Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
logo psychotanten
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 277 mal aufgerufen
 Archiv Psychotanten
Samson ( gelöscht )
Beiträge:

17.06.2002 22:46
RE: Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts hab von mir hören l Thread geschlossen

Hallo!

Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts habe von mir
hören lassen. Das hatte einen triftigen Grund:

Ich habe kurzfristig
beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen

Gestern morgen
habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen dem zu entnehmen war,
daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein beispielloses Projekt zur
Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben: Für jeden getrunkenen
Kasten Krombacher Bier werden sie 1qm Urwald retten.

In mir erwachte
sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen gewesene
Naturfreund und Umweltschützer und so beschloß ich, auch meinen Beitrag
zur Rettung der Urwälder beizutragen. Ich überwand meine Abneigung gegen
promillehaltige Getränke und begann mit der Rettung.

Während ich so mit
der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald beschäftigt war, kam
meine Freundin nach Hause. Bei der anschließend geführten, hitzigen Debatte
mit ihr machte ich vermutlich die gleiche Erfahrung, wie tausende
andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß auf völliges
Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für
die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte
nicht verstehen, daß man eine so große Aktion wie die Rettung der Natur
nicht aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist oder
nicht.

Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein
muß, für die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich
das Haus.
Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos
umher. Angst beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder.
Verzweiflung machte sich tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder
verstrichenen Minute hätte ich wieder einige Quadratzentimeter
unwiederbringlicher Natur retten können.

Die Angst schnürte meine Kehle
zu, die Verzweiflung ließ meinen Hals austrocknen. Wie groß war da meine
Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung gleichgesinnter
Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn als Zeichen ihrer
Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher in der Hand, die
sie demonstrativ leerten.

Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und
so erfuhr ich sehr bald, daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren
mit der Rettung ganzer Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der
Öffentlichkeit, genau hier , an diesem Kiosk!

Ich bewunderte die Zeichen
ihres teilweise jahrelangen Kampfes: Die von den Entbehrungen
ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen, prallen Bäuche, den
Geruch nach jahrtausendealtem Urwaldboden, die mannigfaltigen Insekten
und ich übersah auch nicht,daß sich einige beim Kampf um die Natur wohl
die Zähne ausgebissen hatten. Nachdem wir zusammen eine ungefähr
tennisplatzgroße Menge natürlichen Urwaldes gerettet hatten stellte ich
fest, daß der Schutz und die Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten.
Durch das lange Stehen schmerzten meine Füße, die Waden krampften,
selbst die Zunge war durch die langen Debatten in ihrer Funktionsweise
beeinträchtigt: Ich hatte immer größere Mühen beim Aussprechen der
großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes. Aus diesem Grund beschloß
ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf die Suche nach
weiteren Mitstreitern.

In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich
dann auch sofort wieder fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte
sich dort eingefunden und arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung
der natürlichen Ressourcen. Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt
als der Wirt meine Hand nahm und mir sagte: "Junge, rette den Urwald,
wir zählen auf Dich", und orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion
voranzutreiben. Da die anderen Gäste darauf bestanden, neben dem Urwald
auch zusätzlich Gebiete wie die Sahara, die Wüste Gobi und Olpe wieder
aufzuforsten und somit auch den Aufbau des heimischen Waldbestandes zu
unterstützen, blieb mit nichts anderes übrig, als zu der Runde noch
Jägermeister zu ordern. Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als
ich viel später die Kneipe verließ.

Plötzlich sah ich die Welt mit
anderen Augen! Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte
ich, daß sich unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in
eine Richtung, nein, es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde
Richtungen. Welch eine Erfahrung!

Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem
Auto und beschloß, einen Demonstrationszug durch die Kneipen der
Innenstadt durchzuführen, um die vielen, anderen Menschen auf die
Probleme aufmerksam zu machen. So fuhr ich in Richtung Stadt und war
gerade einem Ozonloch ausgewichen als ich am Straßenrand einen
Streifenwagen entdeckte.
Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten
und schauten in meine Richtung. Sie mußten von meinem Vorhaben erfahren
haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von Vorkontrollen bei
Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war aber dennoch
verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte. Nachdem ich
angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloßich mich zu
einer spontanen Sitzblockade auf der Straße.

