onliner
>Hallo Pallas, >wenn ihr so weit auseinander wohnt, dass ein Treffen ohne Übernachtung nicht möglich wäre, wie wärs denn, wenn ihr euch zunächst einmal auf neutralem Boden irgendwo in der Mitte trefft? Dann könnt ihr beide (getrennt) für eine Übernachtung sorgen, keiner von euch beiden ist vorab verpflichtet, usw. >Hast du deine Freundin einmal genau gefragt, was für Bedenken sie bei einem Treffen mit dir hat? >Oder sind euer beider Ängste eher dahingehend, dass ihr eine Fernbeziehung auf die große Distanz fürchtet? >Von taktischen Maßnahmen, um sie zu einem Treffen zu bewegen, rate ich dir ab. Das wäre in gewisser Weise unehrlich ihr gegenüber und hinterließe zumindest ein schiefes Bild von dir, wenn nicht schlimmeres ;-) >Ciao >Suppenkelle
wie ich Suppenkelle schon gerade schrieb, bin ich mir der Gefahr von realen Treffen nach so intensiven Onlinekontakten sehr wohl bewusst.
Was ich allerdings auch denke, ist dass es zweierlei ist, zu chatten/telefonieren (incl. den anderen toll zu finden) und sich dann schließlich gegenüberzustehen - und sich dann bereits die Lebenspartnerfrage zu überlegen!!
Es geht mir gar nicht sofort um die Lebenspartnerfrage - obwohl so etwas natürlich unterschwellig kommt, wenn man sich dann nach so langer Zeit plötzlich persönlich gegenübersitzt. Aber ich will eigentlich total unvoreingenommen dieses Treffen angehen und nicht mehr als genau diese Begegnung schön zu gestalten, ohne mir bereits vorher eventuelle Folgen auszumalen oder irgendwelche festen Vorstellungen zu haben.
Wenn das bei dir anders läuft bzw. dass das bei dir anders läuft, das wünsche ich dir!!! ...bei mir baute sich eine falsche Erwartungshaltung auf! ...mach nicht den gleichen Fehler.
Wie schon gesagt, ich habe mittlerweile schon einige Blind Dates gehabt und bin mir genau dieses Problems sehr bewusst. Ich weiss, dass Blind Dates umso ungezwungener und lockerer ablaufen je weniger man sich vorher kennengelernt hat und Gelegenheit hatte, sich ein detailliertes Bild zu machen. So etwas belastet ein Treffen, denn sie wird mir auf jeden Fall erstmal fremd sein und man muß sich ganz von neuem kennenlernen - egal wie gut man sich vorher bereits zu kennen glaubte.
Es wirkt auf mich, als wenn du dir ernsthafte Gedanken machst und bereits in Gefühlswirrwar wegen der Frau gefallen bist!! Ich würde dir raten, dass du wirklich unbefangen an die Sache rangehst und die Gedanken "nach einem Treffen" sozusagen erst nach dem Treffen machst.
Nein, genau das ist nicht der Fall, weil ich mir dessen selbst genauestens bewußt bin.
Ich glaube wohl, dass sich deine Freundin irgendwann auf ein Treffen einlässt. Schätze es, triff dich mit ihr öfters und entscheidet dann gemeinsam in der Situation!!!
Tja - gerade da bin ich mir nicht sicher. Ich glaube wir sind mittlerweile an einem Punkt, an dem wir uns treffen müssten um irgendwie weiterzukommen. Nur weiß ich nicht wie ich ihr das am besten beibringen kann.
Viel Glück!! Ex-Onliner
Danke! Vielleicht hast Du ja noch nen paar Tips. Vor allen Dingen weiß ich nicht wie ich mich ihr gegenüber jetzt verhalten soll - vielleicht schreiben ja auch mal Frauen etwas dazu!
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