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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 Archiv Psychotanten
Traurige ( gelöscht )
Beiträge:

08.12.2005 19:31
RE: Was will man mit so einem Leben???? Thread geschlossen

... in dem eigentlich überhaupt nichts funktioniert???

Den Freund verloren

Keine Arbeit und Hartz4 (und das trotz Uni-Abschluss)

Damit finanziell verarmt

Endlich einen kleinen "Job" (und auch hier verarscht, da kein Geld erhalten)

Fast alle Freunde auch noch verloren dieses Jahr

Kaputte Kindheit (Vater tablettenabhängig und an Überdosis gestorben, älterer Bruder psychisch krank)

Keine Beziehungen zur Nachbarschaft (anonyme Großstadt)

Inzwischen 25 kg Speck angefuttert, was das Selbstbewusstsein weiter runterreisst

Zudem noch körperliche Schmerzen bekommen seit 2 Wochen

Schlaflosigkeit seit März 2005 (ich hab seitdem nicht mehr durchgeschlafen)

3Jahre Therapie im Januar 2005 beendet - war nett, aber die äußeren Bedingungen sind (!) miserabel (was bringt mir da die Transaktionsanalyse....)


Bitte helfen !!!!!

Silke ( gelöscht )
Beiträge:

10.12.2005 23:22
#2 RE: Was will man mit so einem Leben???? Thread geschlossen

Hallo Traurige !

Kann nur erahnen, wie sehr Du unter Deiner jetzigen Situation leidest und auch wenn ich Dir sicher gerne helfen würde,kann ich es leider nicht !

Negative Erlebnisse,die in Deinem Leben passiert sind,lassen sich nicht ändern und Du "MUSST" mit ihnen leben..."WIE" Du damit lebst,liegt ganz alleine bei Dir.Eine verpfuschte,unglückliche Kindheit z.b kann man betrauern,darf auch Mitleid mit sich selber haben,aber es ist etwas,was zu Deinem Leben gehört,was Dich auch ein Stück zu dem gemacht hat,was Du heute bist...es ist ein Teil Deines Lebens und gehört zu Dir (DAMIT zu leben ist die einzige Möglichkeit,sich nicht DAVON leben zu lassen..ich hoffe,Du verstehst,was ich damit sagen/ausdrücken will !)

Du hast einen Uniabschluss ...das ist prima ! Es kann Dir,obwohl es grade zwar nicht so ist,die Hoffnung geben,daß Du etwas damit anfangen kannst..vielleicht nicht schon morgen,aber manchmal klappt halt nicht alles sofort..und unterschätze nicht den Vorteil,den Du damit vielen,wenn nicht sogar der Mehrheit, voraus hast !

Du hast FAST alle Freunde verloren,also sind noch welche vorhanden...es ist schön,Freunde zu haben und solltest Du nur einen wahren Freund an Deiner Seite haben,kannst Du Dich glücklich schätzen !

Was Dein Gewicht angeht,baust Du damit ja evtl.eine Art "Schutzwall" um Dich ,um Dich nicht ganz so Schutzlos zu fühlen...andere nehmen Drogen,isolieren sich völlig,flüchten sich in die Magersucht.

Du fragst,was Du nun mit so einem Leben willst...ich frage Dich,was für ein Leben möchtest Du und was könntest Du machen,um dieses dann evtl. zu erreichen ?


Alles erdenklich Liebe wünscht Dir von Herzen..Silke

Natalie ( gelöscht )
Beiträge:

10.12.2005 22:17
#3 RE: Was will man mit so einem Leben???? Thread geschlossen

Du kannst natürlich nicht alle Probleme auf einmal lösen.
Fang' langsam an.

Was macht Dir Spaß, was macht Dir Freude? (ohne, dass es viel kosten muss)

>Fast alle Freunde auch noch verloren dieses Jahr

Warum? Kannst Du den Kontakt zu einigen nicht wieder aufbauen?

>Kaputte Kindheit (Vater tablettenabhängig und an Überdosis gestorben, älterer Bruder psychisch krank)

Das kannst Du nicht ändern.

>Keine Beziehungen zur Nachbarschaft (anonyme Großstadt)

Das kannst Du ändern. Wie wäre es, wenn Du die Leute, denen Du im Treppenhaus begegnest, mal ansprichst? Du könntest sie auch unverbindlich mal zu einem Kaffee einladen. So kannst Du langsam Kontakte aufbauen. peu a peu

>Inzwischen 25 kg Speck angefuttert, was das Selbstbewusstsein weiter runterreisst

wie wäre es mit walken oder joggen?

>Zudem noch körperliche Schmerzen bekommen seit 2 Wochen

Psychische Ursachen?

>Schlaflosigkeit seit März 2005 (ich hab seitdem nicht mehr durchgeschlafen)

Das kenne ich auch. Mir helfen manchmal heiße Bäder abends vor dem Schlafengehen oder Sport (allerdings nicht zu spät vor dem Schlafengehen)

Hängt sicherlich mit Deinen Problemen zusammen. So schnell kannst Du die Schlaflosigkeit wohl nicht beseitigen.
Da hilft erstmal nur, sich nicht darüber zu ärgern, wenn man nicht schlafen kann, sondern einfach nur lesen, sich ablenken, vielleicht nachts bügeln, irgendetwas tun...

>3Jahre Therapie im Januar 2005 beendet - war nett, aber die äußeren Bedingungen sind (!) miserabel (was bringt mir da die Transaktionsanalyse....)

Ich würde trotzdem weitermachen an Deiner Stelle. Du hast ja auf jeden Fall noch Gesprächsbedarf. Bei Deinen Problemen wird die Krankenkasse Dir sicherlich weitere Gespräche bezahlen.

Alles Gute!
Natalie

Aldonza ( gelöscht )
Beiträge:

10.12.2005 10:54
#4 RE: Was will man mit so einem Leben???? Thread geschlossen

dürftest Du vertraut sein mit den Begriffen des "Hier und Jetzt" und auch mit den dysfunktionalen Gefühlen. Dir dürfte das Drama - Dreieck bekannt sein und auch die Rolle, die Du gern darin einnimmst, um Deinen Bezugsrahmen zu erhalten.

Analytisch ist also schon eine Menge gelaufen.

Deine Gegenwart ist, wenn ich das richtig lese, mit diversen dysfunktionalen Gefühlen (u.a. der Trauer) durchzogen, obwohl die Gegenwart nur partiell Anlaß dazu bietet.

Wo gibt es also Anlaß zur Freude? Kannst Du derzeit etwas sehen oder erleben oder Dir selbst Freude bereiten? Was fällt Dir dazu ein?

Was erwartest Du grundsätzlich von Deinem Leben? Was wünscht Du Dir, was soll passieren, damit es Dir besser geht? Womit möchtest Du anfangen? Du weißt ja sicher, große Veränderungen (und Du bist ja derzeit mit allen Deinen Lebensbereichen unzufrieden) gehen nur kleinschrittig vor sich.

Bist Du bereit und gewillt, etwas zu ändern? Mit welchem Lebensbereich möchtest Du als erstes beginnen? Gesundheit (Gewicht), Beruf, Freunde & Beziehungen, Liebe, wie sieht es mit Deiner Spiritualität aus (Hoffnung ist ja häufig damit verknüpft, ebenso der Begriff der Schicksalshaftigkeit)?

Welche Hilfe erwartest Du genau und wer könnte sie Dir am ehesten geben? Ein Internetforum halte ich für zu distanziert und auch zu unprofessionell, um eine wirkliche Hilfeleistung zu sein. Wen gibt es in Deiner Nähe, der Dich derzeit unterstützen und eventuell eine Weile begleiten könnte?

Suppenkelle ( gelöscht )
Beiträge:

09.12.2005 16:32
#5 RE: Was will man mit so einem Leben???? Thread geschlossen

Nur ein winziger Aspekt:

>(und das trotz Uni-Abschluss)
Den haste, den Abschluss! Den haste auch nicht gewonnen, den hast du gemacht, erlernt, erarbeitet, geprüfte Qualität!

Können nicht alle von sich sagen, oder?

Gruß
Suppenkelle

myra ( gelöscht )
Beiträge:

09.12.2005 09:19
#6 RE: Was will man mit so einem Leben???? Thread geschlossen

Erst mal Probleme sortieren: Vater und Bruder = Schicksal, unabänderlich.
Aber alles andere kannst du ändern. Das eine Probleme zieht nämlich das andere nach sich.
Fang mit dem Speck an und deinen Nachbarn, z. B. bei älteren Nachbarn Fenster putzen, Bettwäsche/Hemden bügeln gegen Entgelt.
Tu ich auch und macht Spass. Und den Spass = Lebensfreude sieht man dir an. Schon *schwups* haste einen Job. Ein Ausgabenbuch führen und die Kohle pro Tag einteilen. Ich bin schon bei 10 Euro pro Tag nach Abzug aller Kosten, nur so zum Verjubeln, wiege 55,6 kg und arbeite von zu Hause aus. Herz, was willste mehr ?

Xenia ( gelöscht )
Beiträge:

09.12.2005 18:52
#7 RE: Was will man mit so einem Leben???? Thread geschlossen

>Erst mal Probleme sortieren: Vater und Bruder = Schicksal, unabänderlich.
>Aber alles andere kannst du ändern. Das eine Probleme zieht nämlich das andere nach sich.
>Fang mit dem Speck an und deinen Nachbarn, z. B. bei älteren Nachbarn Fenster putzen, Bettwäsche/Hemden bügeln gegen Entgelt.
>Tu ich auch und macht Spass. Und den Spass = Lebensfreude sieht man dir an. Schon *schwups* haste einen Job. Ein Ausgabenbuch führen und die Kohle pro Tag einteilen. Ich bin schon bei 10 Euro pro Tag nach Abzug aller Kosten, nur so zum Verjubeln, wiege 55,6 kg und arbeite von zu Hause aus. Herz, was willste mehr ?


Hallo Myra und Traurige,

Bei Myra`s Antwort fehlt mir Einfühlungsvermögen (-> "wiege 55,6 kg" - kommt mir wie Selbstdarstellung vor!), obwohl Myra natürlich wahrscheinlich aufbauende Worte schreiben wollte. ;-)

Bin in einer ähnlichen Situation wie die Traurige, bloß, daß ich meinen Uni-Abschluß noch nicht habe und selbst diejenigen, die ihn in dem Fach haben, haben Probleme einen Job zu finden.
Wenn man erst mal eine Zeitlang beruflich etwas anderes macht, wie z.B. den Nachbarn zu helfen, so werden dadurch ledigkich die nachbarschaftlichen Kontakte verbessert, der Uniabschluß verliert seinen Wert.

Kenne Leute, die über Beziehungen etwas bekommen haben, durch politische Arbeit, ehrenamtliche Arbeit z.B. Ich weiß aber natürlich nicht, was die Traurige studiert hat. Kenne auch einige Leute, die Fremdsprachenkurse belegen und sich im Ausland bewerben wollen. In GB ist der Abeitsmarkt entspannter. ( -> www.deutsche-in-london.de) Vielleicht kann Du, Traurige noch an der Uni als Gasthörerin etwas lernen? Manchmal gibt es noch Aufbaustudiengänge, die mit einem Zertifikat enden, so daß bei einem Zweitstudium keine Studiengebühren erhoben werden. ... (Oft ist auf diesen Fächern jetzt aber ein sehr hoher NC.)

Ein Bekannter (mit 2 jähriger Berufserfahrung und Hartz4, arbeitet jetzt im Callcenter. - Wäre dies zuerst was, glaube, daß man dort auch noch etwas lernen kann?
Gibt es Weiterbildungsmaßnahmen, die noch bezahlt werden? Kenne Leute, die durch das Praktikum in einer Maßnahme einen Job bekommen haben.

Eine andere arbeitslose Bekannte arbeitet jetzt gerade bei einer "Essenstafel" ehrenamtlich, um selbst aus dem Haus zu kommen. (Sie verteilt das Mittagessen an Bedürftige.)

In meiner Stadt gibt es verschiedene Anlaufstellen, Gruppen für Arbeitslose, auch welche für Akademiker oder auch speziell für Frauen.


Hast bzw. hattest Du Depressionen? Hast Du in Deiner Therapie Deine Verhältnis zum Vater und Bruder aufarbeiten können, so daß Du die beiden "für Dich einordnen" kannst, Dich aber wieder auf Dein Leben konzentrieren kannst? Habe selbst eine Therapie wegen Depressionen gemacht und mich am Ende gefragt, was mir das jetzt gebracht hat. - Vielleicht merkt man den Nutzen später?!

Falls Du abnehmen und Weight Watcher machen möchtest, dann kann ich Dir Links zu Foren nennen, in denen Du angeblich alle Infos bekommst, ohne zu einer Gruppe vor Ort zu gehen. (Habe WW selbst noch icht ausprobiert.) Gib doch einfach mal Deine e-Mail-Adresse an.
Sportgruppen sind natürlich auch gut, um in Kontakt mit anderen zu kommen. Eine Freundin von mir macht Kurse von der Krankenkasse (Walking), die auch preiswert sein müßten.

Ja, ich frage mich wann denn die anderen (Uniabsolventen), die zur Zeit (noch) durchgestartet sind, mal einen vom Leben verpaßt bekommen und zum Nachdenken gezwungen werden(... böse Gedanken..., ich weiß ;-))

Eine Grundgerechtigkeit gibt es leider aber nicht.


Gruß von Xenia

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