Wenn ich im Nachhinein
darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare Aktion, eher ein
Zwang meines Unterbewußtseins. Ich saß und mein Körper weigerte sich,
wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie
Sitzblockierern in Brockdorf oder entlang der Castor-Strecke: Ich wurde
durch die Polizisten weggetragen. Auch sie wollten den Ernst der Lage
nicht verstehen, obwohl ich sie immer wieder darüber aufklärte.

Später,
auf dem Revier erschien dann endlich ein vernünftiger Mensch. Er hörte
sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an und
erklärte mir dann, daß er die Anzahl der von mir geretteten Bäume
feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er
bräuchte aus diesem Grund etwas davon.

Ich war glücklich, diesen
verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement würde
amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten! Dafür gab ich ihm gerne
mein Blut.

Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause.
Meinen Wagen hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine
Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir
erklärten. Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem
Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein Flugblatt zur
Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.

Froh und mit der Gewissheit,
etwas Großartiges getan zu haben ging ich dann nach Hause. Unterwegs
rettete ich an der Tankstelle noch ein paar Pflänzchen und erinnerte
mich an eine alte Weissagung der Indianer.

Erst, wenn die letzte
Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle geschlossen, das letzte Auto
stillgelegt, die letzte Autobahn begrünt ist, werdet Ihr feststellen,
daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft. In diesem Sinne wünsche ich
einen schönen tag. Ich geh jetzt nochmal 'n bißchen Wald retten.

Fee ( gelöscht )
Beiträge:

18.06.2002 14:51
#2 RE: Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts hab von mir hören l Thread geschlossen

Der Text ist ja echt witzisch, aber Samson und sooo viele Biers trinken? - Nee, das glaub´ ich nicht.

Ein heißer Gruß (heiß wegen der Hitze )
Fee

Samson ( gelöscht )
Beiträge:

18.06.2002 22:15
#3 RE: Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts hab von mir hören l Thread geschlossen

Ja ich bin es wirklich
wollte mal wieder Chatten war aber immer niemand da

ne Bier Trinke ich nicht hast ja recht aber ich fand den Witz einfach Klasse

VG
Samson rosa Wolken Flieger ( immer noch )

Fee ( gelöscht )
Beiträge:

19.06.2002 16:57
#4 RE: Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts hab von mir hören l Thread geschlossen

Lieber Samson Rosa-Wolken-Flieger,

ich schaue heute abend in den Chat ´rein. Ist manchmal etwas schwierig bis der Kleine schläft, vor allem wegen Heuschnupfen und so. Werde aber heute abend mehrmals reinschauen, hinterlass eine Nachricht, ja?

CU
Fee

Luckyman ( gelöscht )
Beiträge:

18.06.2002 00:24
#5 RE: Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts hab von mir hören l Thread geschlossen

Schäm dich, hicks!

nick ( gelöscht )
Beiträge:

17.06.2002 23:16
#6 RE: Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts hab von mir hören l Thread geschlossen

bist du alkoholiker geworden oder was???!!!

Ähnliche Themen Antworten/Neu Letzter Beitrag⁄Zugriffe
Sexuelle Probs (sorry, lang)
Erstellt im Forum Psychotanten - Eingang zum Forum von Mik Angelo
39 19.01.2011 19:20
von (Gast) • Zugriffe: 1095
Problematische und lange Geschichte
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von smokey
6 17.04.2003 12:06
von (Gast) • Zugriffe: 452
Was mir passiert ist (etwas länger)...
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von Andy
10 18.06.2002 20:50
von (Gast) • Zugriffe: 412
Wie krieg ich ne Freundin ??? (Vorsicht, sehr lang)
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von Einer der ziemlich down i
5 04.09.2001 19:05
von (Gast) • Zugriffe: 370
Es ist eine sehr lange Geschichte, aber ich versuche Euch kurz zu schildern
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von Nicole
7 13.08.2007 13:19
von (Gast) • Zugriffe: 459
Freundschaft? (Text sehr lang!)
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von Ulla
4 21.02.2001 09:28
von (Gast) • Zugriffe: 421
Die Aussenwelt als Feind ansehen (sehr lang)
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von Matze
6 26.09.2001 17:37
von (Gast) • Zugriffe: 306
Zwischen 2 Frauen entscheiden -Vorsicht langer Text-
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von Frank
2 06.08.2001 02:06
von (Gast) • Zugriffe: 385
Bin ich vielleicht krank? (Vorsicht: langer Text)
Erstellt im Forum Archiv Psychotanten von Angsthase
19 28.04.2006 19:30
von (Gast) • Zugriffe: 603
 Sprung  
Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz